Kastenordnung 1530
lichen gemein befunden werden, und dieselben
nach dem wort gots endern und rechtfertigen
lassen, got dem almechtigen zu lobe und allen
cristglaubigen zu troist und heil ihres cristlichen
lebens und wandels.
[26] Es sall auch ein itzlicher amptman, rent-
meister, voigt odir schultheis ein fleißig uffsehens
haben, daß ein ider, der gesunt und stark ist, zu
dem wort gots gehe, dasselbe mit andacht und
innigkait seins herzens hoire, sonderlich des son-
tags, und nichtg uff dem kirchoffe odir andern
ortern unter der prediget stehe, claffe und we-
g und nicht . . . gestraft werden: und sich daran nichts
verhindern lasse. Auch daß niemants uff dem kirch-
off oder andern ortern die zeit stee, klaffe oder we-
scherei ausricht, nach zum gebranten wein oder
sunst zum wein oder bier gehe vor der predigt, und
sunst auch sich nach ordenunge unsers g.h. orde-
nunge halt mit zimlichem essen und drinken, des-
gleichen mit seinem munde, und das wort Gottes
5 Vgl. die Reformationsordnung von 1526, HLO I,
scherei ausricht, noch das wort gots odir seiner
diener und sonderlich diese ordenunge des ge-
meinen kastens nit lester, verspreche odir veracht.
Auch nit zum gebranten wein odir sonst zum wein
odir bier die zeit gehe, sich auch unsers g. f. und h.
ordenunge5 mit zimlichem essen und drinken und
andern dorin verleipt halte. Welcher aber das uber-
treten und nicht halten wirt, sall in gefengnis ge-
setzt und ein monat lange mit wasser und broidt
gespeiset, und so er sich doran nit bessern wolt,
sall er dornehest an leip und gut gestraft werden.
nach seine diener und sunderlich diese ordenunge
des kastens nicht verspreche noch veracht; sunder
sich des underteniglich und gehorsamlich halten.
Und welcher sich des nicht halten wurde, soll in
gefengnus gesetzt und einen monat mit wasser und
broit gespeiset, und, so er sich daran nicht bessern
wurde, sall er an leib und guet gestraft werden. S1
1-54; Quellen II, 34.
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lichen gemein befunden werden, und dieselben
nach dem wort gots endern und rechtfertigen
lassen, got dem almechtigen zu lobe und allen
cristglaubigen zu troist und heil ihres cristlichen
lebens und wandels.
[26] Es sall auch ein itzlicher amptman, rent-
meister, voigt odir schultheis ein fleißig uffsehens
haben, daß ein ider, der gesunt und stark ist, zu
dem wort gots gehe, dasselbe mit andacht und
innigkait seins herzens hoire, sonderlich des son-
tags, und nichtg uff dem kirchoffe odir andern
ortern unter der prediget stehe, claffe und we-
g und nicht . . . gestraft werden: und sich daran nichts
verhindern lasse. Auch daß niemants uff dem kirch-
off oder andern ortern die zeit stee, klaffe oder we-
scherei ausricht, nach zum gebranten wein oder
sunst zum wein oder bier gehe vor der predigt, und
sunst auch sich nach ordenunge unsers g.h. orde-
nunge halt mit zimlichem essen und drinken, des-
gleichen mit seinem munde, und das wort Gottes
5 Vgl. die Reformationsordnung von 1526, HLO I,
scherei ausricht, noch das wort gots odir seiner
diener und sonderlich diese ordenunge des ge-
meinen kastens nit lester, verspreche odir veracht.
Auch nit zum gebranten wein odir sonst zum wein
odir bier die zeit gehe, sich auch unsers g. f. und h.
ordenunge5 mit zimlichem essen und drinken und
andern dorin verleipt halte. Welcher aber das uber-
treten und nicht halten wirt, sall in gefengnis ge-
setzt und ein monat lange mit wasser und broidt
gespeiset, und so er sich doran nit bessern wolt,
sall er dornehest an leip und gut gestraft werden.
nach seine diener und sunderlich diese ordenunge
des kastens nicht verspreche noch veracht; sunder
sich des underteniglich und gehorsamlich halten.
Und welcher sich des nicht halten wurde, soll in
gefengnus gesetzt und einen monat mit wasser und
broit gespeiset, und, so er sich daran nicht bessern
wurde, sall er an leib und guet gestraft werden. S1
1-54; Quellen II, 34.
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