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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 1. Halbband): Erzstift Bremen, Stadt Stade, Stadt Buxtehude, Stift Verden, Stift Osnabrück, Stadt Osnabrück, Grafschaft Ostfriesland und Harlingerland — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30042#0611
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a II

19. Kirchenordnung,

wie die unter dem christlichen könig auß Engelland Edward dem VI. in der statt
Londen in der niderlendischen gemeine Christi durch kön. majest. mandat geord-
net und gehalten worden, mit der kirchendiener und eltesten bewilligung, durch
herrn Johann von Lasco, freiherren in Polen, superintendenten
derselbigen kirchen in Engelland, in lateinischer sprach weitleuftiger beschrieben,
aber durch Martinum Micronium in eine kurze summ verfasset und

jetzund verdeutschet.

Gedruckt in der churfürstlichen statt Heidelberg durch Johannem Mayer 1565 al.

Edward der VI., durch Gottes gnade könig in
Engelland, Frankreich und Irland, beschirmer des
glaubens und auf erden das oberste haupt der enge-

lendischen und irlendischen kirchen under Christo,
allen, zu denen diß unser privilegium gelanget, un-
sern gruß bevor. Nachdem uns etliche vortreffliche

a) Zeichenerklärung: N = die niederländische Fassung der Ordinancien Microns von 1554 nach der
Ausgabe von W. F. Dankbaar. - ] N = Hinweis auf eine Variante in N gegenüber unserem Text oder auf ein den
Sinn besser verdeutlichendes Wort in N bzw. eine bemerkenswerte Ausdrucksweise. — N < > = das Eingeklam-
merte fehlt in N. - N + = N hat hier ein Wort oder einen Passus, der in der hochdeutschen Fassung nicht
wiedergegeben ist. - Die Überschrift nach N:

De Christlicke Ordinancie der Nederlatscher

Ghemeinten Christi/die vanden Christelicken Prince Co. Edewaerdt den VI. in ’t iaer 1550. te Londen inghestelt
was. De welcke met de bewillinghe der Dienaren ende Ouderlinghen der seluer, ten trooste ende nutte aller ghe-
looveghen, getrauwelick met alder nersticheit t’samen gheuoecht ende wt ghestelt sijn.

Doer Marten Microen

Vvaer toe ghedaen is t’Priuilegium des voernoemden Co. Ed. den VI. ter opbauwinghe der voernoemden Neder-
landtscher ende andere Vutlandischer Chemeynten, onder synen grooten segel, ghegheuen.

Ephe. 2.

In Christo Iesu alle timmeringhe t’samen gheuoecht, wast op tot eenen heylighen tempel, inden Heere.
Ghedruckt buyten Londen, door Collinus Volckwinner. Anno 1554.

Das in unserem Text vorangestellte Privileg des englischen Königs ist in N der KO am Schluß angefügt. Auf
eine Kollationierung ist bei diesem ursprünglich in lateinischer Sprache abgefaßten Privileg verzichtet. - Un-
berücksichtigt sind bei der Kollationierung auch die in N (ebenso wie in unserm Text) in der Regel am Rand
stehenden Bibelstellen geblieben, die jedoch bei der Identifizierung der Bibelstellen unseres Textes mit heran-
gezogen sind.

1 Druckvorlage: Originaldruck, Oktav, 148 Bll. (2
leere Bll. sind vorgebunden, dann folgen Titelbl.,
Vorrede und Register auf 12 Blln., der eigentliche
Text auf 132 numerierten Blln., am Schluß 2 leere
Bll.). Expl. der Niedersächsischen Staats- und Uni-
versitätsbibliothek Göttingen (Jus stat. XIV 9025).—
Den am Rand stehenden Bibelstellen sind die
Versbezeichnungen, soweit möglich bzw. notwendig,
in eckigen Klammern hinzugefügt. Die innerhalb des
Textes sich auf die Bibelstellen beziehenden Verweis-
buchstaben sind der besseren Lesbarkeit des Textes
wegen in runde Klammern gesetzt. In der Druckvor-
lage ist jeweils auf einer neuen Seite mit dem Alpha-
bet von vorn begonnen. Wir behalten die Bezeich-
nungen unverändert bei. Gezählt sind in der Druck-
vorlage die Blätter; die Blattzählungen sind bei
uns in Kursivdruck am Rand angegeben. — Beson-

derheiten der Druckvorlage: 1. Für „ehe“ steht
häufig „ihe“ („jhe“), gelegentlich auch für „eher“;
vgl. dazu J. Müller, Rheinisches Wörterbuch II
(1931), 20f. - 2. Für „so viel ihrer“ findet man „so
viel er“ (ndld. „so vele alsser“); vgl. dazu Schiller
und Lübben I, 711. — 3. Vondenzahlreichen Druck-
fehlern der Druckvorlage sind einige wenige (solche,
bei denen kein Zweifel bestehen konnte) stillschwei-
gend korrigiert, an anderen Stellen sind fehlende
Buchstaben in eckigen Klammern ergänzt oder An-
merkungen verwendet. — Eduard VI., Sohn Hein-
richs VIII., geboren 1537, † 1553, regierte seit 1547
unter Vormundschaft seines Onkels, des Herzogs
von Somerset, seit 1552 selbständig; vgl. C. Fa-
bricius, XLVI.-Zu Johannes a Lasco s. oben
S. 322; zu Martin Micron S. 351.

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