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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0178
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162

Mecklenburg.

Diese lere hat er in der propheten und apostel
schriften fassen lassen, und hat zeugnis dazu ge-
geben, und bindet die kirche also an diese einige
lere, das gewislich keine kirch und keine erben
ewiger seligkeit sind, wo diese lere nicht ist, als
bei den heiden, mahometisten, jüden und bepst-
lichen verfolgern des evangelii. Denn also spricht
S. Paulus: Es kan kein ander grund geleget
werden, denn dieser, der geleget ist, der da ist
Jesus Christus. Item Joh. 17.: Dieses ist das
ewige leben, das sie erkennen dich einigen war-
haftigen gott, und Jesum, den du gesand hast, das
er sei Christus.
Dagegen auch, wo reine christliche lere ge-
prediget wird, da ist gewislich gottes kirch. Denn
da wirket gott kreftiglich durch sein evangelium,
und sind in dieser versamlung fur und fur etliche
heilige und auserwelte, die selig werden. Wie
der herr Christus spricht: Meine scheflin hören
meine stimme.
Und sind alle mensche schuldig, glidmas dieser
warhaftigen kirchen zu sein. Und sollen diesen
grossen trost haben , das nicht in andern secten,
sonder in dieser versamlung gott gefellige, heilige
und auserwelte menschen sind. Darum spricht
David, psal. 27: Dieses einige begere ich vom
herrn, das ich in seinem hause allezeit wonen
möge.
So ist nu das aller nötigst und erste, das
man christliche lere rein und ganz pflanze und
erhalte, die gott von seinem wesen und willen
geoffenbaret hat, und die in der propheten und
aposteln schriften und in symbolis, apostolico,
Niceno und Athanasiano gefasset ist. Mit welchen
auch gleich stimmen der catechismus und bekentnis
Lutheri und confessio, die dem keiser zu Augs-
purg anno 1530 uberantwortet ist.
Dieser lere summa, und alle nötige stück,
sollen die pastores selb wissen und lernen, und
dem volke ungefelscht, ordenlich und verstendlich
furtragen. Das das volk ordenlich merken könne
alle nötige stück und verstehe unterscheid rechter
lere und falscher secten. Und gott wirket und
ist kreftig durch sein wort, wie der herr bittet:
Vater, heilige sie mit deiner warheit, dein wort
ist die warheit, und 1. Pet. 1.: Ir seid wider-
geborn durch das lebendige wort gottes. Item,
Rom. 1. : Evangelium ist die kraft gottes zur selig-
keit allen, die daran gleuben.
Und sind in sonderheit gedachter catechismus
und erklerung des symboli dem volk nützlich, die
nötige stück ordenlich zu fassen, darum sie nach
gelegenheit der zeit oft sollen repetirt werden.
Und bedenken wir, das die ordinanden vleissig
in allen diesen artickeln examinirt werden, welcher
repetitio auch sonst dem volk gute anleitung gibt.

Von unterscheid christlicher lere und heid-
nischer religion und anderer secten.
Vom göttlichen einigen wesen.
Von den dreien personen in der gottheit.
Von vereinigung beider naturn in Christo, der
aus der jungfrauen geborn ist.
Von unterschied christlicher anrufung und
heidnischer anrufung.
Von der erschaffung aller creaturen.
Vom fall der ersten menschen.
Von sünd, erbsünd und wirklichen sünden.
Von göttlichem ewigen gesetz und von unter-
scheid der zehen gebot und der andern gesetz in
Mose, von den levitischen ceremonien und bürger-
lichen gesetzen.
Von unterschied des gesetzes und des evangelii.
Von vergebung der sünden und wie der mensch
fur gott gerecht wird, um des herrn Christi willen,
durch glauben.
Ob diese rede recht ist: Allein durch glauben
werden wir gerecht.
Von unterscheid der lere in unsern kirchen
in diesem artickel und der bepstlichen falschen lere.
Ob die bepstliche lere recht sei , das ein
mensch fur und fur in zweivel bleiben sol, ob er
vergebung habe und gott gefellig sei.
Von guten werken.
Welche werk sol man thun?
Wie gefallen sie gott?
Bleibt auch sünd in den heiligen oder be-
kerten in diesem leben?
Welche sünd stossen den heiligen geist aus,
das der mensch widerum in gottes zorn und in
verdamnis felt, so er nicht bekert wird?
Von den sacramenten.
Von der taufe.
Ob die jungen kindlin sollen getauft werden.
Von des herrn Christi abendmal, was man da
reiche und wozu man es empfahen sol.
Von unterscheid des rechten brauchs und mis-
brauchs.
Warum die bepstliche opfer mess, damit sie
vergebung der sünden verdienen wollen, unrecht
und abzuthun ist.
Von der bekerung oder poenitentia.
Von der absolution und glauben.
Von den furnemesten falschen leren der bepst-
lichen, in diesem artickel von der poenitentia.
Was christliche kirche sei, und wo sie sei,
und durch welche zeichen sie zu erkennen sei.
Warum die christliche kirche unter das creuz
gelegt sei, und vom trost der betrübten christen.
Von den ceremonien, die von menschen in
der kirchen geordnet sind.
Von christlicher freiheit.
Vom gesetz Mose und von unterscheid der
dreien teil im gesetz.
 
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