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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0374
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358

Die freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf.

Van den bilden.
[Gleich Hamburg.]
Wenn me sleit pro pace.
[Gleich Hamburg.]
Van den festen.
[Gleich der Hamburger Kirchenordnung bis
zum Abschnitte „Van Sunte Cecilien etc.“ aus-
schliesslich. Die Abweichungen sind bei Ham-
burg zu finden.]
Des sondages nach Magdalene schal ein
capellan balde na der epistolen in der missen
up dem predikstole also vormanen. Leven fründe,
desse gude stadt is in vortiden in groten angeste
unde nöden gewest, unde godt heft ehr den segen
gegeven wedder de Denen, de done unse viende
weren, darümme hefft sick desse gude stadt do
vorbunden iegen gade mit einem löfte, villichte
under dem namen der hilligen frouwen Marien
Magdalenen. Derwegen ock noch up desse tidt
ein er. radt den armen lüden spende gift, gade
to den ehren und danksegginge. Dat överst nu
etlicke bilövige lüde de ehre gades nicht to-
leggen der hilligen frouwen Marien Magdalenen,
und doch godt krige sine behörlicke ehre, und
iarlicke danksegginge, van sülkem unsem gelöfte,
so is idt vor gut angesehn, de danksegginge up
dessen dach to leggende, dat wi also in dessem
dage to samen danken, welk wi doch schölen
stedes don, vor de ewigen güder in Christo, und
vor lifflike erreddinge ut unsen tidtlicken nöden,
biddende, dat wi io bi Christo bliven, und vordan
ock in liffliken nöden und anvechtigen, van gade
unsem gnedigem vader nicht werden vorlaten,
sonder gnedichlick beschermet, dorch Jesum
Chrisum unsen leven heren, amen. Darümme
singet frölicken Tedeum etc. düdesch, balde na
prediget me etc.
Up pinxte avende im iare 1531 is beslaten
und dorch den erbarn radt und der borgere ein-
drechtichlick angenamen alle christlike ordeninge,
in dessem boke der ordeninge beschreven, dat
hebben se gedan vor sick und alle ehre naköme-
linge, so dat me nene conscientien stricke ut frien
ceremonien make, des si godt gelavet dorch Jesum
Christum ewichlick. De apenbare danksegginge
överst vor sülke anneminge, alle iare to gedecht-
nisse, is gestellet up den sondach Trinitatis.
Denne schal in allen kerken ein predicante, balde
na der epistole in der missen, up den predick-
stole, dem volke vor holden sülke gnade, uns to
frede einicheit und salicheit wedder varen, dat se
danken Christo, unde bidden , dat he uns helpe

dar bi to blivende, to unser, und to unser kindern
salicheit. An sülker danksegginge is grot gelegen,
dat wi nicht undankbar werden befunden. Dar
up schal me singen to der hilligen drevaldicheit:
Godt de vader wanne uns bi etc., dar na singe
dat chor dat halleluia und de Sequentia de sancta
Trinitate. Sülk sank de Trinitate is doch süs
alle gades lof unde edele danksegginge etc.
Wertschop, vorlavinge, geluck-
bedinge unde des gelicken, des hilli-
gen dages bet umme segers viven to
vormidende.
Sus lange is idt bi uns wontlick gewest brut-
lacht des hilligen dages up den middach to
hebbende, des vormiddages luck to bedende, des
namiddages to treckende unde der gelicken brut-
lachtes prenge ut to richtende. Dat achte wi
unchristlick, nicht in sick, sonder umme desser
sake willen, wente de früntschop besündergen de
frouwen, des morgens schicken sick to dem
prengende, und kamen nicht to der predigen, des
namiddages nemen man und frouwen, iunk und
olt brutlacht collatien vor gades wort. Sülkes
schölde io to vorne nicht gescheen sin , ock na
dem pawest rechte. Overst nu is idt billick, to
wandelende, dem evangelio to den ehren, ock
darümme, dat wi mit sülker des wordes gades
vorachtinge, nicht sündigen. Und trowen, ein
brüdegam und brut, de gades wort leff hebben,
scholden wol eine conscientie dar van krigen, dat
se gades orden und werk, alse de brutlacht ane
twivel is, mit sülken bösen unde sunden, dat is,
mit sülker vorhindernisse des wordes gades an-
nemen scholden und anheven. Nen Christen kan
laven sülke vorhindernisse gades wordes, und is
ock ergerlick antosehende, und framen conscientien
beswerlick. Darümme is idt vor gut angesehen,
des hilligen dages bet des avendes to viven sülkes
alle to vormidende. Dar na schal sülkes einem
iewelicken fri sin. Wil me gewöntlicke höchtides
prenge, na christlicker mate holden, so kan me
idt des mandages edder up einen anderen dach
so wol holden alse des hilligen dages, also dat
vor middage de brüdegam mit den mans vor an,
und dar na de brut mit erer selschop na der
kerken gan, und de spel lüde spelen vor en her,
bet an den kerkhof. Dar mach me den in der
kerken up den orgelen spelen und singen mit den
schöleren Te deum laudamus edder wat anderes
van gade edder ock in figurativis etc., wo de lüde
idt denne mit den organisten und cantoren vor
ehre drankgelt hebben bestellet. Dar truwet me
se den, unde segenet mit gades worde und dem
bede, vor dem högen altare, unde leidet se wedder
 
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