Stift Verden
zu hülf kommen, im glauben sterken, in rechter an-
ruffung Gottes und christlicher gedult erhalten und
in dieser seiner krankheit verleyhen, was ihme nütz
und gut ist an leib und seele, hie zeitlich und her-
nachmals ewiglich, sonderlich, das ihme Gott gnade
verleyhen wölle, daß er das heilige sacrament wir-
diglich empfangen möge zu sterkung seines schwa-
chen glaubens, zu trost seiner betrübten conscien-
tien etc., und also mit uns beten auf Gottes be-
velch und seine gnedige zusage von grund des her-
zen ein andechtigs Vater unser etc.
Man mag in solcher vermahnung nehmen das
exordium a dicto Christi Matth. 18 [19f.]: Ich sage
euch, so zwen under euch eins werden auf erden,
warumb es sey, das sie bitten wöllen, das soll ihnen
von meinem Vater im himmel wiederfahren; denn
wo zwen oder drey versamlet sein in meinem na-
men, da bin ich mitten unter ihnen, und also diri-
girt werden ad orationem Deo offerendam pro
aegrotante, oder auch von andern schönen sprü-
chen der schrift und doch entlich dahin gericht, daß
das volk zum gebet ermahnet.
Auf 75 solche vermanung soll der pfarherr das
Vater unser sprechen fein laut, damit die kranke
person und das ganze volk mitbeten könne, spreche
auch darauf:
Der allmechtige Gott wölle unser gebet gnedig-
lich erhören. Amen.
Es mag auch allhie ein pfarherr zur erinnerung
des kranken die artickel des glaubens erzelen nach
gelegenheit der zeit und personen.
Darnach, wenn man einen tisch fein ehrlich mit
reinen tüchern und mit brodt und wein zu der com-
munion zubereytet, so recitiere der pfarherr das
erste teyl der wörter Christi von der einsetzung des
abendmals:
Unser Herr Jhesus Christus, in der nacht, da er
vorraten ward, nam er das brodt, dankte und brachs
und gabs seinen jüngern und sprach: Nemet hin
vgl. auch in der Oldenburger KO, Bl. Hh Ilvf. Vgl.
dazu noch die Hoyasche KO, Sehling VI, 2, 1165;
die Vermahnung und den darauf folgenden Absatz
auch in der Lauenburger KO, Bl. 219 (mit Varianten).
75 Die beiden folgenden Absätze sind (mit Varianten)
auch in der Oldenburger KO enthalten. Auch zur
weiteren Folge vgl. die Oldenburger KO, Bl. Hh III.
und esset. Das ist mein leib, der für euch gegeben
wird. Sölches tut zu meiner gedechtnis.
Auf diese wort reiche man dem kranken den leib
des Herrn Jhesu Christi.
Darnach recitiere er das ander teyl der wörter
Christi von der einsetzung des abendmals:
Deßgleichen nam der Herr Jhesus Christus auch
den kelch nach dem abendmal, dankte und gab
ihnen den und sprach: Nemet hin und trinket alle
daraus. Dieser kelch ist das neue testament in mei-
nem blut, das für euch vergossen wird zur verge-
bung der sünden. Sölches tut, so oft ihrs trinket,
zu meiner gedechtnis.
Auf diese wort reiche man dem kranken das blut
Jhesu Christi.
Darnach spreche der pfarherr:
Lasset uns beten.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, erbarm dich unser.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, erbarm dich unser.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, gib uns deinen ewigen frieden. Amen 76.
Wir danken dir, allmechtiger Herr Gott, das du
uns durch diese heylsame gabe hast erquicket, und
bitten deine barmherzigkeit, du wöllest uns solches
gedeyen lassen zu starkem glauben gegen dir und
zu herzgründlicher liebe unter uns allen umb Jesu
Christi, unsers Herrn willen. Amen 77.
Addatur benedictio.
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr erleuchte sein angesicht uber dich und
sey dir gnedig.
Der Herr erhebe sein angesicht auf dich und gebe
dir seinen ewigen friede durch Jhesum Christum,
unsern Herrn. Amen.
Nach 78 solchem allem kan der pastor seinen ab-
76 Vgl. oben S. 161, Anm. 80.
77 Vgl. oben S. 161, Anm. 81. - Die Kollekte an dieser
Stelle auch in der Lauenburger KO, Bl. 220 r (mit
Varianten).
78 Von hier bis zum Schluß des Formulars entspricht
unsere KO auch wörtlich der Oldenburger KO, Bl.
Hh III vf.
182
zu hülf kommen, im glauben sterken, in rechter an-
ruffung Gottes und christlicher gedult erhalten und
in dieser seiner krankheit verleyhen, was ihme nütz
und gut ist an leib und seele, hie zeitlich und her-
nachmals ewiglich, sonderlich, das ihme Gott gnade
verleyhen wölle, daß er das heilige sacrament wir-
diglich empfangen möge zu sterkung seines schwa-
chen glaubens, zu trost seiner betrübten conscien-
tien etc., und also mit uns beten auf Gottes be-
velch und seine gnedige zusage von grund des her-
zen ein andechtigs Vater unser etc.
Man mag in solcher vermahnung nehmen das
exordium a dicto Christi Matth. 18 [19f.]: Ich sage
euch, so zwen under euch eins werden auf erden,
warumb es sey, das sie bitten wöllen, das soll ihnen
von meinem Vater im himmel wiederfahren; denn
wo zwen oder drey versamlet sein in meinem na-
men, da bin ich mitten unter ihnen, und also diri-
girt werden ad orationem Deo offerendam pro
aegrotante, oder auch von andern schönen sprü-
chen der schrift und doch entlich dahin gericht, daß
das volk zum gebet ermahnet.
Auf 75 solche vermanung soll der pfarherr das
Vater unser sprechen fein laut, damit die kranke
person und das ganze volk mitbeten könne, spreche
auch darauf:
Der allmechtige Gott wölle unser gebet gnedig-
lich erhören. Amen.
Es mag auch allhie ein pfarherr zur erinnerung
des kranken die artickel des glaubens erzelen nach
gelegenheit der zeit und personen.
Darnach, wenn man einen tisch fein ehrlich mit
reinen tüchern und mit brodt und wein zu der com-
munion zubereytet, so recitiere der pfarherr das
erste teyl der wörter Christi von der einsetzung des
abendmals:
Unser Herr Jhesus Christus, in der nacht, da er
vorraten ward, nam er das brodt, dankte und brachs
und gabs seinen jüngern und sprach: Nemet hin
vgl. auch in der Oldenburger KO, Bl. Hh Ilvf. Vgl.
dazu noch die Hoyasche KO, Sehling VI, 2, 1165;
die Vermahnung und den darauf folgenden Absatz
auch in der Lauenburger KO, Bl. 219 (mit Varianten).
75 Die beiden folgenden Absätze sind (mit Varianten)
auch in der Oldenburger KO enthalten. Auch zur
weiteren Folge vgl. die Oldenburger KO, Bl. Hh III.
und esset. Das ist mein leib, der für euch gegeben
wird. Sölches tut zu meiner gedechtnis.
Auf diese wort reiche man dem kranken den leib
des Herrn Jhesu Christi.
Darnach recitiere er das ander teyl der wörter
Christi von der einsetzung des abendmals:
Deßgleichen nam der Herr Jhesus Christus auch
den kelch nach dem abendmal, dankte und gab
ihnen den und sprach: Nemet hin und trinket alle
daraus. Dieser kelch ist das neue testament in mei-
nem blut, das für euch vergossen wird zur verge-
bung der sünden. Sölches tut, so oft ihrs trinket,
zu meiner gedechtnis.
Auf diese wort reiche man dem kranken das blut
Jhesu Christi.
Darnach spreche der pfarherr:
Lasset uns beten.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, erbarm dich unser.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, erbarm dich unser.
Christe, du lamb Gottes, der du tregst die sünde
der welt, gib uns deinen ewigen frieden. Amen 76.
Wir danken dir, allmechtiger Herr Gott, das du
uns durch diese heylsame gabe hast erquicket, und
bitten deine barmherzigkeit, du wöllest uns solches
gedeyen lassen zu starkem glauben gegen dir und
zu herzgründlicher liebe unter uns allen umb Jesu
Christi, unsers Herrn willen. Amen 77.
Addatur benedictio.
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr erleuchte sein angesicht uber dich und
sey dir gnedig.
Der Herr erhebe sein angesicht auf dich und gebe
dir seinen ewigen friede durch Jhesum Christum,
unsern Herrn. Amen.
Nach 78 solchem allem kan der pastor seinen ab-
76 Vgl. oben S. 161, Anm. 80.
77 Vgl. oben S. 161, Anm. 81. - Die Kollekte an dieser
Stelle auch in der Lauenburger KO, Bl. 220 r (mit
Varianten).
78 Von hier bis zum Schluß des Formulars entspricht
unsere KO auch wörtlich der Oldenburger KO, Bl.
Hh III vf.
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