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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0462
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Grafschaft Ostfriesland

sprechen in guetten, wahren treuwen uf dieselbe
wolgedachtem unserm gnedigen hern den erbhuldi-
gungseid zu leisten und, waß hirinnen vorabschei-
det war, stedt, vest, ufrecht und unverbrochen zu
halten, zu volnziehen und deme nach allem unserm
vermögen nachzukommen und zu geleben, alleß ge-
treuwlich sonder gefehrde. Deßen zu urkunde haben
wir Ico, freyheer zu Inhausen und Kniphausen, auch
Eltern und Vogelsanck, erbmeyer der stadt Baste-
nack etc. 49, Eger Beninga, graeff. ostf. hofrichter und
landraet zu Grimersum 50, Mauritz Ripperda zu Dor-
numb und Petkum, auch Farmbsum und im Dam 51,
Frantz Fritag van Loringhave zu Goedens und Uter-
stewehr etc. 52 und Schweer van Deelen zum Harß-
kamp, Rysum und im Ham 53 respective heuptlinge
wegen der ritterschaft, und Hero Ulrichen, Menne

49 Ico III. zu Inn- und Knyphausen, 1555-1604, älte-
ster Sohn Tidos zu Inn- und Knyphausen, Bruder
Wilhelms zu Inn- und Knyphausen (vgl. Einlei-
tung, oben S. 349), studierte in Orléans, verheiratete
sich 1576 mit Oriana, Erbtochter Georgs, Freiherrn
zu Eltern und Vogelsang (Güter in Belgien-Luxem-
burg) und Erbmeiers zu Bastnach, wurde 1588 von
Kaiser Rudolf II. in den Reichsfreiherrenstand er-
hoben und erhielt den in unserm Text angeführten
Titel. Während Innhausen allodial war, war Knyp-
hausen ostfriesisches Lehen, wurde aber auch von
Jever und dann von Oldenburg als Erbe Jevers be-
ansprucht. 1596 sollte Knyphausen auf Grund eines
Entscheids des Reichskammergerichts von 1592 an
Oldenburg abgetreten werden. Die Inbesitznahme
durch Oldenburg erfolgte erst 1623, wobei Olden-
burg sich auch Innhausen aneignete. Ico erscheint
1599 und 1603 als Landrat.Vgl. U. v. Alvensleben,
50. 53. 57ff. 93. 107. 150; auch J. König, 75. 512.

50 Eger Beninga, Häuptling zu Grimersum, Landrat,
bereits 1590 als Hofrichter vorgesehen (vgl. E. R.
Brenneysen Tom. II, 10), 1593-1607 Hofrichter,
† 1607; vgl. J. König, 246. 512. 524. 317.

51 Mauritz I. Ripperda, 1536-1616, Erbherr der Güter
Farmsum, Dam, Dornum umd Petkum, die ihm je-

Circks, Jarch zu Hatzum, Alricus Schattenborg und
Oßbrandt Ennens wegen der haußleute und gemei-
nen standes, alß hirzu sonderbarlich gevolmechti-
get, diesen abscheid mit eignen handen unterschrie-
ben und neben der dreien stedte 54 großen unsere an-
geborne insiegel, gewönliche pitzschaft und gemerke
an denselben tuen hengen. Actum Aurich up offe-
nem landtage den siebenden tag monats Novembris
anno neunundneunzigk.

Ico von Inhausen unde Knyphausen, freyher
Eger Beningha Mauritz Ripperda
Frans Frydach Swher van Delen
Here Ulrycken Menno Sircks Jarch to Haßum
Alderich von Schartenborch Oesbrandt Ennen.

weils zur Hälfte gehörten, durch Erwerb Herr zu
Vorden, ca. 1588-1590 Drost zu Norden und Berum,
1593-1611 Hofgerichtsassessor, 1606 landesherr-
licher Inspektor im Administrationskollegium, 1611
-1616 Hofrichter; vgl. U. v. Ripperda, Genea-
logie über 16 Generationen des Reichsfreiherrlichen
Geschlechtes von Ripperda. 1934, 14 (Bl. 3, Nr. 48).
55; J. König, 172. 344. 524. 525. 534. 544 (die
Daten der Dienstzeiten nach König).

52 Franz von Frydag zu Löringhof (bei Recklinghau-
sen), seit 1574 verheiratet mit Almuth von Olden-
bokum, Erbin zu Goedens, durch Kauf auch Be-
sitzer von Uiterstewehr, † 1606; vgl. D. Möhl-
mann, Stammtafeln einiger Ostfriesischer, Han-
növerscher und Westfälischer Familien... 1832,3;
U. v. Alvensleben, 134. Tafel IV; J. König,
314 ff. (über die landtagsfähigen Güter und ihre Be-
sitzer).

53 Schweer von Deelen (Dehlen) aus Geldern, Häupt-
ling zu Hartzkampf, Rysum und in dem Ham, 1590
als Hofgerichtsassessor vorgesehen (vgl. E. R.
Brenneysen Tom. II, 10), um 1599ff. Landrat; vgl.
J. König, 246. 417. 512. Rysum war ostfriesisches
landtagsfähiges Gut; vgl. König, 316.

54 Die drei Städte: Emden, Aurich, Norden.

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