Kirchenordnung für das Landgebiet. 1531.
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72. Ordeninge der lubischen buten der stadt in erem gebede. 1531.
[Nach dem Drucke von
Gelick alse hir in der stadt, so wille wi ock
in allem unsem gebede vor schaffen, mit guden
predigern, dat dat hilge evangelion Christi unde
dat reine wort gades geleret, und de sacramente
unses heren Jesu Christi na sinem bevehle ge-
reket werden, dar neven ock affgedan werde alle
godtlose missbruck, welken gades wort und de
reine christene love nicht liden kan. Sulk wille
wi dohn, na gades gnade und hülpe, to der armen
lüden salicheit, dat nicht over uns kame de vor-
malediginge de gekamen is over de godtlosen
könninge und richtere des israelitischen volkes,
de ock wolden unde scholden gades volk sin, und
sterkeden doch der gotlosen papen affgöderie und
missbruck wedder gades wort, item dat ock godt
unse leve vader dorch Jesum Christum unsen leven
heren uns gnedich sy und bescherme, wen wi ock
in dessem parte godt früchten etc.
Darumme schal idt unser ordeninge, in alle
unsem gebede gelick werden geholden, so vele
alse van nöden unde nütlick is, na gelegenheit
eines ieweliken ordes, doch mit protestatien der
frien cerimonien halven, bet up ein fry christlick
concilium, alse D. Pomeranus in der vorrede unser
ordeningen protesteret hefft.
Wi willen in allen den örden, dorch vor-
stendige radeslüde unde börgere, van uns dar tho
geschicket, laten bescriven alle kerken und geist-
like güdere, lehne, bröderschoppen und allent,
wat umme gades willen gegeven is, unde dorch
de sülvigen geschickeden laten sulke güdere vor-
ordenen tho erholdinge der scholepersonen, der
kerkendeneren und der rechten armen, na ge-
legenheit unde notrofft eines ieweliken ordes.
Darumme schölen de sülvigen geschickeden, neuen
den den id behöret in erer stede dar sulvest ock
erwelen unde setten truwe vorstendere der kerken
unde eines ieweliken gudes, und bestemmen, wat
se dar van schölen don, und weme se iarlick schölen
rekenschop dohn, na lude unser ordeningen. Sulk
alle schal van stunden an beschreven werden, dat
me mach weten wat also vorordenet is. Van
sülker bescrivinge und ordeninge, schal de eine
bliven bi den dar de ordeninge der güderen werd
gemaket, de andere van worde to worde schal sin
in unser stadt bi dem erbarn rade unde den
64 borgeren, dat also de güdere nicht ummekamen,
und bi gades ehre blive wat milde hende to gades
ehre gegeven hebben. Doch also dat de prestere,
de mit etliken güderen de tidt eres levendes be-
lehnet sint, so se anders mit wöntlikem rechte dar
bi gekamen sint, de sülvigen beholden ere levent-
lank, na vormeldinge unser ordeningen.
De sülvigen geschickeden neuen den den id
1531. Vgl. oben S. 377.]
behöret in erer stede schölen ok vlitich verordenen
und bevehl dohn, dat de kinder scholen unde de
kerken unde aller kerkdeneren unde predicanten
wöningen, mit buwet und anderer notrofft, mit
bönen, dörntzen, schorstenen, kachelavenen, vin-
steren, kelren, kökenen, slapkameren, heimeliken
gemaken, benken, spinden, sponden, tafelen,
kannenbreden, na notrofft werden vorsorget. Wente
sulk is nicht ere gudt, se laten idt alle dar, wen
se dar van scheiden etc.
Unehrlick levent schal in alle unsem gebede
van den kerkdeneren unde scholedeneren, unde
sus ock van den de dar prestere geweset sint
edder anderen, na vormeldinge unser ordeningen,
nicht gedüldet werden, vele ringer godtlose lere
und uprörige, heimelick edder apenbar etc.
De lere schal erkant werden van unsem
superattendenten und unsen vyf pastoren.
Unse superattendens schal sin superattendens
over alle unse gebede, in saken gades wort unde
de salicheit der lüde bedrepende. Van anderen
saken behöret em mit Christo thoseggende. Minsche
wol hefft my tom richter over iu gesettet: so doch
dat he nicht darf to en uththen wente he hefft
bi uns in der stadt doch genoch mit sinem ampte
to schaffende, da the nicht darf vele spelen varen ane
nöth, unde de anderen predicanten sint darumme
gestellet, dat se gades werk in eren örden schölen
utrichten. Sonder dat volk edder predicanten
schölen en besöken in solken. und he schal en
raden, na der gnaden unde ampte em gegeven
unde bevalen. Unde he schal ock sorgen vor de
lere, unde helpen bestellen, neuen unsen vyff
pastoren , dat aller wegen gude predicanten sin,
so vele alse godt vorlyth.
Unde wen he einen predicanten hir in vor-
badet, mit em to redende, de schal schüldich sin
hir in tokamende, by vorlust sines amptes, wente
sulk weierent wolde nicht gudes by sick hebben.
Allen pastoren unde predicanten edder cap-
pellane dar buten, schölen to Lübeke vam super-
attendenten und unsen viff pastoribus examineret
unde vorhöret werden, ehr me se annimpt, unde
schölen sus gude tüchnisse hebben erer ehrlicheit,
alse Paulus scrift 1. Tim. 3 unde Tit. 1 : Christus
nömet ock den prediker, einen truwen und vor-
sichtigen knecht de to siner tidt dem hüssgesinde
utdelen kan de mate des brodes.
In unser stadt Mollen und to Travemünde
schal sunderlich van den pastoren und kerken-
deneren geordenet werden. Overst in allen unsen
dorpen schal idt, der pastoren unde cösteren halven,
also angestellet werden, eine iewelike dorpkerke
schal besorget sin mit einem guden pastor unde
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72. Ordeninge der lubischen buten der stadt in erem gebede. 1531.
[Nach dem Drucke von
Gelick alse hir in der stadt, so wille wi ock
in allem unsem gebede vor schaffen, mit guden
predigern, dat dat hilge evangelion Christi unde
dat reine wort gades geleret, und de sacramente
unses heren Jesu Christi na sinem bevehle ge-
reket werden, dar neven ock affgedan werde alle
godtlose missbruck, welken gades wort und de
reine christene love nicht liden kan. Sulk wille
wi dohn, na gades gnade und hülpe, to der armen
lüden salicheit, dat nicht over uns kame de vor-
malediginge de gekamen is over de godtlosen
könninge und richtere des israelitischen volkes,
de ock wolden unde scholden gades volk sin, und
sterkeden doch der gotlosen papen affgöderie und
missbruck wedder gades wort, item dat ock godt
unse leve vader dorch Jesum Christum unsen leven
heren uns gnedich sy und bescherme, wen wi ock
in dessem parte godt früchten etc.
Darumme schal idt unser ordeninge, in alle
unsem gebede gelick werden geholden, so vele
alse van nöden unde nütlick is, na gelegenheit
eines ieweliken ordes, doch mit protestatien der
frien cerimonien halven, bet up ein fry christlick
concilium, alse D. Pomeranus in der vorrede unser
ordeningen protesteret hefft.
Wi willen in allen den örden, dorch vor-
stendige radeslüde unde börgere, van uns dar tho
geschicket, laten bescriven alle kerken und geist-
like güdere, lehne, bröderschoppen und allent,
wat umme gades willen gegeven is, unde dorch
de sülvigen geschickeden laten sulke güdere vor-
ordenen tho erholdinge der scholepersonen, der
kerkendeneren und der rechten armen, na ge-
legenheit unde notrofft eines ieweliken ordes.
Darumme schölen de sülvigen geschickeden, neuen
den den id behöret in erer stede dar sulvest ock
erwelen unde setten truwe vorstendere der kerken
unde eines ieweliken gudes, und bestemmen, wat
se dar van schölen don, und weme se iarlick schölen
rekenschop dohn, na lude unser ordeningen. Sulk
alle schal van stunden an beschreven werden, dat
me mach weten wat also vorordenet is. Van
sülker bescrivinge und ordeninge, schal de eine
bliven bi den dar de ordeninge der güderen werd
gemaket, de andere van worde to worde schal sin
in unser stadt bi dem erbarn rade unde den
64 borgeren, dat also de güdere nicht ummekamen,
und bi gades ehre blive wat milde hende to gades
ehre gegeven hebben. Doch also dat de prestere,
de mit etliken güderen de tidt eres levendes be-
lehnet sint, so se anders mit wöntlikem rechte dar
bi gekamen sint, de sülvigen beholden ere levent-
lank, na vormeldinge unser ordeningen.
De sülvigen geschickeden neuen den den id
1531. Vgl. oben S. 377.]
behöret in erer stede schölen ok vlitich verordenen
und bevehl dohn, dat de kinder scholen unde de
kerken unde aller kerkdeneren unde predicanten
wöningen, mit buwet und anderer notrofft, mit
bönen, dörntzen, schorstenen, kachelavenen, vin-
steren, kelren, kökenen, slapkameren, heimeliken
gemaken, benken, spinden, sponden, tafelen,
kannenbreden, na notrofft werden vorsorget. Wente
sulk is nicht ere gudt, se laten idt alle dar, wen
se dar van scheiden etc.
Unehrlick levent schal in alle unsem gebede
van den kerkdeneren unde scholedeneren, unde
sus ock van den de dar prestere geweset sint
edder anderen, na vormeldinge unser ordeningen,
nicht gedüldet werden, vele ringer godtlose lere
und uprörige, heimelick edder apenbar etc.
De lere schal erkant werden van unsem
superattendenten und unsen vyf pastoren.
Unse superattendens schal sin superattendens
over alle unse gebede, in saken gades wort unde
de salicheit der lüde bedrepende. Van anderen
saken behöret em mit Christo thoseggende. Minsche
wol hefft my tom richter over iu gesettet: so doch
dat he nicht darf to en uththen wente he hefft
bi uns in der stadt doch genoch mit sinem ampte
to schaffende, da the nicht darf vele spelen varen ane
nöth, unde de anderen predicanten sint darumme
gestellet, dat se gades werk in eren örden schölen
utrichten. Sonder dat volk edder predicanten
schölen en besöken in solken. und he schal en
raden, na der gnaden unde ampte em gegeven
unde bevalen. Unde he schal ock sorgen vor de
lere, unde helpen bestellen, neuen unsen vyff
pastoren , dat aller wegen gude predicanten sin,
so vele alse godt vorlyth.
Unde wen he einen predicanten hir in vor-
badet, mit em to redende, de schal schüldich sin
hir in tokamende, by vorlust sines amptes, wente
sulk weierent wolde nicht gudes by sick hebben.
Allen pastoren unde predicanten edder cap-
pellane dar buten, schölen to Lübeke vam super-
attendenten und unsen viff pastoribus examineret
unde vorhöret werden, ehr me se annimpt, unde
schölen sus gude tüchnisse hebben erer ehrlicheit,
alse Paulus scrift 1. Tim. 3 unde Tit. 1 : Christus
nömet ock den prediker, einen truwen und vor-
sichtigen knecht de to siner tidt dem hüssgesinde
utdelen kan de mate des brodes.
In unser stadt Mollen und to Travemünde
schal sunderlich van den pastoren und kerken-
deneren geordenet werden. Overst in allen unsen
dorpen schal idt, der pastoren unde cösteren halven,
also angestellet werden, eine iewelike dorpkerke
schal besorget sin mit einem guden pastor unde
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