Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0044
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
28

Livland.

Den anderen grad vorordenet ein erb. ra.
hern Albano Kröger to,
Den drüdden hern Johanni Crispino,
Den vierden magistro Johanni Wetterman;
Den vefften her Christiano Loveman,
Den sosten her Petro Kindt,
Den sovenden her Clemens Elers,
Den achten her Heinricko Kackerack.
Nach vorlesener ordenung wil ein erb. ra.,
dat ein jder pastor und kercken diener an allen
orden stan und sitten sall, vornemlick und in-
sonderheit, dat ein jder, so nicht durch notwendige
ehafft kranken to besöcken oft sunsten buten der
kercken to communiceren ut dem chore toblivende
verhindert wert, seine deputerde und verordente
stede im chöre, so oft als dar gesungen oft ge-
predigt und communiceret wert, ane utblivent
personlick becleden und gegenwerdig innemen sall
der gemeine christenheit to einem lofflicken spiegel
und vorbilde.
Belangende dat gesete inde gildestaven to
kosten, gastebaden und anderen högen und ock
in allen anderen orden, dar hohen oft gastebade
buten dem gildestaven gescheen, diewile gott loff
van einem erb. ra. dat rum, dar ein erb. ra.
wontlick beieinander in den kosten gastebaden
und anderen hogen plecht tositten, dermaten be-
settet werd, dat dar weinig overich und gott loff
die kerckendiener in sollicker maten der antal
gesterket und gemeret, dat sie mit bequemigkeit
und ane grott ungemack des gesetes darsulvest
twischen die personen eines erb. ra. nicht konnen
gesettet werden und ock aver dat sulvige ein
erb. ra. tosamt den oldesten ut beiden gilden
gude wetenheit dragen, dat in vortiden dise na-
folgende ordenung des gesetes or older lofflicker
gebruck herkamens und wanheit gewesen sei.
Derhalven bestediget und bekreftiget, vorneuwert
ock hiermit ein erb. ra., tosamt den oldesten beider
gilden, dessen olden lofflicken gebruck des gesetes
eindrechtiglick und willen ock daraver ernstlick
holden in nafolgender gestalt wo folget, als erst-
lick, dat die beiden herren pastoren der beiden
kercken to unser leven fruwen und sunt Johannis
(welckere erwelde und bestedigde pastoren sind)
sollen twischen einen erb. ra. to jder tidt ere ge-
wenlicke stede und gesete hebben. Die anderen
capellans averst so wol die predicanten, welcker
nicht pastoren sind, als die anderen kercken-
dieners sollen noch dem olden ore eherlicke stat-
licke und ordentlicke gesete twischen den oldesten
der guden gemeinheit beider gilden hebben, dar-
sulvest ock in aller reverenz und erbedigkeit we
billig und recht entpfangen, tracteret und geholden
werden.
So völe nu die sermones oft predigen be-
treffend, in welckeren kercken to wat tiden und

stunden und ock van welckeren personen die-
sulvigen sollen fortgestalt oft geholden werden,
dar van settet und vorordenet ein erb. ra. in-
sonderheit artickels wise wo folget:
Ins erste wil ein erb. ra., dat die sondages
sermon vormiddage up seine gewisse stunde sick
anheven und endigen sall, also dat he van achten
wente to negen waren soll, darmede sick ein jder
tohörer desto richtiger schicken und holden mege.
Die erste weke.
Des vorordenet ein erb. ra. einen alse den
ersten sondages sermon vormiddage hern Albano
Kröger to. Den sondages sermon namiddage sal
in diser wecken hebben her Johannes Crispinus.
Des mandages in diser wecken sal predigen
magister Johannes Wettermann. Des dingestages
her Johan Fegesack. Des middeweckes her Albanus
Kröger. Des donnerdages her Johannes Crispinus.
Des fridages magister Johannes Wetterman.
Die ander weke.
In diser anderen wecke sall des sondages
vormiddage predigen her Johannes Crispinus. Na
middage magister Johannes Wetterman. Des
mandages in diser wecken sol predigen her
Albanus Kröger, des dingestages her Johannes
Fegesack. Des middeweckes her Johannes Cris-
pinus. Des donnerdages magister Johannes Wetter-
man. Des fridages in duser wecken sal predigen
her Albanus Kröger.
Die drudde weke.
In diser drudden wecke vorordent ein erb. ra.
den sondages sermon vormiddage magistro Wetter-
manno.
Des sondages namiddage in diser wecken
predigen her Albanus Kröger, des mandages her
Johannes Crispinus, des dingestages her Johannes
Fegesack, des middeweckes magister Johannes
Wetterman, des donnerdages her Albanus Kröger,
des fridages her Johannes Crispinus.
Und so alle tidt uppet nie wedderume an
die erste, ander und drudde wecke bet tor tidt
to eines tokamenden pastoren, die hierinne wider
noch gelegenheit der tidt und schicklicheit der
personen to billigkeit disponern und vorordenen mag.
Ferner so wil ein erb. ra. eigentlich to ider
wecken twe deutsche predigen als des dinges-
tages und donnerdages in der kercken to sunt
Johannis geholden hebben; deme nu to jderer
wecken sollicke dage na inhalt bavengeschrebener
ordeninge to fallen werden, diesulvige mag sick
hirna weten to richten, dat he in der sulvigen
kercken predig holde.
Wes ock einer jderen wecke up eines jderen
dag vor accidentalia oft toberisinge fallen werden,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften