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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0509
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Hamburger Kirchenordnung von 1529.

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Van der scriptura canonica hebben ersten de
canonici den namen gekregen , welke me anders
nömet doctores und lectores theologie (ane dat
wi up eine sophistrie geraden weren). Paulus
hefft se genömet Ephe. 4 prophetas, alse ock
1. Corin. 14 de de hilge scrift handelden unde
uthleden edder exponereden. So hefft me etlike
bestemmede stunden des dages gehat, dar inne
me gelesen und gehöret hefft scripturam canoni-
cam, alse nu in der hogen schole tho Wittenberch.
Up de stunde hefft canonicus Petrus gelesen
canonicam scripturam, up eine andere stunde
canonicus Joannes etc., dar van sint solcke be-
stemmede stunden hore canonice genömet. In
welcken so to lesende und scrift to utleggende,
dat me gelerde pastores unde evangelistas mochte
van den tohörers maken, were wol recht horas
canonicas lesen.
See an de homelias doctorum, see an dat
grote bock Augustini up den psalter, see an des
sulvigen sermones de verbis domini, de verbis
apostoli etc. so werstu seen, wo vlitich se ock
dem volke de hilge scrift vorgelecht hebben in
der vorsammelinge.
De capitele, överst de se noch lesen in allen
eren horis, sint gewesen vor de gelerden, de in
der hilgen scrift studereden, mit solcher wise.
Wenn se to samende quemen to der lectie
edder tom capitele (de mönneke hebben ock
noch ein kinder spil dar van, ane wenn se sich
im capitele haderen, so is idt ernst) , so süngen
se einen psalm edder twe, dat se lustich wurden,
clerike nömede me se, unde wandages filios pro-
phetarum. Dar na wenn de interpres, den ick
nu canonicus nöme, verdich was, so lass ein lector
dat capitulum, welck de interpres exponeren edder
dar van eine exhortatie vor de gelerden don
scholde, alse unse bischoppe noch lectores wigen
kindere, nergende to. Balde dar up volgede de
interpres mit der utlegginge. Solch was her
gekamen van den ersten christen, alse ock recht
is, Paulus lerede so de Corinthere, 1. Corin. 14,
dat se wol mochten mit tungen reden den andern
unbekandt, överst wenn se neinen utlegger hedden,
so scholde ein jewelick bi sick sulvest reden,
beden, lesen edder studeren, und late in der ge-
meine sin plapperent. Idt is leider all umme
gekeret. Solck capitulum plegen ock de bischoppe
dem volke exponeren unde predigen, wenn de
vorsammelinge to hope quam. Me predigede ut
der hilgen scrift nicht ein ganz caput, sonder ein
part van dem capite, welck me darumme hefft
genömet capitulum, dat is, ein klein caput edder
ein part van dem capite. Alse sint noch vor-
handen de homelien der doctorum, dat sint,
predigen, alse se dem volke de evangelia ge-
prediget hebben. Augustinus hefft den ganzen

psalter sinem volke geprediget, alse dat grote
bock Augustini betüget, welk up den psalter ge-
screven is. Item he hefft sermones gedan de
verbis domini. Item de verbis apostoli. Des ge-
liken Ambrosius ock, Chrysostomus unde de andern
alle. So lange dat andere prestere edder bischoppe,
wen de, de Paulus bescrivet, sint geworden, de
hebben mit eren mönneken unde papen dat capi-
tulum in de bedeböke gebracht, dat se also mit
einem deo gratias dar van könen kamen, scholden
se dat capitel up den predickstol bringen, so
wolde id meer möie kosten. Unse canonici heten
sick nu noch dat capitel, dat is ein klein hövet,
velichte dat vele kleine hövede sint under dem
groten hövede, dem paweste. Und nömen dat
gelt erer beneficien edder prebenden ere corpus.
So schal me narren, wenn de warheit wech is.
Solcke gude canonicos overst vermochte me
nicht in allen steden to holdende, alse me ock
noch süt, idt was ock nicht nodt, ja me kan erer
ock nicht so vele averkamen, idt is eine sonderge
gave in der christenheit interpretatio scripturarum.
Darumme schickede me dar hen ut den bisteden
geschickede lüde to studerende, dat me alle
kercken mit gelerden pastoren unde predicanten
mochte besetten. In solckem guden werke weren
ock etlike mönneke, de nu so schendich ungeleret
sint, dat ick van etliken gehöret hebbe desse
wörde: De andern sint men slichte canonici, wi
överst sint canonici regulares. Unde weten nicht
de armen lüde, dat canonicus grekesch so vele
het alse regularis latinisch.
Dar na alse ungelerde edder vorsümelike
canonici tom ampte gekamen sint, hebben de
clerici edder auditores sick van en entagen, dar-
umme, dat etlike gelerder sint gewesen, wenn se
unde de ungelerden hebben nichtes van en leren
kond. Do sint de canonici junkeren geworden
mit dem namen unde gelde, dat ampt unde arbeit
was wech. Dat me överst nicht seggen scholde,
dat se nichtes deden, so hebben se etlick kinder
spil vor sick beholden, wenn de werlt nicht blind
hedde gewesen unde ane gades wort, so hedde
me idt wol gemerket.
Do hefft me der saken helpen wolt, und
einem jeweliken bevalen mit sondergen ut-
gescrevenen böken, less dit, less dat, dat se also
mochten doch bi sick studeren, överst dar sint
tide böke unde conscientien stricke van geworden,
ersten bi den mönneken, dar na ock bi den
papen, dat me also einen vorlaren hupen hefft
most erneren, umme solckes unnütten unde vor-
derfliken arbeides willen, welk Paulus nicht wil
hebben, sonder vorbannet, 2. Thess. 3.
Ane dat sint de armen clerici missepapen
geworden, unde hebben ock mit den horis de
domina unde mit dem salve reine, mit dem vege-
 
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