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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0263
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Gottesdienstordnung für die Kollegiatkirchen 1543

responsorium, postea hymnus de tempore. Hora
secunda usque ad tertiam fiet contio et finito
hymno cantabitur Te Deum laudamus germanice 14
per totam ecclesiam. Contione finita cantabitur
Magnificat 15 cum antiphona. Deinde duo pueri in-
cipient statim antiphonam Da pacem 16 et addatur
Nunc dimittis 17, collecta simpliciter sine Kyrie
eleison, cum Benedicamus Domino.

9. Scholastici pueri omnes singulis diebus inter-

14 Vgl. oben S. 163, Anm. 90. Mit der Vesper am Sonn-
tagnachmittag war offenbar ein Gemeindegottes-
dienst verbunden, entsprechend der Osnabrücker
StadtKO, unten S. 251 f.

15 Vgl. oben S. 153, Anm. 33.

16 Vgl. dazu oben S. 162, Anm. 83; Osnabrücker
StadtKO, unten S. 252 mit Anm. 47.

17 Vgl. dazu oben S. 153, Anm. 35.

18 Die alte Intention beim röm. Stundengebet war die
Erfassung der gesamten Hl. Schrift, durch Psalmen-
gesang sowohl als durch Lesungen. Der fortlaufende
Gesang des gesamten Psalters (ursprünglich inner-
halb einer Woche) fiel, unter Ausklammerung einiger
Psalmen mit anderen Funktionen, hauptsächlich
der Matutin und der Vesper zu (s. die Tabelle für das
Officium Romanum im 5./6. Jh. in Leiturgia III,
160); vgl. dazu unsere Ordnung. Der Vortrag der
Psalmen geschah antiphonisch, durch zwei Chöre,
wobei ein das Leitmotiv angebender Rahmenvers
die eigentliche Antiphon bildete; angeschlossen war

erunt primae et vesperis. Psalmi hoc ordine can-
tabuntur: In matutinis incipietur psalterium ab
initio et continuabitur ordine usque ad: Dixit Do-
minus Domino meo [Ps 110], [in vespertinis] usque
ad finem psalterii excepto octonario, qui per partes
quotidie cantabitur loco primae.

10. De lectionibus cantandis idem est sentien-
dum, sed diebus dominicis et festis tertia lectio erit
evangelium dominicale aut de festo 18. Amen.

das bei uns nicht extra erwähnte Gloria Patri. Die
Lesung in der Matutin sollte ursprünglich jährliche
lectio continua der ganzen Hl. Schrift sein, erfolgte
dann aber nach einem auch das Kirchen jahr berück-
sichtigenden Plan und so, daß die Bücher bzw. be-
stimmte Abschnitte der Schrift immer nur angelesen
wurden. Die Lesung des Sonntagsevangeliums ge-
hörte zur 3. Nokturn der Vigilien bzw. der Matutin
(bereits Benedikt erwähnt die Lesung aus dem Evan-
gelium, Kap. 11); sie stellte, ebenso wie die Kollekte,
die Verbindung zur Messe her. Der Lektion folgte,
als Antwort der Hörer, das Responsorium, im Wech-
sel zwischen Vorsänger und Chor gesungen; mit dem
in gleicher Weise vorgetragenen Versikel leitete man
zum Gebetsteil über. Näheres bei L. Eisenhofer,
aaO. 481ff.; Leiturgia III, 237ff. 250ff. 265f.; K.
Dienst, RGG 3 VI, 432ff. (Lit.); zum Musikalischen
bei den Lektionen P. Wagner, Emführung in die
Gregorianischen Melodien III. 1921, 37ff.

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