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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0045
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Dorpat. Rathsordnung von 1554. — Armenordnung von 1554.

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idt sei in welcker kercken idt felt, dersulvigen sal
diejenige, deme die dag na ludt bavengeschrevener
ordenung to wert fallen, to genieten hebben.
Des wil ock ein erb. ra. dat up diesulvigen
dage, wen der gemeinheit notturft und bestes eines
erb. ra. tohopekumst vorfordert, dat alsdenne die
predige dorch diesulvige, den sie up sodane dage
to wert fallen, to doven werde angehaven durende
wente achten up die mede, dat tom ersten dorch
sie dat ricke gades und seine gerechtigkeit be-
trachtet werde und sie ock darna in wertlicken
radtschlegen desto mehr geluckes und fortganges
6. Ordnung des Raths
[Nach Protocollum Consulare Bl. 466 b
Für das erste. So dan einen jder als sonst
menniglichen sere fast wol bewust, also das auch
ins lange hirvon zu vormelden one nött, wie ein
hoch gut nodig christlich werck es ist, ja das vile
mehr viler einfaltigen simpelen leute herzen,
welche der schrift zu lesen ungeleret, dar durch
Christo zu gewinnen, als es sonst der jungen
bloienden jugent zu ewiger heilsamer wolfardt
erspreisslich gereichen tut, den hiligen kurzen
catechismum, dieweile darin als in einem kurzen
methodo mererenteil furnemlich alle das jenige,
was einem jderen christen zu ewiger wolfa(rdt)
seiner selen seligkeit zu wissen gepuret, enthalten,
aufs schlichteste und einfaltigste oft und facken
zu predigen und einzuscherfen, demnach ein erb. ra.
samt ganzer gemeinte an die herren pastoren und
alle samtliche predicanten freuntlich gesonnen und
begert haben, den heiligen kurzen catechismum
des jares zum weinigsten zweimal, als nemlich in
der ersten wecke der fasten anzufahen und den
auch ungeferlich ein vierzehen tag fur michaelis
(als hier zuvor plag zugeschen) ein fierzehn tage
aufs einfeltigste und schlichteste zu predigen sich
nicht vordriessen laten wolten.
Zum anderen. Dieweil den bessers gott schein -
parlich vorhanden, das her Christianus Lovemann
leider mit grosser swacheit an seinem gesichte
von gott heimgesocht, also das im das heilige amt
der missen zuhalten, im lesende auch die aus-
spendung des heiligen hochwirdig sacraments des
altares dem folke zutunde faste swer fallen tut,
und her Petrum kindt alleine sollich werk fort-
zustellen die lenge wirt ubermoien, wert begeret
damit zugleich in dem die burde mag werden ge-
drage, das hinfurder under den hern predicanten
7. Armenordnung vom
[Nach Protocollum Consulare
„Die vorordenten vorstender der gemeinen
elenden ermen, nemlich her Johann Engelstede,

van gade bekamen und ock durch öre gegen-
wertigkeit der gemeinheit gades ein gut exempel
geven mögen. Des sal idt dem koster to weten
werden, wen sodane dage vorhanden sind, die sal
idt den predicanten wider vorwitlicken.
Over welckeren samtlicken und sunderlicken
articulen und ordenungen ein erb. ra. also ein-
drechtigen und eigentlicken holden wil, darna
sick ein ider mag weten toschicken und richtig
toholden. Actum Darbet middeweckes vor Mertini
den achten novembris anno etc. 53.
vom 10. Oktober 1554.
ff. und 467. Vgl. oben S. 22 und 25 ]
dise ordenung hierume so muchte werden geholden,
das ein jedweder von inen eine ganze wecke
sollichen dienst leistede, auf das nicht alleine
einem alleine die last zutragen zu swer auferlecht,
wie solliches auch hierzuvor under den brödern
ist worden gehalten, one das es auch dar zu der
piligkeit gemesslich.
Dieweil den auch etlicher massen eine sere
grosse grobe ergerliche unschicklichkeit bei den
beichtende erspöret, also auch das es schir mehr
vor eine unleidliche superstition, als sonst zu er-
bauwung und vormerung unser heiligen christlichen
religion bei vilen simpelen einfeltigen christen
nutzlich und dienstlich geachtet und angesehen
wird, begerd derwegen ein erb. ra. samt der
ganzen gemeinte, das sie als broder under sich
einer richtigen schicklichen ordenung sich daruber
einhelliglich zuvorgelichen der muhe nicht be-
sweren wolten, damit alle dinck (nach der lere
des heiligen Pauli) fein ordentlich und aufrichtig
zur bauwung und besserung mag geraten tun.
Auf das auch in ausrichtung der heiligen
emter zu sanct Johannis eine feine richtige heil-
same geschicklicheit mit dem singen und lesende
als sonst allen anderen dingen mag werden fort-
gestalt, soll dem hern pastoren zu sanct Joannis
hiermit nu insonderheit auch auferlecht und be-
folen sein mit dem schole meister freundlich zu
confereren und sich zuvergleichen etliche ge-
schichede knaben zuerlesen, so des sonavendes
und sondages so wol auch sonst auf den anderen
tagen zu sanct Joannis mit singen und lesen die
hiligen emter zu gottes prise mogen helfen tun
befurderen und ausrichten.
15. Oktober 1554.
Bl. 471 a f. Vgl. oben S. 26.]
Hans Dreyer, Diderich Storck und Hans Honner-
yeger, geben uber rechenschaft alles entpfanges
 
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