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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (6. Band = Niedersachsen, 1. Hälfte, 1. Halbband): Die Fürstentümer Wolfenbüttel und Lüneburg mit den Städten Braunschweig und Lüneburg — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.30040#0031
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A. Wolfenbüttel, L Alt Abt. 11, Kloster Marienberg, besonders Nr. 2). Doch war damit mehr
oder weniger auch Widerstand gegen die neue Lehre verbunden. Außerordentlich hartnäckig
war das reichsunmittelbare Stift Gandersheim (vgl. Harenberg. Historia ecclesiae Ganders-
hemensis diplomatica. Hannover 1734, Karl Steinacker, Stift Gandersheim, in: Jb. d.
Gesch. Ver. f. d. Herzogtum Braunschweig 8, 1909, S. 25 ff., reiches Aktenmaterial über diese
Streitigkeiten im St. A. Wolfenbüttel). Erst durch einen Vertrag von 1593 gelang es Herzog
Julius, sich durchzusetzen und die Selbständigkeit des Stiftes zu brechen. Damit wurde die
lutherische Lehre für das ganze Kapitel bestimmend; das Konsistorium zu Wolfenbüttel
erhielt die geistliche Oberaufsicht, die Stiftskirche wurde die offizielle Pfarrkirche der Stadt;
unter den Kapitelherren befanden sich nunmehr auch herzogliche Beamte.

Die Städte erfreuten sich bei ihrer Reformierung durch die Schmalkaldener 1542 einer
gewissen Beachtung ihrer besonderen Verhältnisse (vgl. Kayser, Kirchenvisitationen,
S. 59 —106). 1568 begnügte man sich mit der Einsetzung evangelischer Geistlicher und über-
ließ sie im einzelnen sich selbst. Da alle Städte — ausgenommen Braunschweig — unter der
Botmäßigkeit des Herzogs standen, sind nirgends Sonderregelungen in Erscheinung getreten.

Das Schulwesen des Herzogtums Wolfenbüttel hat durch Koldewey, Schulordnun-
gen, eine gründliche Bearbeitung gefunden mit Abdruck der Schulordnungen und -gesetze
(vgl. für die Zeit seit 1568 namentlich S. XLV ff.). über das Pädagogium zu Gandersheim, ge-
gründet von Herzog Julius 1570, handelt Koldewey, Geschichte des Paedagogium illustre zu
Gandersheim und seine Umwandlung in die Juliusuniversität Helmstedt = Programm des her-
zogl. Gymnasiums zu Wolfenbüttel Ostern 1869 (wiederholt in: Koldewey, Beiträge, S.
167 — 228). Zur Geschichte der 1576 gegründeten Universität vgl. H äb erlein , Geschichte
der ehemaligen Hochschule Julia Carolina zu Helmstedt. Helmstedt 1876, Paul Zimmer-
mann, Franz Häberlin (†), Die Gründung der Universität Helmstedt und der weitere
Verlauf ihrer Geschichte. Helmstedt 1927. H. Hofmeister, Die Gründung der Universi-
tät Helmstedt. Diss. Marburg 1904 und ZNS 1904, S. 127 —198, ferner Joh. Bartels, Helm-
stedt und seine Universität, in: Braunschw. Magazin 1910, und Bernd Becker, Die Privilegien
der Universität Helmstedt und ihre Bekämpfung durch die Stadt 1576 —1810. Diss. Braun-
schweig 1939. Einen guten Uberblick iiber die ersten Jahrzehnte dieser Universität schließlich
bei H enk e 1, S. 1 — 78; dieser handelt auch ausführlich über die Statuten von 1576.
 
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