Erlass des Herzogs Albrecht für Grobin von 1561.
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aw transferirt sind) furzusagen, damit sie auch
der evangelischen historien und lerhe kundig
werden, und kan solchs fein geschehen, wen sie
erstlich teutsch gelesen laut der kirchen ordnung,
das sie alsbald denselben text curisch darauf lesen.
Wen nun das volk ein sontag zwen oder drei zum
wort gottes gewonet ist, da sie den sehen kunnen,
mit was christlicher liebe und treu sie von f. d.
zu Preussen gemeinet, sollen die pfarhern, item
auch die schultheisen aus befehl des herren vogts
diejenigen, so acker und wiesen besitzen, darauf
sie auch gott reichlich segnet, sie aber bisher
nichts darvon zur kirchen gegeben, freundlich
vormanen, dieweil sie sehen, was grosses gutes
inen got thete, der sie nun so reichlich mit seinem
seligmachenden wort heimsucht und inen stete
diener des worts gebe, die sie auch nicht so weit
als zuvorn zu suchen, das sie widerum got zu
erhen und zu erhaltung seines worts bei inen von
irem zeitlichen etwas mitteilen zur kirchen;
sunderlich wan man die herbstwacken halten
werde, das sie alda ire dankbarkeit erscheinen
lassen, und mugen die pfarhern mit einfuhren,
wie sie (die arme leut) bisher dem munchen zu-
gesteckt haben, die sie doch nichts geleret, das
zur seligkeit dinstlich; item wie man anderen
orten so reichlich die kirchen begabe mit zehenden
von allem einkummen, mit testamenten etc.; wie
den ein jeder pfarher billich solchs furzubringen
besser wissen soll, den in eil mag furgeschrieben
werden.
Auch sol die schulen (wie den aufs erste so
muglich) mit tuchtigen personen besetzs werden;
sollen die pfarhern die teuschen so wol als die
curen mit vleis vormanen, das sie ire kinder
fleisig zur schulen halten, da sie nicht allein lesen
und schreiben lernen sollen, sondern auch die
Curen deusch und beide, churen und teuschen,
lateinisch, damit sie mit der zeit gott und den
menschen auch mugen nutzs sein. Und soll den
unteuschen sonderlich vormeldet werden, wen sie
ir kinder werden zur schule halten, so wolle f. d.
dieselben, so studiren und darbei vorharren, aller
dinstbarkeit und leibeigenschaft ledig lassen, inen
auch mit gnediger vorsehung helfen, das die,
so zum studiren lust haben und tuchtig sind, irem
furgenomenen studio mugen redlich nachsetzen,
wie den solchs in der kirchen-ordenung, da von
den dolcken gedacht, weiter wird angezeiget.
Die kirchveter sollen alles, was zur kirchen
gegeben wird, mit allem getreuen fleis einnemen,
und was man schuldig darzu zu geben fleisig und
forderlich einmanen, damit ein jeder pfarher oder
kirchendiener zu rechter zeit seine besoldung
haben muge, und wo jemand dasjenige nicht geben
wolte, das er schuldig ist, sollen sie den herren
vogt anrufen, der wir[d] inen wol verhelfen zu
deme, was recht ist.
Entlich, dieweil ja die einkummen der kirchen
sehr gering sind, sollen die kirchspielskinder, wen
sie in sonderlichen fellen der kirchendiener ge-
brauchen, inen auch sunderliche zeugnus der dank-
barkeit wiederfaren lassen. Ordne derhalbe hie-
mit aus f. d. zu Preussen, meines gnedigsten
herren, mir mitgegebene volmacht, das (bis auf
i. f. d. erbesserung) furohin ein jeder, der ein
kind zur taufe bringet, dem pfarhern oder caplan,
der es teufet, gehen soll 2 schilling rigisch, dem
schulmeister oder glockner 1 ß. Von einem
bar volk zu treuen 8 schilling; es sei denn, das
sie aus ursachen im hause getrauet wurden, da
geburet billich dem pfarhern ein mehres den sonst
und wird ein ider vorstendiger sich der gebuhr
wissen zu verhalten. Von einem todten zum be-
grebnus zu beleiten dem pfarhern 8 schilling,
dem caplan 6 ß, dem schulmeister 4 ß; und so
imand von erbaren leuten stirbet und in die
kirchen, welchs orts in dem Grobinischen gebiet
die gelegen, begraben werden soll, sollen die
freundschaft des verstorbenen zur kirche geben
2 mr. rigisch oder so viel werts an wachs, korn
und anderer guten ware, welchs die kirchveter
neben anderen der kirchen zu gute in vorwarung
nemen sollen.
Uber dem allen sol der her vogt anstadt f. d.
zu Preussen streng, steif und fest halten, wie sich
solchs seinem von gott und der hohen uberkeit
ime auferlegeten amt geburet, bis i. f. d. die
kirchen besser nach gelegenheit mugen bestellen
lassen. Actum zu Grobin den 26. Juli 1560.
21. Erlass des Herzogs Albrecht in Preussen an den herzoglichen Vogt des preussischen Pfandgebiets
Grobin. Königsberg. 7. Dezember 1561.
[Aus Sitzungsberichte der kurl. Gesellsch. für Literatur u. Kunst 1905. Mitau 1906. S. 61—66.
Vgl. oben S. 49.]
In den amtsgebieten der vogtei Grobin, darin kirchen soll der hauptman mit fleiss und ernst
der vogt von f. d. bericht bogeret, haben f. d. ; darob und daran sein, das drei geschickte pfarrer
diesen boscheid, deme auch endlich nachgesetzt verordnet, welcher der eine zu Grobin, der ander
werden solle, gegeben. zur Nidersten Barto und der dritte zur heiligen A
Erstlichen anlangend die bestellung der seine residenz haben sollen.
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aw transferirt sind) furzusagen, damit sie auch
der evangelischen historien und lerhe kundig
werden, und kan solchs fein geschehen, wen sie
erstlich teutsch gelesen laut der kirchen ordnung,
das sie alsbald denselben text curisch darauf lesen.
Wen nun das volk ein sontag zwen oder drei zum
wort gottes gewonet ist, da sie den sehen kunnen,
mit was christlicher liebe und treu sie von f. d.
zu Preussen gemeinet, sollen die pfarhern, item
auch die schultheisen aus befehl des herren vogts
diejenigen, so acker und wiesen besitzen, darauf
sie auch gott reichlich segnet, sie aber bisher
nichts darvon zur kirchen gegeben, freundlich
vormanen, dieweil sie sehen, was grosses gutes
inen got thete, der sie nun so reichlich mit seinem
seligmachenden wort heimsucht und inen stete
diener des worts gebe, die sie auch nicht so weit
als zuvorn zu suchen, das sie widerum got zu
erhen und zu erhaltung seines worts bei inen von
irem zeitlichen etwas mitteilen zur kirchen;
sunderlich wan man die herbstwacken halten
werde, das sie alda ire dankbarkeit erscheinen
lassen, und mugen die pfarhern mit einfuhren,
wie sie (die arme leut) bisher dem munchen zu-
gesteckt haben, die sie doch nichts geleret, das
zur seligkeit dinstlich; item wie man anderen
orten so reichlich die kirchen begabe mit zehenden
von allem einkummen, mit testamenten etc.; wie
den ein jeder pfarher billich solchs furzubringen
besser wissen soll, den in eil mag furgeschrieben
werden.
Auch sol die schulen (wie den aufs erste so
muglich) mit tuchtigen personen besetzs werden;
sollen die pfarhern die teuschen so wol als die
curen mit vleis vormanen, das sie ire kinder
fleisig zur schulen halten, da sie nicht allein lesen
und schreiben lernen sollen, sondern auch die
Curen deusch und beide, churen und teuschen,
lateinisch, damit sie mit der zeit gott und den
menschen auch mugen nutzs sein. Und soll den
unteuschen sonderlich vormeldet werden, wen sie
ir kinder werden zur schule halten, so wolle f. d.
dieselben, so studiren und darbei vorharren, aller
dinstbarkeit und leibeigenschaft ledig lassen, inen
auch mit gnediger vorsehung helfen, das die,
so zum studiren lust haben und tuchtig sind, irem
furgenomenen studio mugen redlich nachsetzen,
wie den solchs in der kirchen-ordenung, da von
den dolcken gedacht, weiter wird angezeiget.
Die kirchveter sollen alles, was zur kirchen
gegeben wird, mit allem getreuen fleis einnemen,
und was man schuldig darzu zu geben fleisig und
forderlich einmanen, damit ein jeder pfarher oder
kirchendiener zu rechter zeit seine besoldung
haben muge, und wo jemand dasjenige nicht geben
wolte, das er schuldig ist, sollen sie den herren
vogt anrufen, der wir[d] inen wol verhelfen zu
deme, was recht ist.
Entlich, dieweil ja die einkummen der kirchen
sehr gering sind, sollen die kirchspielskinder, wen
sie in sonderlichen fellen der kirchendiener ge-
brauchen, inen auch sunderliche zeugnus der dank-
barkeit wiederfaren lassen. Ordne derhalbe hie-
mit aus f. d. zu Preussen, meines gnedigsten
herren, mir mitgegebene volmacht, das (bis auf
i. f. d. erbesserung) furohin ein jeder, der ein
kind zur taufe bringet, dem pfarhern oder caplan,
der es teufet, gehen soll 2 schilling rigisch, dem
schulmeister oder glockner 1 ß. Von einem
bar volk zu treuen 8 schilling; es sei denn, das
sie aus ursachen im hause getrauet wurden, da
geburet billich dem pfarhern ein mehres den sonst
und wird ein ider vorstendiger sich der gebuhr
wissen zu verhalten. Von einem todten zum be-
grebnus zu beleiten dem pfarhern 8 schilling,
dem caplan 6 ß, dem schulmeister 4 ß; und so
imand von erbaren leuten stirbet und in die
kirchen, welchs orts in dem Grobinischen gebiet
die gelegen, begraben werden soll, sollen die
freundschaft des verstorbenen zur kirche geben
2 mr. rigisch oder so viel werts an wachs, korn
und anderer guten ware, welchs die kirchveter
neben anderen der kirchen zu gute in vorwarung
nemen sollen.
Uber dem allen sol der her vogt anstadt f. d.
zu Preussen streng, steif und fest halten, wie sich
solchs seinem von gott und der hohen uberkeit
ime auferlegeten amt geburet, bis i. f. d. die
kirchen besser nach gelegenheit mugen bestellen
lassen. Actum zu Grobin den 26. Juli 1560.
21. Erlass des Herzogs Albrecht in Preussen an den herzoglichen Vogt des preussischen Pfandgebiets
Grobin. Königsberg. 7. Dezember 1561.
[Aus Sitzungsberichte der kurl. Gesellsch. für Literatur u. Kunst 1905. Mitau 1906. S. 61—66.
Vgl. oben S. 49.]
In den amtsgebieten der vogtei Grobin, darin kirchen soll der hauptman mit fleiss und ernst
der vogt von f. d. bericht bogeret, haben f. d. ; darob und daran sein, das drei geschickte pfarrer
diesen boscheid, deme auch endlich nachgesetzt verordnet, welcher der eine zu Grobin, der ander
werden solle, gegeben. zur Nidersten Barto und der dritte zur heiligen A
Erstlichen anlangend die bestellung der seine residenz haben sollen.