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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0520
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504

Hamburg mit Landgebiet.

alse idt ock van gades gnaden is angefangen und
geit im swange.
Wi willen nicht liden mit unsem wetende
secten edder partien des wordes halven. Ock
nicht liden valsche prediken wedder dat evan-
gelion, dat is wedder de gnade gades, uns dorch
Jesum Christum unsen heren geschenket. Ock
nicht wedder den bevel und insettinge der dope
und des sacramentes des lives und blodes unses
heren Jesu Christi, van Christo mit klaren worden
ingesettet und bevalen.
Unlidelick schall uns ock sin sulcke predike,
de dar hen denet, datme der overicheit nicht
scholde gehorsam sin, gelick ifft under den
christenen nicht scholden werltlike heren sin.
Wente sulke heren alse bi uns unse e. radt is,
konnen wol vor gade dorch den loven unse christ-
like brodere sin. Dar is neen anseent der per-
sonen. Overst nach orem ampt.e scholen se sick
holden vor heren, und slaen mit dem swerde, en
van gade bevalen, de unchristlike boven und
schelke up de koppe, dat is, se strafen na rechte.
Wan godt sulcke overicheit in der werldt nicht
vorordent hadde, so were wi, unse wive, kindere,
gudere etc. nergen seker. Darumme sint wi ehne
schuld ich schott, fruchte und ehre, nicht alleine
darumme, dat se uns mochten strafen, sunder ock
umme gades willen, alse idt Paulus fin beschrivet
Roma 13 und Petrus vormanet 1. Petr. 2. Allene
wedder gades wordt schole wi nicht doen umme
der overicheit willen, wente dar is godt de hogeste
overicheit, alse Christus leret, datme dem keiser
geve, wat dem keiser horet, und gade, wat gade
horet, de schall alleine aver unsen loven herrschen,
dar bi schollen wi laten all ent, wat wi sint
unde hebben. In allen anderen dingen, wen uns
ock thovele werth upgelecht, scholle wi gehorsam
sin. Dar van machme ock mer lesen in der
unterrichtinge der visitatoren to Sassen und in
dem boke van der wertliken avericheit.
De predikere schollen frilick sunde strafen,
doch unvormarket de personen, wente beteren
scholen se und nicht schenden. Wolde doch
Christus den Judas nicht schenden, und strafede
doch de vorrederie. Were averst apenbare un
lidelike schande vorhanden under unsen broderen,
de mit uns plegen tom sacramente gaen, so vor-
mane se ersten , alse Christus leret Matth. 18,
vorharden se, so lateme den christenen ban aver
se gaen, dat se nicht meer van unser broderschup
vor christene werden geholden, ock [nicht] meer
togelaten tom sacramente, so lange bet se sick
erkennen und beteren.
Up sulcke und der geliken stucke mot de
superattendente mit sinem adjutor seen, dat de
lere Christi bi uns reine blive, und uneinicheit
und ungehorsam nicht werde dorch unschickede

predikere erwecket. Sulcke fruchte schall dat
evangelion bi uns nicht bringen, dar help uns
godt to.
De beiden, wen nodt anqueme, gades wort
bedrapende, schollen to sick teen den rectorem,
subrectorem und cantorem ut der scholen, neven
den anderen predicanten allen den de errige sake
nicht andrept.
Wo de schole dorch dusse beide und andere
alle halve jar schall visiteret werden, is tovoren
van den scholen gescreven.
De sondages und fest prediken.
Des sondages edder festes fro morgens na
gelegenheit der tidt, schollen in allen carspel -
karcken de cappelane prediken dat wontlike evan-
gelion vor dat gesinde, welk velichte des dages
nicht meer kan in de karcken kamen. Dar na
mach men vorlaten de predike, de nu plecht im
grauwen kloster tho scheende, edder me mach se
leggen in sunte Johannis kloster. Under der
missen scholen in allen parkercken de pastores
sulvest predeken dat evangelium, welk gewontlick
is up den dach to lesende und to predikende.
Junker parnere wille wi gerne entberen. To
twelven schall de drudde cappelan to sunte Jacob
dar sulvest predike de wontlike epistole, und up
de sulve stunde de prester ut dem hilligen geeste
ock de epistel in sunte Nicolaus karcken. Ere
armen und kranken, de ene bevalen sint, ock mit
gades worde to lerende und vormanende, werden
se wol tidt vindende denne und de gansen weken,
na rade erer parner und na gelegenheit anderer
lude, so welche in ohren hospitalen willen to-
horen.
Up den avent in gelegener tidt prediket de
superattendente ock de epistel vor de gansen
stadt. He mach ock repeteren ut dem gepredi-
keden evangelio, wat he will, edder reden van
tovalligen saken , de lere edder christlick levend
andrapende.
Des mandages unde sonnavendes
prediken.
Des mandages und sonnavendes fro morgen,
na gelegenheit der tidt, schollen de cappellane in
in allen parkarcken prediken Mattheum den evan-
gelisten, und wen de ut is Lucam, und so wedder
an. De parnere schole darup seen, dat ere
cappellane nicht anders dusse evangelisten ut-
leggen, wen alse den tohorers nutte is, dat se
nicht vorgeves to der lectien kamen, sunder ge-
betert werden mit lere edder guder vormaninge.
De superrattendens schall um seigers achten
des mandages to sunte Peter, des sonnavendes
 
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