Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0278
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
262

Mecklenburg.

halb dem closter sich in den ehestand zu be-
geben, und welche sich mit ihrer landesfürsten
vorwissen und ihrer freundschaft bewilligung in
die ehe begeben, denen soll nach ermessung des-
jenigen, das sie ins closter gebracht, zu ihrer
aussteur zimliche hülfe geschehen.
Dergleichen freiheit soll auch mit den ordens-
kleidern gehalten werden, dass den alten closter-
jungfrauen, welche der ordenskleider gewöhnet
und rechte lehr von unser seligkeit und christ-
licher freiheit verstehen und annehmen, freistehn,
die cappen und scheppler zu behalten oder als-
balt hinzulegen.
Welche aber forthin in die clöster genommen,
sollen weder mit dem gelübde der ewigen jung-
frauschaft, noch mit cappen beladen, sondern der
dominae gebührlichen gehorsam zu leisten zusagen,
und solange sie im closter bleiben, in demütigen,
schwarzen jungfraukleidern und weissen schleuern
zu gehen, ihnen uferlegt werden, wie dann i. f. g.
hiemit allen closterjungfrauen durch das ganze
land eine ehrbare, züchtige, schwarze jungfräuliche
kleidung, welche durchaus einerlei farb und form
habe, forthin zu tragen, ernstlich befehlen.

Zum letzten: Was der closter güter und ein-
kommen und derselbigen administration, item die
küchenordnung, was und wieviel man jedes tages
speisen und ob man einer jeden jungfrauen be-
sonders anrichten oder ein ganzen tisch voll aus
einem vass speisen, item von unterhaltung und
lohn der diener und in summa, was die ganze
haushaltung anlanget, da werden der closter haubt-
leute neben den dominabus und andern der haus-
haltung verständige, gebührliche ordnung zu
machen wissen, welche, ob sie dieser reformation
mit einzuverleiben in unser gnädigen herrn und
landsfürsten bedenken billig gestellet würd.
In dieser schrift ist uf unser gnädigen herrn
und landesfürsten gnädige verbesserung, fürnem-
lich von der clöster ursprung, worzu sie erstlich
gestiftet, von missbräuchen, so darin abzuschaffen
und von christlicher reformation der lehr, gottes-
dienst und der jungfrau schulen treue und fleissige
erinnerung geschehen. Gott gebe gnad und segen,
dass es zu seinen göttlichen lob und preis und
vieler leute wolfahrt fruchtbarlich angerichtet und
wolgeraten möge. Amen.

Die Städte und Ortschaften.
Fürstenberg.
Die Ordnung der Visitatoren von 1578 wird aus dem St.-A. Neustrelitz abgedruckt.
Vgl. oben S. 141. (Nr. 37.)

38. Ordnung der Visitatoren für Fürstenberg. Von 1578.
[Aus dem St.-A. Neustrelitz, Kirchenvisitationsprotokoll 1578. Vgl. oben S. 141.]

Das kirchlehen gehort herzog Johans Al-
brechten.
Registratur der siegel, brief und hand -
schrift, wilche bei der kirchen befunden.
Eine confirmatio bischoffs Arnoldi von Branden-
burg, darin vorleibet eine fundatio eins benefitii
zue unser frauen zeit. Darin vorschrieben 2 ½ wisp.
roggen, 1 ½ wisp. gersten und 1 wisp. habern aus
Lubbehe. Item von der dorfstedte Woltersdorf
3 wisp. hartes korn, halb roggen und halb gersten,
item vischerie dem pfarher im Iserdick, item
3 merkische groschen aus iedem hause im stedt-
lein. Anno 1480.
Item eine copei eins kaufbrieves belangende
die feldmark Lubbehe anno 1465 und darnach
eine copei, wie das feld bei die kirche gekommen,
anno 1479.

Item hierauf ein wilbrief herzog Ulrich geben
anno 1465.
Diese negsten beiden briefe seind in ent-
pfange nachfolgender neuen vorschreibunge M. G.
H. herzogen Hansen ubergeben.
Fürstenberg.
Ein brief herzog Johans Albrechten zu Meckeln-
burg, darin s. f. g. vor die feldmark Lubbehe der
kirchen zu Fürstenberg vorschrieben 3 wisp. roggen,
2 wisp. gersten, 25 fl., 1 feist schwein dem pastor
zugeben und noch 5 fl., 1 feist schwein dem
schulmeister zugeben alle ihar zu ewigen zeiten
datiert anno 1568.
Item noch ein wilbrief herzog Magnus und
Balthasar anno 1482.
Item einen brief herzog Albrechten belangende
400 fl. aus der kirchen entlehnet anno 1533.
Item ein brief bischofs Jeronimi von Branden-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften