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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0328
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312

Mecklenburg.

60. Begräbnissordnung für das Graue Kloster [vor 1532 bzw. 1563].
[Nach dem Kirchenbuch des Grauen Klosters im Rathsarchiv zu Wismar S. 69—75. Vgl. oben S. 306.]

Wol ein egen graf in dem closter heft und dat
openen let, is idt im chor, ofte binnen dem schranke
edder in einer cappellen, szo gift me 3 mark.
In der gemenen karken achter dem pilren jo so
wol alsze midden in der kerken 2 mark. In deme
crutzegange beide binnen und buten der porten
1 gulden. In deme gebruggeden stenwege up
deme kerkhave 8 schillinge. Dit al mid einander
is van olden edder fulkamen liken to vorstande.
So averst ein kint in den upgedachten steden be-
erdiget wert, so gift me allenen de helfte des
geldes.
Wol averst noch nein egen graff im closter
heft, unde begert ein egen to hebbende und wil
dar einen sten up leggen edder ein lik graven
laten, isset im chor oft binnen deme schranke
edder in einer cappellen, szo gift me vor den egen-
dom 2 mark unde darenbaven vor dat graff to
openende edder vor dat lik, wo vor is angetoget,
3 mark. In der gemenen kerken heft man ock
van oldinges her vor den egendom gegeven 2 mark.
In deme crutzegange beide binnen unde buten der
porten vor den egendom 1 mark. In deme ge-
bruggeden stenwege up deme kerkhave vor den
egendom 6 schillinge. Unde allenthalven baven dat
gelt vor den egendom so vele vor dat graff to
openende, alse vor gemeldet is.
So averst wes up dat lik gelecht wert,
idt si want edder sus ichtes wes alse ein rock
edder ein hoike etc., dat schal bi deme gadeshuse
bliven und deme gadeshuse to gode vorkoft werden,
alsdenne is men fri van der vorigen taxien.
Darvan gift me der selmanerschen, de idt in-
bringt, 1 schilling, deme sluter hort, vor dat up-
sluten, und ludent 1 sch., den geven de jennen ut,
den dat lik angeit.
De gemene kerkhof is fri, dat men dar
nichtes vor gift, ane alleneu dat me der vorweser
einen dar erst umme anspreke, und dar to gravende
vorlof van eme begere, und dem sluter lone.
Von den likstenen.
So jemandt einen liksten van deme closter
koft und noch neine egene stede heft, dar he en
up leggen moge, so geve he vor de stede, wo vor

angetoget, 2 mark etc. unde vor den stein na siner
werde, alse he des mit den vorweseren kan eins
werden. Heft he averst tovorne eine egene stede,
szo vorlike he sick allene mit dene vorweseren
um den sten.
Idt schal nemande likstene ut deme closter
wechtonemende gestadet werden, sunder up eine
ander stede se to leggende is wol vorgunt. Idt
schal ock ein ider sinen sten ofte vlisen mit sinem
namen edder mit sinem enkenden marke tekenen
laten. Idt schall ock ein ider sine grave und
stene, wen se vorsinken, wedderum vorhogen und
evenen laten.
So ein stein ane namen und mark gefunden
wert, item de vorsunken und nicht wedder verhoget
werden, idt si binnen edder buten dakes, dar mogen
de vorweser eine bussen, welker des closters
teken is, uphouwen laten und se vorkopen.
Van der graft under der linden.
Idt hebben de schoknechte eine frie graft
under der linden, dar se ock anders nemande to
gravende steden willen, darvor holden se des winters,
wenner dar geprediget wert, 4 waslichte up erer
kronen midweges in der kerken. Item szo vaken
alsze ein knecht dar beerdiget wert, mot ein ider
knecht 3 penninge offeren; dat gelt samlet der
knechte vorstender und averantwerdet idt dem
vorweseren des closters tor buwete to hulpe.
Hiraver sint gemaket 2 schrifte up parga-
menen ut einander gesneden, de ene is bi den
knechten in erer laden, de ander bi dem closter
in der laden, de in der garwe kamer steit, dar mer
breve inne sin.
Disse schrift van des closters hevinge und
ordeninge der graft hebbe ick tom dele getekent
ut einem klenen bokeschen, welker her Hinrick
Never mit siner egenen handt geschreven heft
anno 1532 und is mank Peter Eicksen registeren
na sinem dode gefunden worden, tom dele hebbe
icks sulven van den, de darumme geweten, er-
vorschet und ut olden registeren, dar ick aver
gekamen si, upgesocht 1563.
Georgius Wint,
des closters schriver.

61. Abschied von 1572.
Aus dem Rathsarchiv zu Wismar Tit. XXIII, Nr. 8, Vol. 2, fol. 111—116. Vgl. oben S. 307.]

Zu wissen, das die durchl. hochgeborne
fursten und herrn, herr Johans Albrecht und
herr Ulrich, gebrudere, herzogen zu Megkelnburg,
fursten zu Wenden, graven zu Schwerin, der lande

Rostogk und Stargard herrn, unsere gnedige
herrn und landesfursten, nachdem in i. f. g.
stadt Wiszmar zwischen den erwurdigen hoch-
und wolgelarten doctore Wolfgango Peristero,
 
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