Stadt Buxtehude
flitich waken, datt nich wulve under de schape in-
riten.
Tom drudden schole gy mit allem flite na juwem
hogesten vormöge und vorstande in der gemene
allerleye sunde mit sachtmödigem geyste ernstlich
straffen und eynen ideren to aller döget 57, erbarheit
und gottßelichheit vormanen und ene mit eynem
gottßeligen und unstraffliken levende tom guden
exempel vorgaen, wo denne Paulus 1. Timo. 3 [1-6]
erensthch vormanet: Dat is jo gewislick waer, so
jemant eynes biscoppes (dat is eynes predigers) ampt
begeret, de begeret eyn kostlick werk. Idt schall
averst eyn biscop unstraflick syn, eyner fruwen man,
nuchteren, sedich 58, metich, leerhaftich, herbergich,
nen winsuper, nicht betesek 59, nicht unerlike handel
drive, sunder gelinde und sachtmodich, nich kivesk 60,
nich gyrich, de synem egen huße wol vorstaen
konne und gehorsame kinder hebbe. So averst je-
mant synem egen huße nich wedt vortostande, wo
wart he de gemene Gades vorsorgen, neen nielink,
up dat he sick nich upbloße und deme lasterer int
ordel valle 61.
So gy nu sulkes mit juwem hogesten gehorsam
und vormöge vormiddelst gottliker gnade wyllen
annemen, so gevet juw tovorlatige 62 antwort. Resp.:
Ja.
Nu legge de ordinarius deme ordinando de rechter
hant sampt den anderen deneren des wordes, so
darby synt, up dat hovet und de ordinarius spreke:
Latet uns beden: Vader unse, de du bist im hemmel.
O almechtige, ewige Got, hemmelsche Vader, de
du erenstlick wult, dat dyn hillige wort to dynen
eren und dyner hilligen kerken tor salichheit flitich
schal vorgedragen und de hilligen sacramenta scol-
len recht utgedelet und gebruket warden, derwegen
du ock dorch den munt dynes leven Soenes, unses
Heren Jesu Christi, to uns gesecht heffst (Mat. 9
[37 f.]): De arne is grodt, averst weynich synt der
arbeyders. Darumme biddet den Heren der arne, dat
57 = Tugend, Zucht; vgl. oben S. 85, Anm. 90.
58 = sittig, anständig, züchtig; vgl. Schiller und
Lübben IV, 165.
59 = bissig; vgl. Schiller und Lübben I, 302.
60 = voll Streit; vgl. Schiller und Lübben II, 469.
61 Bei Luther, aaO., wird die Lesung noch fort-
gesetzt.
62 = zuverlässige; vgl. Schiller und Lübben IV,
he arbeyders in syne arne sende. Up sulken dynen
gottliken befel bydde wy van harten, du wyllest
dussem dynem dener sampt uns und allen, de to
dynem worde beropen syn, den hilligen Geyst rick-
lick geven, de dar opene de dore unses mundes, dat
wy yn diner hilligen kerken recht leren und hande-
len, alße du und dyn leve Soene befalen heffst. Ladt
uns jo nich in gruwelike erdom valscher lere val-
len, dormit dyn hillige name sunst vorunhilliget
worde, sunder erholde uns by reyner lere und eynem
hilligen levende, dat wy dat rechte solt der erde und
eyn licht der werlt syn mogen [vgl. Mt 5, 13f.], up
dat alße dyn name gehilliget warde, dyn rike kame
und dyn wylle geschee. Wyllest ock deme leydigen
duvel und allen synen sekten und anhange, so dynen
namen lasteren, sturen und weren. Sulke unse ge-
bedt, dewyl du idt befalen, wyllest du gnedich er-
horen, alße wy ock vaste loven und vortruwen dorch
dynen leven Soen, unsen Heren Jesum Christum, de
mit dy und dem h. Geyste levet und regeret in stet-
liker ewigheit. Amen 63.
Beholdet nu tom latesten de truwe vormaninge
Petri in siner ersten epistel am 5. cap. [2-4]:
Weidet de herde Christi, de juw befalen is, und
sydt flitich to, nich gedwungen, sunder wyllich,
nich umme schentlikes gewinstes wyllen, sunder van
hartengrund, nich alße de aver dat volk hersken,
sunder wardet vorbilde der herde, so warde gy, wen
de erzherde erscinen wert, eyne unvorgenklike krone
entfangen 64.
De Here geve juw sinen segen, dat gy vele frucht
schaffen mogen. Amen 65.
Und tom beslute schall dusse nafolgede benedic-
tion ut dem boke latinesk geleßen warden.
Benedicat tibi Dominus et custodiat te. Ostendat
Dominus faciem suam tibi et misereatur tui. Conver-
tat Dominus vultum suuru ad te et det tibi pacem
[Num 6, 24—26].
Wen dat alßo gescheen, schall dat chor sampt der
602.
63 Die KO von 1552 sah eine deutsche Kollekte vor,
ohne ein Gebet im Wortlaut anzuführen; vgl. oben
S. 85 mit Anm. 91.
64 Auch bei Luther, aaO. WA 38, 430 f., folgt diese
Lesung im Anschluß an eine (entsprechende) Kol-
lekte.
65 Ebenso Luther, aaO.WA 38, 431, Fassung R.
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flitich waken, datt nich wulve under de schape in-
riten.
Tom drudden schole gy mit allem flite na juwem
hogesten vormöge und vorstande in der gemene
allerleye sunde mit sachtmödigem geyste ernstlich
straffen und eynen ideren to aller döget 57, erbarheit
und gottßelichheit vormanen und ene mit eynem
gottßeligen und unstraffliken levende tom guden
exempel vorgaen, wo denne Paulus 1. Timo. 3 [1-6]
erensthch vormanet: Dat is jo gewislick waer, so
jemant eynes biscoppes (dat is eynes predigers) ampt
begeret, de begeret eyn kostlick werk. Idt schall
averst eyn biscop unstraflick syn, eyner fruwen man,
nuchteren, sedich 58, metich, leerhaftich, herbergich,
nen winsuper, nicht betesek 59, nicht unerlike handel
drive, sunder gelinde und sachtmodich, nich kivesk 60,
nich gyrich, de synem egen huße wol vorstaen
konne und gehorsame kinder hebbe. So averst je-
mant synem egen huße nich wedt vortostande, wo
wart he de gemene Gades vorsorgen, neen nielink,
up dat he sick nich upbloße und deme lasterer int
ordel valle 61.
So gy nu sulkes mit juwem hogesten gehorsam
und vormöge vormiddelst gottliker gnade wyllen
annemen, so gevet juw tovorlatige 62 antwort. Resp.:
Ja.
Nu legge de ordinarius deme ordinando de rechter
hant sampt den anderen deneren des wordes, so
darby synt, up dat hovet und de ordinarius spreke:
Latet uns beden: Vader unse, de du bist im hemmel.
O almechtige, ewige Got, hemmelsche Vader, de
du erenstlick wult, dat dyn hillige wort to dynen
eren und dyner hilligen kerken tor salichheit flitich
schal vorgedragen und de hilligen sacramenta scol-
len recht utgedelet und gebruket warden, derwegen
du ock dorch den munt dynes leven Soenes, unses
Heren Jesu Christi, to uns gesecht heffst (Mat. 9
[37 f.]): De arne is grodt, averst weynich synt der
arbeyders. Darumme biddet den Heren der arne, dat
57 = Tugend, Zucht; vgl. oben S. 85, Anm. 90.
58 = sittig, anständig, züchtig; vgl. Schiller und
Lübben IV, 165.
59 = bissig; vgl. Schiller und Lübben I, 302.
60 = voll Streit; vgl. Schiller und Lübben II, 469.
61 Bei Luther, aaO., wird die Lesung noch fort-
gesetzt.
62 = zuverlässige; vgl. Schiller und Lübben IV,
he arbeyders in syne arne sende. Up sulken dynen
gottliken befel bydde wy van harten, du wyllest
dussem dynem dener sampt uns und allen, de to
dynem worde beropen syn, den hilligen Geyst rick-
lick geven, de dar opene de dore unses mundes, dat
wy yn diner hilligen kerken recht leren und hande-
len, alße du und dyn leve Soene befalen heffst. Ladt
uns jo nich in gruwelike erdom valscher lere val-
len, dormit dyn hillige name sunst vorunhilliget
worde, sunder erholde uns by reyner lere und eynem
hilligen levende, dat wy dat rechte solt der erde und
eyn licht der werlt syn mogen [vgl. Mt 5, 13f.], up
dat alße dyn name gehilliget warde, dyn rike kame
und dyn wylle geschee. Wyllest ock deme leydigen
duvel und allen synen sekten und anhange, so dynen
namen lasteren, sturen und weren. Sulke unse ge-
bedt, dewyl du idt befalen, wyllest du gnedich er-
horen, alße wy ock vaste loven und vortruwen dorch
dynen leven Soen, unsen Heren Jesum Christum, de
mit dy und dem h. Geyste levet und regeret in stet-
liker ewigheit. Amen 63.
Beholdet nu tom latesten de truwe vormaninge
Petri in siner ersten epistel am 5. cap. [2-4]:
Weidet de herde Christi, de juw befalen is, und
sydt flitich to, nich gedwungen, sunder wyllich,
nich umme schentlikes gewinstes wyllen, sunder van
hartengrund, nich alße de aver dat volk hersken,
sunder wardet vorbilde der herde, so warde gy, wen
de erzherde erscinen wert, eyne unvorgenklike krone
entfangen 64.
De Here geve juw sinen segen, dat gy vele frucht
schaffen mogen. Amen 65.
Und tom beslute schall dusse nafolgede benedic-
tion ut dem boke latinesk geleßen warden.
Benedicat tibi Dominus et custodiat te. Ostendat
Dominus faciem suam tibi et misereatur tui. Conver-
tat Dominus vultum suuru ad te et det tibi pacem
[Num 6, 24—26].
Wen dat alßo gescheen, schall dat chor sampt der
602.
63 Die KO von 1552 sah eine deutsche Kollekte vor,
ohne ein Gebet im Wortlaut anzuführen; vgl. oben
S. 85 mit Anm. 91.
64 Auch bei Luther, aaO. WA 38, 430 f., folgt diese
Lesung im Anschluß an eine (entsprechende) Kol-
lekte.
65 Ebenso Luther, aaO.WA 38, 431, Fassung R.
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