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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (8. Band = Hessen, 1. Hälfte): Die gemeinsamen Ordnungen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.30457#0378
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Abschied 1571

stellen aber solche agenden zu unserer g.f. und
herren weiterem gnedigen nachdenken und verbes-
sern41.
Die Zigenhainische ordnung haben sie die super-
intendenten, wie unsere g.f. und herren gnediglich
bevohlen42, auch verlesen und wie fern die zu er-
haltung gueter christlicher kirchenzucht dieser zeit
dienlich, ein besonders bedenken gestelt43, welches
dan ebenmessig unseren g. f. und herren hierbeneben
ubergeben und gnediglich zu erwegen heimgestellet
wird.
Gleicher gestalt haben sie die superintendenten die
angezogene visitirordnung vor die hand genommen
und erwögen44: Befinden dorab, daß dieselbe viel
gueter stuck begreife, so dieser zeit widerumb anzu-
richten und ins werk zu bringen, nicht allein nutz-
barlich und fruchtbar sein, sondern auch die hohe
notturft erfordern will und stehen derowegen zu un-
serer g. f. und herren gnedigem bedenken, ob nit be-
melte ordnungen widerumb von etzlichen ihrer g. f.
reten und theologis zu ubersehen und dasjenige, so
der erneuerten kirchenordnung noch nicht einver-
leibt, entweder in das vierte teil, dahin es eigentlich
gehöret, zu pringen oder paucis quibusdam mutatis
die ganze ordnung von neuem umbzutrucken und

41 Vgl. dazu die Agende 1574, S. 410 und Anm. e. 12.
42 Vgl. die Instruktion der beiden Landgrafen.
43 Vgl. das Bedenken der Superintendenten vom 17.
Juli 1571; StA Darmstadt, V A 1 Konv. 3 Fasc. 3.
44 Vgl. die Visitationsordnung 1537, Text Nr. 7, S. 82 ff.
Die umgearbeitete Visitationsordnung geht schließ-
lich in die Agende von 1574 ein, vgl. S. 461 ff.
44 a Es folgen Spezialgebrechen.
45 Eckebrecht von der Malsburg, von Landgraf Wil-
helm 1567 zum Rat und Diener von Haus aus be-
stellt, 1571 Droste der Herrschaft Plesse, 1579
Statthalter Kassel, † 1587; Gundlach, Zentral-
behörden III, 162.
46 In den ersten drei Tagen wurde die Synode von
Burkhard von Kram präsidiert, vgl. die gemein-
same Instruktion der beiden Landgrafen, auch
Heppe, Generalsynoden I, 65f.
47 Ludwig Feige, jüngster Sohn aus zweiter Ehe des
Kanzlers Johann Feige, (vgl. S. 144) 1568 Dr. der
Rechte, Assessor am Hofgericht, Hofgerichtsbei-
sitzer, 1572 Assessor am Kammergericht Speyer,
1573 von Landgraf Wilhelm zum Rat und Diener be-
stellt, † 1584; Gundlach, Zentralbehörden III,
65 f.

mit demjenigen, so itzunder und uf vorigen synodis
zur visitation nicht undienlich, bedacht worden ist,
ein etzwas zu verbessern sei44a.
Actum et signatum zu Marpurgk, dienstags den
siebenzehenden Julii, anno Christi eintausend funf-
hundert siebenzig und eins.
Eckbrecht von der Malspurgk45 sst.46
Ludwig Feige47, D. sst.
Johann Heinzenberger48, canzler sst.
Theophilus Lonicerus49 sst.
Bartholomaeus Meier50, superintendens zu
Cassel sst.
Johannes Pistorius niddanus, senior, super-
intendens im Alsfelder bezirk.
Caspar Tholde sst.
Christian Grauv sst.
Melchior Scotus goarinus.
Petrus Volscius, superintendens zu Darmstadt
sst.
Henricus Vietor51.
Henricus Orthius52 sst.
Nicolaus Rodingus53 sst.
Leonhardus Crispinus54 sst.

48 Johann Heinzenberger, geb. 1531 Wetzlar, Dr. beider
Rechte, 1563 Rat Landgraf Philipps d. Ält., 1567
von Landgraf Ludwig zum Rat und Diener bestellt,
1569 Kanzler Landgraf Ludwigs, † 1581; Gund-
lach, Zentralbehörden III, 92 f.
49 Vgl. zu den folgenden Namen S. 350 Anm. 32-37.
50 Vgl. S. 348 Anm. 7.
51 Heinrich Vietor, geb. Friedberg, 1553 Magister, 1557
Prediger Friedberg, 1561 Prof. der Dialektik Mar-
burg, 1561-1564 Stipendiatenephorus, 1563 Prof.
der Theologie Marburg, 1564 D. theol., † 1576;
Hütteroth, Die althessischen Pfarrer 377; Gund-
lach, Catalogus Nr. 12.
52 Heinrich Orth, geb. um 1518 in Caldern, Magister,
1549 Prof. der Physik, 1554 Pfr. Gießen, 1564 Prof.
der Theologie und Stipendiatenephorus Marburg,
† 1575; Hütteroth, Die althessischen Pfarrer
254f.; Gundlach, Catalogus Nr. 684.
63 Vgl. S. 25 Anm. 8.
54 Leonhard Crispinus, 1540 Pfr. in Borken, 1541
Schulmeister in Homberg, 1545 Pfr. in St. Goar,
1548 1. Pfr. in Homberg und Hospitalvorstand, an
der Visitation 1556 beteiligt, † 1581 Homberg; Hüt-
teroth, Die althessischen Pfarrer 50 f.

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