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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0051
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Stift Hildesheim

Colo. 1 [15]
Ebre. 1[3]

Jere. 23
[5f.]33
Luc. 2 [1-7]

Wer ist der Sohn?
Antwort: Er ist die andere person im götlichen
wesen, des Vaters ebenbilde und glanz seiner her-
ligkait, vom Vater in ewigkait geboren.
Wie heist der Sohn?
Antwort: Jesus Christus.
Wer ist Jhesus Christus ?
Antwort: Er ist warhaftiger Gott vom Vater ge-
boren in ewigkait und auch warhaftiger mensch von
der reinen junkfrauen Maria geboren.
Wer ist der heilige Geist?
Antwort: Er ist die dritte person im götlichen
wesen, der vom Vater und Sohn ausgehet.
Hir sol ein jeder pastor den christlichen glauben
kunden mit der auslegung und wissen daraus zu
berichten, was guts und trosts wir von dem ainigen
Gott in unterscheidenen personen entpfahn und
haben18.
Die lehr von guten werken19.
Worzu hat uns Christus erlöset?
Antwort: Das lehret auch aus Gottes wort mein
lieber Catechismus im andern artickel unsers christ-
lichen gelaubens von der erlösing20 ; nemlich ist es

r Johan.15 + 1562
s 2. Corinth. 5 +1562
t sagt Paulus) S. Paul sagt 1562
Gott Sohn und Gott heiliger Geist. Sind das drey
götter? Antwort: Nein, sondern es ist ein einiges,
ewiges, allmechtiges, unzertrenliches göttliches
wesen, Deut. 6, Esa. 44, Ephes. 4 etc. Ist es dann
ein person? Antwort: Auch nein, sondem es sind
drey unterschiedliche personen. Als da Christus ge-
tauft wird, Matth. 3, stehet der Sohn im Jordan,
nicht der Vater, noch der heilige Geist. Der heilige
Geist schwebet empor uber Christo in der gestalt
einer tauben, nicht der Vater noch der Sohn. Der
do redet vom himel: Das ist mein lieber Sohn etc.,
ist nicht der Sohn noch der heilige Geist, sondern
ist der Vater...". (E IVv - Vr)
18 In Mörlins Katechismus folgt im Anschluß an die
Trinitätslehre die Auslegung des Glaubensbekennt-
nisses (E VIII - G II). Der im Katechismus folgende
Abschnitt ,,Vom gebet" ist nicht in die KO über-
nommen, jedoch wird am Schluß des Lehrteils da-
rauf verwiesen s.u. Anm. 23.

darzu gescheen, auf das ich sein aigen sey, in seinem
reich unter ihme lebe, ihm diene in ewiger gerechtig-
kait, unschult und seligkait.
So mügen wir nicht leben, wie wir wollen?
Antwort: A we, nain, sonder schuldener seint wir
(wie) sagt Paulust, nicht dem fleisch, Gottes werk
seind wir in Christo Jesu, geschaffen zu guten wer-
ken und beruffen nicht zu der unrainigkait, sonder
zur hailigung, auf das wir fleyssig sein und furtreff-
lich zu guten werken.
Welche gute werke sol man den lehren?
Antwort: Die Gott in seinen zehen gebotten ge-
boten hat, dan Got kan nicht dulden noch leiden,
das ainiger mensch seiner selbst wil mechtig sein,
nach seinen aigenen gedanken und gutdunken zu
leben, sondern furdert im ersten gebott, das wir ihn
lassen unsern Gott und Hern sein, der uns allein zu
sagen und zu unterrichten habe, wie wir leben, was
wir gelauben, tun und lassen sollen. Quod tibi prae-
cipio, hoc tantum facito, sagt unser lieber Herr Gott,
ist derhalben umbsunst, das man ihn mit minschen-
gebotten ehren will.
Worzu sohl man gute werke tun?
Antwort: Erstlich, auf das Gott dardurch geprei-
set werde,
19 Einen besonderen Abschnitt über die guten Werke
hat der Katechismus Mörlins nicht, es finden sich
aber Anklänge in der Erklärung der Taufe; vgl.
etwa: ,,Worinne stehet der gehorsam der Christen?
Antwort: In zweyen stücken, eines, das wir kein
arges tun, ob sich wol die böse art in uns reget und
darzu lust und liebe hat, wie Paulus auch saget
Ro. 7 und Gal. 5; zum andern, das wir nicht allein
kein arges, sondern auch alles gutes tun und fleissig
sind zu guten werken, Ephes. 2 und Tit. 2 und 3.
Was sind gute werk? Antwort: Die Gott in seinen
zehen gebotten von uns fordert und einem jedern
nach seinem stand darinne aufleget, wie in der haus-
taffel wird angezeiget werden. Worzu sollen wir dann
alles gutes tun? Antwort: Nicht das wir damit wolten
oder möchten Gottes kinder und selig zu werden,
Luc 17, Gal. 4, sondern wie Christus Mat. 5,
Paul. Phil. 1 und Pet. 1. cap. 2 leren, zu ehre und
lobe Gottes unsers lieben Vaters und damit Gottes
wort nicht verlestert werde, 1. Tim. 5 und 6, Tit. 2".
(K Vv-K Vlr)
20 Luthers Kl. Katechismus; Bek. Schr., 511.

Luc. 1s

Rom. 8 [12]
Ephe. 2 [10]
1.Thess. 4
[1-8]
ad Ti. 2
[11-15] 3 [8]

Exod. 20
[1-17]
Psalm. 25
Psal. 143
Deut. 4 [2]
5 [32 f.] und
12 [1]
Isa. 29 [13f.]
Math. 15
[8f.]

Math. 5 [16]
Phi. 1 [9-11]

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