Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (5. Band): Livland, Estland, Kurland, Mecklenburg, Freie Reichsstadt Lübeck mit Landgebiet und Gemeinschaftsamt Bergedorf, das Herzogthum Lauenburg mit dem Lande Hadeln, Hamburg mit Landgebiet — Leipzig: O.R. Reisland, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27083#0556
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
540

Hamburg mit Landgebiet.

klare rekenschop mogen geven, und wat meer van
noden is. So etlicke ringe saken weren vor dem
rade to handelende, so schalme dat bevelen den
veer radespersonen und den veer oldesten der
armen dem rade antodregende. Were idt ene
grote sake, so scholen alle oldesten neven den
radespersonen de sake annemen vor to bringende
dem rade. Mit dem hupen ane nodt hen to-
lopende were jo ein unchristlick ding, alle ding
in unsen christliken ampten schollen jo schick-
lick und ordentlik togaen, alse Paulus leret
1. Cor. 14.
Des jares umme Letare up einen vam e. rade
bestemmeden dach schollen alle diakene dem e.
rade edder welcken idt de radt, besundergen den
veer radespersonen und anderen bevelen will
vullkamene rekenschop doen, beslut der reken-
schop loffwerdich beschriven und laten approberen,
datme sulcke des rades approbatie des negesten
sondages van den predickstolen vorkundige, to
vormidende vordechtnisse, und to reizende gude
herten, dat se ore milde hand utstrecken,
dusser sake to helpende. Hebben de diakene
wat sunderges vor dem rade to schaffende, dat
scholen se nicht doen, wen se dar to der reken-
schop vorsammelt sint, wente denne is dar doch
genoch toschaffende, sunder up ander tidt dorch
ore affgeferdigede, alse tovorne gesecht is.
Wen alle rekenschop alse gesecht is, und
alle not utgerichtet de ampte bedrepende, so
schal alle overige in den beiden casten vorwaret
werden to sture, so pestilencie edder ander not
vorville, ock to den buweten, besundergen, datme
brodkorne vorschaffe und des einen guden vorrat
hebbe in einem kornhuse, welck hus alle beide
casten schollen holden und vorsorgen. Datme
sulck korne to der nottrofft dusser stadt, na ge-
legenheit der tidt und personen, de des bederven,
umme einen redeliken pennink moge ut delen
edder ock na erkander not vorlenen edder vor-
geven etc.
Sunderge stucke nodich tobeterende.
Welckere tostaden mit wetende, dat eine
geschendede maget mit gewalt werde gedrungen
tho sinde eine gemene vor alle boven, se wille
edder nicht, de sundigen graver vor gade, wen de
maget gesundiget hefft mit orer ersten sunde etc.

Dar umme schall sulck ein hus, dar sulckes
schudt in der nigen strate na dussem dage to
sulcker motwilligen und schendigen schande nicht
gebruket werden.
Beter is ock eine bose wonheit gewest dat
lose lude toforen und worpen to dode den bodel,
wen he sick vorgrep im richtende und den mis-
deder halpme dar van. Dat is wedder alle god-
like und minschlike recht, dat de misdeder loes
werde, de den hals vorbraken hefft, und de un-
schuldige bodel umme kame, wen he in sinem
ampte wat ock vorschuldede, so is de gemene
mann sin richter nicht, sunder de overicheit.
Darumme werden waraftige morder an sulckem
bodelle, nicht allene de handtdadere und de dar
to schrien, sunder ock den idt leef is. De christ-
lick willen leven, scholen vor sulckem mordt gewernet
sin. De handtdader averst na dussem male schollen
van dem e. rade eres rechtes war nemen.
Andere stucke in dusser ordeninge nicht be-
grepen, de sick in gesette und minschen gebade
nicht vaten laten edder ock nicht gefatet konnen
werden, doch denende tom christliken vrede und
einicheit der lere und leve mank uns, de nicht
bedrepen dat wertlike swert, bevele wi alle dem
worde gades dorch unse predicanten, under der
gnaden unses heren Jesu Christi. Amen.
Besludt.
Wen dusse ordeninge angenamen is, is ge-
secht tovornen van den festen. Dat se averst
gefordert werde und bestendich blive, werden
wol vlit doende de veer radespersonen und de
diakene vam e. rade und der gansen stadt dar
to vorordenet. Sulck alle is gehandelt und an-
genamen na gades worde. Christo to den ehren
und neuer werltliken ordeninge to wedder. Wente
wi willen na der gnade gades also dem evangelio
unses heren Jesu Christi anhengen, alse ock dat
evangelium und apostolische schrifte leren, dat den
keiser rechten, landrechten und stadtrechten, edder
werltliken overicheiden, welcken godt uns under-
worpen hefft, nenerleie wise affbroke geschee,
sunder wi willen gerne, alse wi schuldich na
Christus lere, geven dem kaiser, wat dem keiser
gehoret, dat is, aller wertliken overicheit, wat
ehr gehoret, so doch, dat wi ock dar neven mogen
gade geven, wat gade horet. Amen.

79. Die Hamburger Artikel. Vom 15. April 1535.
[Nach Grapius, Evang. Rostock, S. 228. Vgl. oben S. 482.]
Satis testantur istis temporibus exempla quo- doctrinae genere anabaptistarum, et similium haere-
rundam, quantam calamitatem non solum ecclesiae, ticorum, qui auctore satana veluti obliti, humani
sed respubl. quoque sentiant ex perversissimo illo | nominis omnia sursum ac deorsum miscent tam
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften