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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0528
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512

Hamburg mit Landgebiet.

Sulck achte wi vor einen rechten gebruck
der dope. Wert averst dat kind bi der vunte
dem vadderen gebunden daen, dat is ein teken,
dat de lude dat kind begeren to dopende na
unser olden wise aver den kop. Darinne schal
de prester sick nicht besweren sunder dopen idt
na sulker wonheit, wente idt is lidelick, dat me
sulcken misbruck eine tidtlank gedulde, wen dat
de unvorstendigen scholden mit unser unbescheiden-
heit vallen in erdom, gelick, efft sulck misbruck
makede, dat idt nicht scholde sin de rechte dope
Christi. Mit sulckem bescheede wert sick mit
der tidt de misbruk bi den luden sulvest wol
aff doende, besundergen dorch vormaninge der
pastoren, also doch dat se jo acht hebben up de
unvorstendigen, wo gesecht, wente dar is vele
an gelegen.
Sold der predicanten.
Van der predicanten arbeide is gesecht, ein
arbeider averst, alse Christus secht van den predi-
canten, is werdich sines lones. Sulcke hebben
noch hus noch hof edder acker eigene, ere wive
und armen kindere moten ock, wen idt anders
kumpt, elende dar van scheeden etc. Darumme
dat se mogen erlick husholden in unsem deenste,
is idt vor gut angeseen, dat se schollen jarlick
hebben:
De superattendente . . . 300 mrk
Syn adjutor.50 mrk
Ein juwelyck parner . . 200 mrk
baven sin parner sold
Ein juwelick cappelaen . 100 mrk
Alle scholen se hebben bequeme und vrige
waninge und allent, wat darto horet, mit kameren,
dornessen, kachelaven, vinsteren schallme ehne
utrichten, wente idt is er erve nicht, ock hebben
se neen geld darto. Andeel des soldes mot
en alle verndeel jars vallen, dat were ere not
vorderen.
De drudde cappellan to sunte Jacob schall
wanen im hospital sancti Georgii, dar schall he
vrige kost hebben und to siner redeliken not
gelt to, hofft he averst eine frouwen, so schall
he hebben sine provene edder deel, so vele alse
andere eelike lude hebben, de sick dar in kopen,
dar to schalme em bestemmeden sold geven, so
vele, dat he den anderen capellanen dar mede
gelick werde.
Dusse cappellan schall vorsorgen mit sinem
ampte de uthsetteschen dar sulvest, und de im
pockenhuse. Dem sulvigen schall de parner to
sunte Jacob bevelen de bure, de em ankamen
buten der stadt in krenkeliken noden. Und he
schall ock dem parner bistaen, wor des van
noden wurde sin, de wile dar veele meer

kranken sint und elende lude, alse in andern
carspellen.
De prester tom hilligen geste schall gelick
werden den anderen cappellanen im solde, so doch,
datme ohme de kost affrekene, so idt eme gade-
lick is, de frie kost dar tonemende. He schall
dat sulvige hospital vorsorgen, und bistand doen
den dren carspellen, alse sunte Peters, sunte
Nicolaus und sunte Kathrinen, wen sulcke nodt
anqueme, dat he darto worde gefordert. Ock
schall he vorsorgen dat grote hospital, dat me
anrichten wert, und dat pestilentien hus, und so
eine tidt queme, dat em sulckes allene to vele
wurde, so schall he to hulpe ropen den drudden
cappellan sancti Jacobi. Im geliken valle schall
he dem sulvigen wedderumme to hulpe kamen,
so he dar to gefordert wert.
De diakene der schatkaste schollen acht
hebben up dat erlik husholdent der predicanten,
dat se ene neue nodt laten liden, wen sunderge
nodt edder schade edder krankheit en vorville,
dat se mit erem bestemmeden solde nicht konden
utkamen.
Stervet ein predicante, de uns truwelick ge-
denet hefft, so schollen de diakene der armen de
fruwe und ere kindere in aller nodt nicht vor-
laten, alse denne godlick, christlick, billick und
ehrlick is.
Van den kosteren.
In einer juweliken karcken mot sin ein
koster, de dem parner gehorsam si to doende
sin ampt mit slutende, mit ludende to rechter
tidt, und anderem karcken deenste etc. De schall
hebben vefftich mrk und den huspennink und
watme em plecht to schenkende, dar to eine
vrige waninge. To sulkem ampte kan me wol
helpen etliken armen godfruchteden presteren, so
welcke des weren begerende. De kostere schollen
vlit doen, dat alle klocken gelick und recht
slaen, und de dope vull vrisches waters holden.
Negest sulckem deenste konnen de kostere ock
wol anderen arbeit doen, besundergen ere frouwen
to erwervende, wat meer tor neringe und hus-
holdinge denet. Dusse scholen angenamen werden
und vorlovet van den diakenen, de de karcke
buwen, welcke nicht scholen holden einen koster,
de dem parner unlidelick is.
Van den organisten.
Van den veer organisten schall ein juwelick
jarlikes hebben vefftich mrk und vrige waninge.
Se konen wol dar neven andere redelike neringe
soken mit ohren frouwen, besundergen mit dem,
dat se ere kunst anderen leren, dewile se men
des hilligen dages spelen, und sint de ganse
 
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