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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0136
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120

Kurland.

brauchen. Solte aber zu der Heilig Ahe die
strandfoigtei mit dem buchsenmaister nicht konnen
bestelt werden, so achten f. d. notig, das man mit
Rudolf von Raden, wie obengedacht, handle.
Das Heinrich Brand sein hofichen dem Hein-
rich Munch vorkauft, seind f. d. in gnaden zu-
frieden, doch das er f. d. mit eid und pflicht
vorwand werde und das leiste, welchs ihme seine
brief und siegel auflegen, sich auch alles kauf-
schlagens mit f. d. pauren enthalte.
Wegen der irrigen grenitz wollen f. d. an
den herrn maister, also auch der wassergerechtig-
keit halben am strande an herrn Magnum schreiben.
Was anlangt der kön. matt, amtleute von
Goldingen und Windaw, das sie ihre holz frei,
ohne ablegung der strandgerechtigkeit, abschiffen
wollen, solichs wollen f. d. nicht einreumen, seinds
auch zu thun nicht schuldig; derhalben sol er der
voigt von denselben sowol als von andern die ge-
rechtigkait furdern.
Den rogken, welchen der alte voigt noch im
amt Grobin hat, solle f. d. zu gute, wo nicht
neher, doch um die 16 fl. oder 24 mr. preusch
gekauft werden. Es soll aber der vogt mit fleiss
handeln, ob er ihn neher bodingen konnte.
Betreffend Alex den Hoffmann, wollen f. d.
auf des foigts vorpitt und weil er ihn so fleissig
ruehmet, nachgeben, das ihme 5 stuck rindviehe
zur zeit, wenn die wiesen gewonnen sein, neben
f. d. viehe zu treiben gestatet, also auch das er
die zeit uber, so er zu Grobin dienet und in
seinen fleiss vorharret, das scharwerk von seinem
heusle zu Tapiaw erlassen, auch seiner tochter
brandwein zu brennen und zu schenken gestadten
und gonnen.
Und nachdem der voigt boricht, weil das
schlachten im amt Grebin vorboten, sich ihrer
viel zu des vitinges und andern leuten begeben,
und daselbst geschlachtet, und vormutlich dasselb
aus kön. matt, und anderen hafingen abschiffen
wurden, so solle der foigt sich erkunden, da von
den kunigischen das fleisch abzuschiffen gestatet,
hat ers in f. d. amt auch zuzulassen, doch das

die strandgerechtigkait als von iderer tonnen 12 gr.
abgelegt werde.
Des schreibers pitt wegen des zeichengeldes
botreffend, dasselbig das es dem schreiber ge-
lassen, konnen f. d. nicht nachgeben, sonder
wolten, das es jerlichen eingenommen und vor-
rechent werde. So lassen sich ihre f. d. auch
bedunken, das der amtschreiber an der besoldung,
die sich doch sonsten, ohne den zu Labiaw und
Memel, geben, genuegen lassen.
Johann Bahr und ander, welche sich zu
Grobin und der ort niderthun, sol der voigt in
geburliche pflicht nehmen.
Und nachdem in der rechnung gleichwol
allerlei gebrechen befunden, wie ihme des aus
der rentkammer clare vorzeichnus zugestalt solle
werden, f. d. auch der zuvorsicht sein, das er
seinen pflichten nach solche mengel endern und
erbessern werde, wollen doch ihre f. d. ihnen
ermahnt und befohlen haben, das er nicht allein
dem, sondern auch wes zuvor durch ihrer f. d.
commissarien vorordent und schriftlichen befohlen,
nachsetze, die domals nachgelassenen und itzo
ubergebenen abscheide mit fleiss und ofte lese,
solichen in allem wirglich nachsetze und denselben
dermassen alle ding gemess ordne, damit ihre f. d.
in zukonftigen rechnungen seine treue und fleiss
mit nutz, auch die unordnungen abgeschaft be-
finden mugen.
Letzlich nach dem der alte voigt sich wegen
3500 wagenschoss, das ihme dieselben nu noch
wurden bozalet und allein sein ausgelegte geld
widergegeben, hetten f. d. solichs beschwer wol
abzulehnen, aber aus gnaden und nicht aus pflicht
wollen s. f. g. ihme noch 300 mr. rigisch geben
lassen, dielben soll er ihme zu habender gelegen-
heit ausm amt entrichten.
Die schreiben an den herrn maister und
herzog Magnus solle er vorschicken und wider
antwort fordern.
Actum Kunigsperg, den 7. Decembris Ao
61ten.
principi sic placuit
p[raesen]te burg[gravio].

22. Die Sackenhausen’sche Kirchenordnung vom 6. Januar 1568.

[Nach dem Abdruck in der Zeitschrift „Das
ln dem namen gottes, der einigen, ewigen
dreifaltigkeit, sei kund und wissentlich jeder-
manniglichen, geistlichen und weltlichen standes,
auch unsern wahren erben und nachkömmlingen,
dass wir, die itzige sämtliche vettern und ge-
brüdern, die von Sacken genannt von der Osten,
durch gottes gnade und eingebung des heiligen
geistes beherziget und betrachtet haben die itzige

Inland“ 1839, Nr. 51. Vgl. oben S. 48.]
letzte und gefährliche zeit, und was uns und
unsern armen leuten und unterthanen, an dem
allerheiligsten seligmachenden göttlichen wort und
reiner lehre des heiligen evangelions, und der-
selben christlicher lehrer und seelssorger an leib
und der seelen am höchsten gelegen ist. Und
dieweil wir von dem lieben gott und der hohen
obrigkeit, auch von unsern lieben seligen aeltern,
 
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