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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0486
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Grafschaft Ostfriesland

noch, twe edder dre stemmen to hören und darna
int gemein to fragen, wat se darto edder aff begeren,
gedan to hebben.

9. De meeste stemmen sollen de besten geachtet
werden. Idt sy dan, dat de weinichsten ut kraft van
ehren redenen 14, darby gevöget, den bröderen best
bedunken to syn.

10. Der praeses sal flytigen acht hebben up idt
getal der stemmen und der redenen, darby gevoeget,
und darut ein gemein beschlut maken und dan int
gemeine fragen, off nicht de meininge also sy etc.
Wat also beschloten wert, sal to boecke gestellet wer-
den.

11. Nemant sal sick weigerich stellen, enige sake
antonemen, dem idt der praeses uperlecht, idt ge-
schehe dan ut wichtigen und düchtigen orsaken.

12. Ut deser versamlinge mach nemant henwech
na huyß gahn unde blyven ane verloff und consent
des praesidis.

13. Alle dre maenden 15 goede undersökinge. cen-
suram morum 16 over de predicanten und olderlin-
gen, ehrer lehre, levent und ommegang to holden,
und so midlertyt quaestie tüßchen bröder und bröder
sick erheven, deselve, so mochlick were, wechto-
nemen, so nicht, praesidi antoseggen.

14 = Gründen, Ursachen; vgl. Doornkaat Koolman
III, 20; Schiller und Lübben III, 444f.
15 = Monate; vgl. Doornkaat Koolman II, 571;
Schiller und Lübben III,20.

16 Vgl. dazu unten S. 504 mit Anm. 2.

17 = heischen, fordern; vgl. dazu oben S. 397 mit
Anm. 59.

14. Wat in de versamlinge deser ordninge nach
gesproken oder gehandlet werden mochte, dat sall
under den bröderen vorblyven.

15. In verhandlinge der ergerlicken saken sal der
praeses alleine dat woort fören, doch mit vorgandem
rat der anderen bröderen pronuncieren.

16. Als er dat gebett sal gesproken und de brö-
deren sick scheiden werden, sal praeses van dem
boeckholder, wat up der tytt van ergerniße gescheet
is, eisschen 17, und dat sal den bröderen vorgelesen
und van se ausculteret werden, umb alle nareden 18
to eviteren.

17. Praeses mit syn bygevögede oldesten sollen in
ehr tyt by der diaconen wekelicke und maentlicke
handelinge syn, umb mede tom nüttesten helpen to
raden in ehre schwaricheit 19.

18. Desse versamlinge sal ock mit ein kort und
christlick gebett beschloten werden, half wech seß
uhr, up dat ein jeder tegen seßen to huyß syn kan.

19. Desse vorg[ande] articülen na gelegenheit der
circumstantien mit verwilligung der bröderen ane
jemants praeiudicie to veranderen 20.

18 = Nachreden; vgl. oben S. 74, Anm. 64.

19 Vgl. Armenordnung von 1576, Kap. 4, unten S. 457.

20 In der Druckvorlage steht darunter: Pro vera et
accuratissima antiquissimae copiae copia E. Colde-
wey Dr., Fürstl. Ostfries. Rath und Archivarius,
manu p[ro]pria.

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