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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0165
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Stadt Hildesheim

Godehardi 1c daler.
Carthus 4c daler.
Sulten 1c daler.
Severus36 2c daler.
Congregation 1c daler.

I, Nr. 822). Die Stiftskapelle war Maria Magdalena
geweiht (1354 Urkundenbuch II, Nr. 89). Der Dom-
vikar J. Conolfus erhielt 1420 das Benefizium und
verpflichtete sich zur Instandsetzung der ,,cappellen
Sunte Marien Magdalenen by unses stichtes hove
belegen geheten de Schotelkorff" (Urkundenbuch
III, Nr. 934). Bischof Johannes III. bestätigte 1424
(Urkundenbuch III, Nr. 1169 u. 1170) die Umbauten
und Reformen des Domvikars, der außerdem die
Zahl der Präbenden auf 8 erhöhte (1425 Urkunden-
buch III, Nr. 1210). 1827 wurde die Kapelle bei der
Erweiterung des Schloßplatzes abgebrochen. Vgl.
H. W. H. Mithoff III, 157; H.-W. Krumwiede,
aaO. 114.
36 1354 wird eine Kapelle im Hofe des Presbyters Oddo
erwähnt (Urkundenbuch II, Nr. 90). Bodo v. Saldern
hatte das Patronatsrecht, das nach Aussterben der
männlichen Linie an das Domstift fallen sollte. 1356
bestätigte Bischof Heinrich III. die Übereignung
des Hofes mit der Kapelle ,,Sancti Severi" (Ur-
kundenbuch II, Nr. 122). Die in Verfall geratene
Kapelle inkorporierte Bischof Magnus 1428 dem
Stift Maria Magdalena im Schüsselkorb (Urkunden-
buch IV, Nr. 8). Die Inkorporation wird 1436 be-
stätigt (Urkundenbuch IV, Nr. 276). 1459 einigte
sich das Kapitel des Stiftes mit dem Rat über die
Güter der Kapelle; der Erlös aus dem Verkauf sollte
für das Stift verwendet werden (Urkundenbuch VII,
Nr. 375 u. 378). Nachdem schon 1464 die Kürschner-
gilde einen Teil der Häuser der Kapelle gekauft
hatte, wurde sie 1542 von den Kastenherren der
Andreaskirche abgebrochen und die Steine auf den
Andreaskirchhof geschafft (H. A. Lüntzel, Die
ältere Diöcese Hildesheim, 203f.; J. Gebauer
I, 332). Vgl. H. W. H. Mithoff III, 162; Kunst-
denkmäler der Provinz Hannover II, 4, 299.
37 Zur Zeit des Bischofs Konrad II. (1221-1249)
,,...recepti sunt fratres Predicatores et Minores...
quibus in ecclesiis suis et officinis edificandis libera-
liter subvenit, et fundos eorum fere sumptibus pro-
priis conparavit... Conversionem etiam beati Pauli
agi solempniter instituit (Chron. Hild.; MGHSS VII,
860). 1234 bestätigte Papst Gregor IX., daß Konrad
,,...pro ecclesia et domibus construendis ad opus
fratrum predicatorum..." 7 Hofstätten erwarb (Ur-
kundenbuch III, Nachtrag Nr. 12). Die Grund-
stücke lagen im Brühl, wie auch ein weiteres, das
,,ad usum predicationis et sepulture" den Domini-
kanern geschenkt wurde (Urkundenbuch I, Nr. 200.
236.257-259). Im 14./15.Jh. wurde ein neuer Bau er-
richtet. 1480 wird vom Verkauf eines Hauses be-
richtet ,,to fortsettende dat buwete unses nygen

Sunte Pauwel37 .
Ton brodern38.
Hilligen Geiste39 .
Begynen40 .

chores unde des tornsz darenboven" (Urkundenbuch
VII, Nr. 939). Schon 1544 waren Geistliche und
Brüder zum luth. Bekenntnis übergetreten; sie er-
hielten gegen Auslieferung von Kleinodien eine
lebenslängliche Rente vom Rat (Urkundenbuch
VIII, Nr. 872). Die Kirche wurde zur luth. Pfarr-
kirche. Der Konvent traf 1547 Bestimmungen über
die Güter, die ,,...durch eynen merkligen groten
miszvorstand angelecht und tozambdengebracht
syn worden...'', zumeist zugunsten der luth. Pfarr-
kirchen (Urkundenbuch VIII, Nr. 880). Vgl. H. W.
H. Mithoff III, 155f.; Kunstdenkmäler der Pro-
vinz Hannover II, 4, 266ff.; H.-W. Krumwiede,
aaO. 117.
38 Auch die Gründung des Franziskanerklosters,
dessen Mitglieder oft einfach ,,broder" genannt
werden (z. B. 1354 Urkundenbuch II, Nr. 88), geht auf
Bischof Konrad zurück; vgl. Anm. 37. Ca. 1240-46
schenkte er ,,...felici fratrumminorum in Hilden-
sem congregationi locum, in quo constructa est ec-
clesia..." (Urkundenbuch I,Nr. 201). 1240 wurde die
Martinikirche westlich vom Domhügel erbaut (Ur-
kundenbuch I, Nr. 201 Anm.). Im 15. Jh. wurde eine
neue Kirche errichtet. Von einer Schenkung ,,nom-
liken to orer librarie, de se angehaven hebben nige
to buwende" wird 1487 berichtet (Urkundenbuch
VIII, Nr. 148). Die Kirche wurde 1547 luth. Pfarr-
kirche, der 1556 auch das Kloster vom Konvent
übereignet wurde (Urkundenbuch VIII, Nr. 905).
Die geistlichen Herren und Brüder erhielten vom
Rat bereits 1544 eine lebenslängliche Rente (Ur-
kundenbuch VIII, Nr. 873). Im 19. Jh. wurde in
dem Klostergebäude das Römermuseum eingerich-
tet. Vgl. H. W. H. Mithoff III, 154f.; Kunstdenk-
mäler der Provinz Hannover II, 4, 273ff.; H. W.
Krumwiede, aaO. 117.
39 Vgl. oben S. 882f. mit Anm. 1.
40 Ein Alter Konvent der Beginen hat sich schon 1347
im Brühl befunden (Urkundenbuch II, Nr. 1). 1393
erhielten die Mitglieder von Bischof Gerhard eine
Ordnung (Urkundenbuch II, Nr. 763). Wahrschein-
lich ist die bereits 1281 erwähnte Kongregation
unter dem Namen des Hauses Meienberg in den
Alten Konvent übergegangen (Urkundenbuch I,
Nr. 374). Das Haus Meienberg war ein Schenkhof
des Domkapitels, der 1289 an die Stadt abgetreten
wurde (Urkundenbuch I, Nr. 432). (Doebner meint,
die Kongregation des Hauses Meienberg sei in den
Neuen Konvent übergegangen.) 1326 wird ein Neuer
Konvent ,,... iuxta fratres predicatores extra muros
Hildensemenses..." (Urkundenbuch I, Nr. 771), also
beim Dominikanerkloster im Brühl, genannt; Bi-

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