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Mecklenburg.
ist, das uns gott dennoch annimt, doch also, das
sein gerechter und grosser zorn uber den un-
schuldigen und liebsten son ausgegossen wird.
Davon redet Paulus, da er spricht: Gratia exuberat
supra delictum, die gnade ist mechtiger, denn die
sünde. Und also werden wir frei durch den son
gottes vom ewigen zorn, welchen dieses göttliche
gesetz, das ist gottes weisheit und gerechtigkeit,
uff uns hette ausgossen, wenn der herr Christus
nicht mittler und versüner worden were.
Wenn nu S. Paulus spricht, wir sind ledig
von diesem gesetz, so verstehe, von der ewigen
straf, so wir durch glauben an den herrn Christum
vergebung der sünden und gnad erlangen, und
mit seiner gerechtigkeit bekleidet werden.
Und bleibet zu gleich gottes ewige weisheit
und gerechtigkeit, der wir furthin gehorsam sein
sollen. Und wirkt der son gottes selbst in uns
leben und gibet seinen heiligen geist, das der
gehorsam angefangen werde. Und zerbricht gott
diesen sündigen leib, damit er bezeuget, das im
die sünde nicht gefellig ist, und das er sie ge-
wislich zerstöret.
Darum sollen die prediger die zehen gebot
vleissig predigen und aus gottes wort erkleren,
das man aus göttlichem zeugnis wisse, was sünde
sei, und dagegen, welche werk gott gefellig sind.
Und sollen dabei die erlösung, gnad und seligkeit,
die wir haben durch den son gottes dem volk
auch treulich furtragen.
Vom ehestand.
Der ehestand ist ein zusammen fügung durch
gott mit besonderem rat und ausgedrucktem wort
geordnet und unzertrenlich, allein zweier menschen,
eines einigen mans und einer einigen frauen,
welchen personen gott die vermischung zugelassen
hat zur geburt, oder verbotene vermischungen zu
verhüten.
Und ist die verordnung dieses standes im
paradis geschehen mit diesen worten: Es sollen
zwei ein fleisch sein, das ist unzertrenlich zusamen
gefügt. Und sind alsbald im paradis mit diesen
worten alle andere vermischungen ausser dem
ehestand verboten. Und hat der herr Christus
diese wort erholet, Matth. 19. Und den ehestand
widerum in dieselbige erste ordnung gerichtet und
reguliret.
So sind nu alle vermischungen ausser dem
ehestand sünd wider gott. Die gott gewislich
straft in diesem leben und in ewikeit, in allen,
die nicht bekert werden. Wie diese wort aus-
drücklich sagen, Ebreos 13.: Die hurer und ehe-
brecher wird gott strafen, und 1. Corinth. 6.: Die
hurer, ehebrecher etc. werden das reich gottes
nicht erben.
Dieses alles sollen die prediger mit grossem
ernst den leuten furtragen, und alle unzucht mit
göttlichem wort und anzeigung der exempel, als
Davids, des stams Beniamin, Sodoma und anderer
strafen.
So sol auch durch weltliche oberkeit ein ernst
erzeigt werden, uneheliche beiwonungen und ehe-
bruch und andere unzucht unnachlesslich zu strafen,
uff das weniger leut in unzucht leben. Denn das
ist gewislich war, das von wegen solcher sünden
ganze land gestraft werden, wie mit dem stam
Beniamin und mit David geschehen. Und sind
zu allen zeiten viel exempel.
Wer nu nicht ausser dem ehestande rein
lebet, ist gott diesen gehorsam schuldig, das er
in ehelicher keuscheit lebe.
Und ist dieses hie besonder wol zu merken.
Rechte gesetze vom ehestand sind allezeit allein
in der warhaftigen kirchen gewesen, da der ehe-
stand durch besondere gottes gabe recht erhalten
ist. Bei den heiden, ob gleich der namen des
ehestandes blieben ist, so ist doch viel grausamer
unzucht dabei öffentlich zugelassen gewesen. Zu
dieser zeit, die türken verkeufen ire weiber, wenn
sie wollen.
In den secten haben die teufel uber die
massen grosse wüterei angericht. Etliche haben
seer heilig sein wollen, haben den ehestand fur
sünd gehalten und allen denen verboten, die heilig
sein wolten, als Martion, Tatianus, Hierax und
andere. Martion hat einem diacono in Cypro das
weib weggefürt, die nach etlichen jaren widerum
zu irem eheman komen ist und viel von der
selbigen ketzer unzucht angezeigt.
Dagegen andere secten, als Carpocrates und
andere, haben geleret, ire gesellen solten die
weiber lassen gemein sein. Wiewol nu diese un-
tugend also grob ist, das es scheinet, als sind
solche historien aus hass ertichtet, so sind sie doch
von solchen warhaftigen leuten als von Clemente
Alexandrino so eigentlich beschrieben, das nicht
davon zu zweiveln ist. Und hat sich bei den
widerteufern auch viel grober unzucht zugetragen.
Dieses alles ist darum zu merken, das wir der
teufel grosse bosheit betrachten und fursichtiger
sind, und dabei dieses zeichen erkennen, welche
sect den ehestand schendet, die hat des teufels
brantmal, wie ausdrücklich geschrieben ist,
1. Timoth. 4.: Und hat andere irthum mehr.
Aus diesem allen ist nu öffentlich, dieweil
der bapst seine bischove, thumherrn, mönche und
andere, die den ehestand verbieten, öffentlich
wider gott thun und unzucht sterken und heufen,
das sie gottes und rechter kirchen feinde sind,
und haben viel mehr irthum und abgötterei. Denn
unzucht wird gemeinlich auch mit blindheit und
unsinnigkeit gestraft, wie Rom. 1. geschrieben ist.
Mecklenburg.
ist, das uns gott dennoch annimt, doch also, das
sein gerechter und grosser zorn uber den un-
schuldigen und liebsten son ausgegossen wird.
Davon redet Paulus, da er spricht: Gratia exuberat
supra delictum, die gnade ist mechtiger, denn die
sünde. Und also werden wir frei durch den son
gottes vom ewigen zorn, welchen dieses göttliche
gesetz, das ist gottes weisheit und gerechtigkeit,
uff uns hette ausgossen, wenn der herr Christus
nicht mittler und versüner worden were.
Wenn nu S. Paulus spricht, wir sind ledig
von diesem gesetz, so verstehe, von der ewigen
straf, so wir durch glauben an den herrn Christum
vergebung der sünden und gnad erlangen, und
mit seiner gerechtigkeit bekleidet werden.
Und bleibet zu gleich gottes ewige weisheit
und gerechtigkeit, der wir furthin gehorsam sein
sollen. Und wirkt der son gottes selbst in uns
leben und gibet seinen heiligen geist, das der
gehorsam angefangen werde. Und zerbricht gott
diesen sündigen leib, damit er bezeuget, das im
die sünde nicht gefellig ist, und das er sie ge-
wislich zerstöret.
Darum sollen die prediger die zehen gebot
vleissig predigen und aus gottes wort erkleren,
das man aus göttlichem zeugnis wisse, was sünde
sei, und dagegen, welche werk gott gefellig sind.
Und sollen dabei die erlösung, gnad und seligkeit,
die wir haben durch den son gottes dem volk
auch treulich furtragen.
Vom ehestand.
Der ehestand ist ein zusammen fügung durch
gott mit besonderem rat und ausgedrucktem wort
geordnet und unzertrenlich, allein zweier menschen,
eines einigen mans und einer einigen frauen,
welchen personen gott die vermischung zugelassen
hat zur geburt, oder verbotene vermischungen zu
verhüten.
Und ist die verordnung dieses standes im
paradis geschehen mit diesen worten: Es sollen
zwei ein fleisch sein, das ist unzertrenlich zusamen
gefügt. Und sind alsbald im paradis mit diesen
worten alle andere vermischungen ausser dem
ehestand verboten. Und hat der herr Christus
diese wort erholet, Matth. 19. Und den ehestand
widerum in dieselbige erste ordnung gerichtet und
reguliret.
So sind nu alle vermischungen ausser dem
ehestand sünd wider gott. Die gott gewislich
straft in diesem leben und in ewikeit, in allen,
die nicht bekert werden. Wie diese wort aus-
drücklich sagen, Ebreos 13.: Die hurer und ehe-
brecher wird gott strafen, und 1. Corinth. 6.: Die
hurer, ehebrecher etc. werden das reich gottes
nicht erben.
Dieses alles sollen die prediger mit grossem
ernst den leuten furtragen, und alle unzucht mit
göttlichem wort und anzeigung der exempel, als
Davids, des stams Beniamin, Sodoma und anderer
strafen.
So sol auch durch weltliche oberkeit ein ernst
erzeigt werden, uneheliche beiwonungen und ehe-
bruch und andere unzucht unnachlesslich zu strafen,
uff das weniger leut in unzucht leben. Denn das
ist gewislich war, das von wegen solcher sünden
ganze land gestraft werden, wie mit dem stam
Beniamin und mit David geschehen. Und sind
zu allen zeiten viel exempel.
Wer nu nicht ausser dem ehestande rein
lebet, ist gott diesen gehorsam schuldig, das er
in ehelicher keuscheit lebe.
Und ist dieses hie besonder wol zu merken.
Rechte gesetze vom ehestand sind allezeit allein
in der warhaftigen kirchen gewesen, da der ehe-
stand durch besondere gottes gabe recht erhalten
ist. Bei den heiden, ob gleich der namen des
ehestandes blieben ist, so ist doch viel grausamer
unzucht dabei öffentlich zugelassen gewesen. Zu
dieser zeit, die türken verkeufen ire weiber, wenn
sie wollen.
In den secten haben die teufel uber die
massen grosse wüterei angericht. Etliche haben
seer heilig sein wollen, haben den ehestand fur
sünd gehalten und allen denen verboten, die heilig
sein wolten, als Martion, Tatianus, Hierax und
andere. Martion hat einem diacono in Cypro das
weib weggefürt, die nach etlichen jaren widerum
zu irem eheman komen ist und viel von der
selbigen ketzer unzucht angezeigt.
Dagegen andere secten, als Carpocrates und
andere, haben geleret, ire gesellen solten die
weiber lassen gemein sein. Wiewol nu diese un-
tugend also grob ist, das es scheinet, als sind
solche historien aus hass ertichtet, so sind sie doch
von solchen warhaftigen leuten als von Clemente
Alexandrino so eigentlich beschrieben, das nicht
davon zu zweiveln ist. Und hat sich bei den
widerteufern auch viel grober unzucht zugetragen.
Dieses alles ist darum zu merken, das wir der
teufel grosse bosheit betrachten und fursichtiger
sind, und dabei dieses zeichen erkennen, welche
sect den ehestand schendet, die hat des teufels
brantmal, wie ausdrücklich geschrieben ist,
1. Timoth. 4.: Und hat andere irthum mehr.
Aus diesem allen ist nu öffentlich, dieweil
der bapst seine bischove, thumherrn, mönche und
andere, die den ehestand verbieten, öffentlich
wider gott thun und unzucht sterken und heufen,
das sie gottes und rechter kirchen feinde sind,
und haben viel mehr irthum und abgötterei. Denn
unzucht wird gemeinlich auch mit blindheit und
unsinnigkeit gestraft, wie Rom. 1. geschrieben ist.