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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0024
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Livland.

von densulvigen dren steden mit einem ehrliken
jahrsolde muste versoldet und geholden werden.
Welket jder hern geschickten up sik genomen,
ohren oldesten antodragen und daran to sinde,
dat ein jder radt von den andern darup mit
gepurlicher antwort vorstendigt werde.
12. —- [enthält nichts hierher gehöriges], —
13. Nachdem ock ermals der velgnanten drei

stede seck des evangelions halven einhelliglich
vor einen man to stande, so sei imandts darvon
understunde to dringen, vorknupt und vorbunden,
hebben dei gschickten gemelter dreier stede dei
sulvige bundtnisse und voreinigung, nochmals to
dusser gemeinen dageleistinge renovert und vorniget,
darbie stede und veste to stande, keins wegs dar-
von to treden noch seck darvon dringen to laten.

Die Städte und Ortschaften Livlands.
Riga.
Litteratur:Gericke, Kurzgefasste Reformationsgeschichte der Hauptstadt Riga,
in Acta historico-ecclesiastica XX. Weimar 1757; Tetsch, Kurländische Kirchengeschichte.
Riga und Leipzig 1767; Bergmann, Versuch einer kurzen Geschichte der Riga'schen Stadt-
kirchen. Riga, 1792; Derselbe, Kurze biographische Nachrichten von den Generalsuperinten-
denten Livlands. Riga 1814; Derselbe, Zur dankbaren Erinnerung an die Reformation
Luthers. Riga 1817; Taubenheim, Einiges aus dem Leben Mag. Joh. Lohmüllers. Riga 1830;
Brachmann, a. a. O. 5, S. 215; Helmsing, Die kirchl. Reformation in Riga. 1863; Derselbe,
Die Reformationsgesch. Livlands. Riga 1868; Schiemann, Materialien zur Geschichte der
Reformation in Riga und Reval, in Beiträgen zur Kunde Est-, Liv- und Kurlands IV. 1887.
S. 65 ff.; Napiersky in Mittheilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Est- und Kur-
lands 14 (1890), S. 324 ff.; Gutzeit, Zur Geschichte der Kirchen Rigas, in Mittheilungen aus
dem Gebiete u. s. w. 10, S. 317 ff.; Hausmann, Der Silberschatz der St. Nikolaikirche zu Reval,
in Mittheilungen u. s. w. 17, S. 213 ff., besonders S. 311 ff.; Richter, Gesch. der Ostsee-Provinzen I
(woselbst die ältere Litteratur); Dalton, a. a. O. S. 53 ff.; Berkholz, Beiträge zur Gesch.
der Kirchen und Prediger Rigas. Riga 1867; Geffcken, Kirchendienst-O. und Gesangbuch der
Stadt Riga. Hannover 1862; Tschackert, Preuss. Urkundenbuch 1 (Leipzig 1890), S. 174 ff.;
Hoerschelmann, Andreas Knopken, der Reformator Rigas. Leipzig 1896; Spitta, Die
ältesten evang. Liederbücher aus Königsberg, in Ztschr. für Kirchengesch. 1910. S. 249 ff., 415 ff.
Riga war die bedeutendste Stadt Livlands. Hier fand die Reformation bald einen kräftigen
Stützpunkt. Die Stadt stand zwar mit dem Lande Livland unter der Herrschaft des deutschen
Ordens (dessen übriger Besitzstand durch die Säkularisation Preussens nicht berührt wurde)
und des Erzbischofs, suchte sich aber gegen beide selbständig zu stellen. Schon seit 1522
finden wir dort eine reformatorische Bewegung. Am 23. Oktober 1522 hielt Andreas Knopken,
der vom Rathe in Übereinstimmung mit den Gilden zum Archidiakonus an der St. Petrikirche
ernannt worden war, seine Antrittspredigt. Am 1. Advent wurde Sylvester Tegetmeier an der
Kirche zu St. Jacob angestellt.
Man vergleiche über die Anfänge der Reformation in Riga St.-A. Königsberg, Brief-
Archiv der Ordenszeiten, 1522, October 20, Sehr. 5, F. 15; Kol de, Analecta Lutherana 1883,
1522, Oct. 20.; Bienemann, in Balt. Monatsschr. 29, S. 419 ff., 427 ff.; Hoerschelmann,
a. a. O.; vgl. auch oben in den Beschlüssen der Ständetage.
Die Stadt Reval erhielt schon 1524 eine christliche Ordnung (s. unten), und da es fest-
steht, dass sie nach Rigischem Vorbilde entstanden ist, so versuchte Mettig (Sitzungsberichte
der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands. 1890.
S. 65ff.) durch Schlüsse die ältesten reformatorischen Verhältnisse Rigas zu ergründen, namentlich
mit Bezug auf die Organisation des Gottesdienstes und der Armenpflege, um das Jahr 1524.
Mit Sicherheit lässt sich aber nur beweisen, dass die erste wirklich bedeutsame Ord-
 
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