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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0552
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536

Hamburg mit Landgebiet.

De cavent schall van einem rades heren und
veer van den vorordenten borgeren in upseent ge-
namen werden. Na affgange der junkfrouwen
schall de helfte des gudes an de kemerie, de
ander helfte an de schatkasten.
De klosters halven tho Hervestehude ys ock
bespraken und bevalen.
Van den closteren Johannis und Magdalene
is beslaten, dat de swarten monneke, de noch
im closter willen bliven, scolen to den grauwen
monneken inteen und dar samptlick dorch den
gardian in upseent und besorginge erholden werden.
In dat closter Johannis schallme de schole
leggen, und waninge vor de scholemestere, sindico,
phisico und ander notroft etc. bestellen.
Van wegen des calandes is ock angespraken,
up den hovetstoel acht to hebbende. Overst dat
me de personen eine tidtlank bi orer boringe
late und na affgange der sulvigen de helfte in
dusse caste, und de ander helfte an de kemerie
gelecht werde. Der armen scholer und Wenslai
broderscoppen is des geliken ock bevalen, ein
upseent to hebbende.
Mit dem veer tide pen. edder offer heft id
dusse meninge. De predekere moten der gansen
gemene jo denen dat ganse jar, und hebben
nichtes van en. Dar to moten se ock up ohre
krankheit und leste noth dach und nacht bereit
sin, und de wile se krank sin, se visiteren alle
dage edder umme dem andern edder drudden
dach na vorderinge der noth alse in der brun-
swikeschen ordeninge steit. Idt were denne, dat
se doch wol trost des wordes gades dorch andere
vorstendige lude bi sick hebben. So were id
umbillick edder unchristlick, dat ein wolde sulke
ringe hulpe en wejeren. He were jo wert, dat
he neinen parner edder cappellan scholde hebben.
Frame herten scholen lever meer noch geven,
wenn dusse 4 D to dusser insammelinge, de wile
etlike der sake des evangelii (to orer vordomenisse,
so se sick nicht beteren) afgunstich, vor sick nicht
werden gevende und de eren und de andern,
welcke se konnen, afwendende. Dar licht nicht
ane, dat gude mot dar umme nicht nabliven.
Mit den memorien, beneficien, elemosinen,
brodtgelt etc. schall idt dusse gestalt hebben. De
prestere, de bi uns lene hebben in der stadt
edder buten der stadt, der stadt komende edder
andere (alse se me nomet) geistlike boringe mit
allerleie namen, darmede se me nomen kan, idt
si wat id si, dar se to mit rechter patronen
beleninge gekamen sint, und willen bi uns edder
ut unser anders wor ane kremerie der missen
erlick leven, dem evangelio Christi nicht vor-
hinderlick, dem e. rade und den borgeren truwe,
se nemen frouwen edder nicht, se loven ock bi
sick sulvest, wat se loven, schollen allent, wat se

so hebben van jarliken edder tidtliken boringen
ere leventlank beholden ane affbrocke des hovet-
stols, welckes de schatkasten diaken schollen ein
upseent hebben mit hogestem vlite.
Sulcke gunst scholen de prester bi uns hebben
to erem erliken levende, dat vordert van uns
unse evangelion und de christlike leve. Wi
hebben mit ene gearret, se averst kamen nu in
sulcke nodt, dat se ane sulcke gunst nicht neringe
hebben, darumme konnen se nu vordtan ore
leventlank sulcke boringe mit beter conscientie
nemen, alse tovorne vor den valschen gades
denst und den rechten buckdenst. Wente nu
wert en sulck ut christliker leve geschenket
umme orer nodt willen. Na orem affgange van
dussem levende schall idt. geholden werden mit
den lenen, wo vorhen geschreven. Der armen
diakenen averst schollen acht hebben in oren
carspellen, besunderich up arme erlike prestere,
de dem worde gades nicht to wedderen doen,
de tovorne sick anders nergen van erneret hebben,
alse van missen, votiven edder chorsange, edder
des geliken, edder wowol se wat hebben, doch
nicht genoch to erer nottroftigen entholdinge.
Sint se so blode, dat se nicht vorderen, so ge-
denckeme to en und helpe en, alse anderen
husarmen ane vele wort etc.
De schatkasten vorstender schollen ut orer
kasten alle verndel jars andeel des soldes geven
allen scholendeneren, allen predicanten und karcken
deneren, den beiden juristen, holden den allen
bequeme woningen, buwen und versorgen de
schole und librie und lectorium und de hure be-
talen vor de waninge der scholemesterinnen der
junckfrouwen in einem juwelken carspelle. So
ock dussen casten vorstenderen to sunte Nicala-
wese de dudesche schole wurde tovallende, so
scholle se de schole mit nodtliken waningen vor
den meister und sine gesellen fri holden und
buwen. Dar van tovorne gesecht is van der
dudeschen schrifscholen.
Wor dusse schatkaste nicht konde upt erste
tokamende alle dink ut torichtende, alse idt
in dusser ordeninge beschreven is, dewile bi
levende der presteren, alse gesecht is etlike
boringe noch nicht to sulckem gebruke vallen
mach, so schall de kaste der armen dar to. so
vele lenen, alse not is, wedder to gevende, wan
dat wol van den guderen der schatkasten gescheen
kann, dat nodlike und christlike deenste nach in-
holde dusser ordeninge nicht gekrenket werden.
Van den diakenen edder allen vor-
stenderen der casten.
Dewile tovorne rede dorch den e. radt und
de gemene sint bewilliget und angenamen in
 
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