zu verkünden. Ungeschickte Pfarrer sollen abgesetzt werden16. So gilt die Visitation im wesentlichen der
Errichtung und Inspizierung des Predigtamtes17, demselben Ziel, dem auch die Universitätsgründung
und die Einrichtung des Stipendiums18 gewidmet ist.
2. Das Stipendium (Texte Nr. 2. 11. 12. 14. 16.)
Literatur:W. Diehl, Zur Geschichte der Marburg-Gießener Universitätsstipendien, Quartalblätter NF II,
1900. - W. Diehl, Die Stipendienreform Landgraf Philipps im Jahre 1560 und das älteste Marburger Stipen-
diatenalbum, Festschrift des Historischen Vereins f. d. Großherzogtum Hessen, Phil. d. G., Beitr. z. Geschichte seines
Lebens u. seiner Zeit, 1904. —W. Erman, u. E. Horn, Bibliographie der deutschen Universitäten, 1904. 1905. -
H. Haupt, Aus dem Archiv der Universität Gießen, I: Zur Geschichte der alten Marburg-Gießener Universitäts-
Stipendien, MOHG NF IV, 1893. — H. Hermelink u. S. A. Kaehler, Die Philipps-Universität zu Marburg
1527—1927, 1927. — B. Hildebrand, Urkundensammlung über die Verfassung und Verwaltung der Universität
Marburg unter Philipp dem Großmüthigen, 1848. — Chr. Koch, Beitrag zur Geschichte des öffentlichen Unterrichts
in einem Rückblick auf drei Jahrhunderte des akademischen Pädagogiums in Marburg I, 1829. — F. Küch, Beiträge
zur ältesten Geschichte der Marburger Universität, ZHG 56, NF 46, 1927. - F. Paulsen, Geschichte des gelehrten
Unterrichts, 1896. — M. G. Schmidt, Untersuchungen über das hessische Schulwesen zur Zeit Phitipps des Groß-
mütigen I, Beihefte der Mitteilungen für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte 4, 1904. — C.Varrentrapp,
Landgraf Philipp von Hessen und die Universität Marburg, Marburger akademische Reden, 1905 Nr. 11, 1904. —
L. Zimmermann, Das hessische Stipendiatenwesen im Zeitalter der Gründung der Universität Marburg (1527 bis
1560), ZHG 56, NF 46, 1927.
Die durch die Aufhebung der Klöster freiwerdenden Benefizien, Lehen und Altarstiftungen19 läßt
Philipp teilweise20 zur Errichtung der ersten protestantischen Universität, des Pädagogiums und
des Stipendiums in Marburg verwenden. Ziel dieser hohen Pläne ist vor allem die Heranbildung
eines in Gottes Wort erzogenen Pfarrer- und Lehrerstandes.
Die Universität21 wird mit den Gebäuden22 und Gefällen einiger Klöster fundiert23 und unter-
halten. Die Professoren werden ebenfalls aus den Klostergefällen entgolten24, die Vorlesungen sind un-
entgeltlich25.26.
Da die Vorbereitung zur Universität auf den Partikularschulen des Landes nur ungenügend ge-
schieht, wird das Pädagogium in Marburg geschaffen27, das vor allem der linguistischen Ausbildung
der Studenten dienen soll. Es steht in engster Verbindung mit der Universität28.
jedoch begleiten Adam Krafft Otto Hund, Amtmann zu Schönstein, und Hermann von Dörnberg (Quellen II
Nr. 48. 43; Sohm, Territorium 47 f.). Für das Oberfürstentum: neben Adam Krafft und Otto Hund Kraft Rau,
hessischer Rat, und Heinz von Lutter, Obervorsteher der hohen Hospitalien (Quellen II Nr. 57; Sohm, Terri-
torium 49 ff.). Für die Niedergrafschaft: Adam Krafft (Quellen II Nr. 71, Sohm, Territorium 52). Für die
Obergrafschaft: Nikolaus Maurus, Pfarrer in Darmstadt (Quellen II Nr. 72; Sohm, Territorium 53).
16 Sohm, Territorium 46f.
17 Vgl. die Kirchendienerordnung von 1531.
18 Vgl. die Stipendiatenordnung von 1529, S. 66.
19 Vgl. die Donationsurkunde vom 4. Okt. 1540, Hildebrand Nr.VII S. 33.
20 Vgl. die Kastenordnungen.
21 Der Stiftungsbrief der Universität vom 21.Aug. 1529, vgl. Quellen II Nr. 144, der Text bei Hildebrand Nr. III
S. 6ff.; die Statuten der Universität vom 31. Aug. 1529 bei Hildebrand Nr. IV S. 19 ff. Die Universität wird
am 30. Mai 1527 eröffnet, Sohm, Territorium 49.
22 Vgl. den Stiftungsbrief, Hildebrand Nr. III, 15 S. 12.
23 Vgl. den Stiftungsbrief und die Donationsurkunde, Hildebrand Nr. III S. 7 und Nr. VII, 2 S. 35 f.
24 Hildebrand 8f.
25 Hildebrand 9.
26 Zur Geschichte der Universität vgl. Hildebrand, dort die übrige Literatur.
27 Vgl. den Stiftungsbrief, Hildebrand Nr. III, 14 S. 11.
28 Chr. Koch 24 ff. bringt ein Verzeichnis der Pädagogiarchen, Lehrer und Zöglinge des Pädagogiums.
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Errichtung und Inspizierung des Predigtamtes17, demselben Ziel, dem auch die Universitätsgründung
und die Einrichtung des Stipendiums18 gewidmet ist.
2. Das Stipendium (Texte Nr. 2. 11. 12. 14. 16.)
Literatur:W. Diehl, Zur Geschichte der Marburg-Gießener Universitätsstipendien, Quartalblätter NF II,
1900. - W. Diehl, Die Stipendienreform Landgraf Philipps im Jahre 1560 und das älteste Marburger Stipen-
diatenalbum, Festschrift des Historischen Vereins f. d. Großherzogtum Hessen, Phil. d. G., Beitr. z. Geschichte seines
Lebens u. seiner Zeit, 1904. —W. Erman, u. E. Horn, Bibliographie der deutschen Universitäten, 1904. 1905. -
H. Haupt, Aus dem Archiv der Universität Gießen, I: Zur Geschichte der alten Marburg-Gießener Universitäts-
Stipendien, MOHG NF IV, 1893. — H. Hermelink u. S. A. Kaehler, Die Philipps-Universität zu Marburg
1527—1927, 1927. — B. Hildebrand, Urkundensammlung über die Verfassung und Verwaltung der Universität
Marburg unter Philipp dem Großmüthigen, 1848. — Chr. Koch, Beitrag zur Geschichte des öffentlichen Unterrichts
in einem Rückblick auf drei Jahrhunderte des akademischen Pädagogiums in Marburg I, 1829. — F. Küch, Beiträge
zur ältesten Geschichte der Marburger Universität, ZHG 56, NF 46, 1927. - F. Paulsen, Geschichte des gelehrten
Unterrichts, 1896. — M. G. Schmidt, Untersuchungen über das hessische Schulwesen zur Zeit Phitipps des Groß-
mütigen I, Beihefte der Mitteilungen für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte 4, 1904. — C.Varrentrapp,
Landgraf Philipp von Hessen und die Universität Marburg, Marburger akademische Reden, 1905 Nr. 11, 1904. —
L. Zimmermann, Das hessische Stipendiatenwesen im Zeitalter der Gründung der Universität Marburg (1527 bis
1560), ZHG 56, NF 46, 1927.
Die durch die Aufhebung der Klöster freiwerdenden Benefizien, Lehen und Altarstiftungen19 läßt
Philipp teilweise20 zur Errichtung der ersten protestantischen Universität, des Pädagogiums und
des Stipendiums in Marburg verwenden. Ziel dieser hohen Pläne ist vor allem die Heranbildung
eines in Gottes Wort erzogenen Pfarrer- und Lehrerstandes.
Die Universität21 wird mit den Gebäuden22 und Gefällen einiger Klöster fundiert23 und unter-
halten. Die Professoren werden ebenfalls aus den Klostergefällen entgolten24, die Vorlesungen sind un-
entgeltlich25.26.
Da die Vorbereitung zur Universität auf den Partikularschulen des Landes nur ungenügend ge-
schieht, wird das Pädagogium in Marburg geschaffen27, das vor allem der linguistischen Ausbildung
der Studenten dienen soll. Es steht in engster Verbindung mit der Universität28.
jedoch begleiten Adam Krafft Otto Hund, Amtmann zu Schönstein, und Hermann von Dörnberg (Quellen II
Nr. 48. 43; Sohm, Territorium 47 f.). Für das Oberfürstentum: neben Adam Krafft und Otto Hund Kraft Rau,
hessischer Rat, und Heinz von Lutter, Obervorsteher der hohen Hospitalien (Quellen II Nr. 57; Sohm, Terri-
torium 49 ff.). Für die Niedergrafschaft: Adam Krafft (Quellen II Nr. 71, Sohm, Territorium 52). Für die
Obergrafschaft: Nikolaus Maurus, Pfarrer in Darmstadt (Quellen II Nr. 72; Sohm, Territorium 53).
16 Sohm, Territorium 46f.
17 Vgl. die Kirchendienerordnung von 1531.
18 Vgl. die Stipendiatenordnung von 1529, S. 66.
19 Vgl. die Donationsurkunde vom 4. Okt. 1540, Hildebrand Nr.VII S. 33.
20 Vgl. die Kastenordnungen.
21 Der Stiftungsbrief der Universität vom 21.Aug. 1529, vgl. Quellen II Nr. 144, der Text bei Hildebrand Nr. III
S. 6ff.; die Statuten der Universität vom 31. Aug. 1529 bei Hildebrand Nr. IV S. 19 ff. Die Universität wird
am 30. Mai 1527 eröffnet, Sohm, Territorium 49.
22 Vgl. den Stiftungsbrief, Hildebrand Nr. III, 15 S. 12.
23 Vgl. den Stiftungsbrief und die Donationsurkunde, Hildebrand Nr. III S. 7 und Nr. VII, 2 S. 35 f.
24 Hildebrand 8f.
25 Hildebrand 9.
26 Zur Geschichte der Universität vgl. Hildebrand, dort die übrige Literatur.
27 Vgl. den Stiftungsbrief, Hildebrand Nr. III, 14 S. 11.
28 Chr. Koch 24 ff. bringt ein Verzeichnis der Pädagogiarchen, Lehrer und Zöglinge des Pädagogiums.
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