Agende 1574
des Vaters des allmechtigen. Von dannen er künf-
tig ist zu richten die lebendigen und die toten. Ich
glaube in den heilgen Geist, ein heilige christliche
kirche, gemeinschaft der heilgen, ablaß der sünden,
auferstehung des fleisch und das ewig leben. Amen.
[Noten]17
Wir glauben all an einen Gott, Vater, aflmechti-
gen, schöpfer himmels und der erden. Und an Jesum
Christum seinen Sohn, unsern heiligen Herren, der
entpfangen ist vom heiligen Geiste, geboren aus
Maria der jungfrauwen, gelitten hat unter Pontio
Pilato, gekreuziget, gestorben und begraben und
steig zu der hehen. Am dritten tag auferstand von
toten und fuhr gen himmel, sitzt zu der rechten Got-
tes des aUmechtigen Vaters, von dannen er zukünftig
ist zu richten die lebendigen und die toten. Wir
glaubn an heilgen Geiste, ein heilige christehche
kirche, gemeinschaft der heiligen, ablaß der sünd,
auferstehns des fleisches, naeh diesem leben ein
ewiges leben. Amen.
Das symbolum oder bekantnus,
das man das Nicenische nennet
[Noten]18
Ich glaub19 an einen einigen aUmechtigen Gott
den Vater, schöpfer himmels und der erden, alles das
sichtbar und unsichtbar ist. Und an einen einigen
Herren Jesum Christum, Gottes einigen Sohne, der
vom Vater geborn ist vor der ganzen welt, Gott von
Gott, Uecht von liecht, warhaftiger Gott vom war-
haftigen Gott, geborn, nicht geschaffen, mit dem
Vater in einerlei wesen, durch welchen alles geschaf-
fen ist, welcher umb uns menschen und umb unser
seligkeit willen vom himmel kommen ist und leib-
haftig worden durch den heiligen Geist von der
17 Weise des 15. Jh. mit dem Text Deum verum coli-
mus. Luther hat diesen Text trinitarisch hearbeitet,
während die Agende der Weise den Prosatext des
Symbolum apostolicum unterlegt; vgl. Handbuch
I, 1 Nr. 65 S. 576.
18 Weise: Gesangbüchlein Straßburg 1559 in Anleh-
nung an das Gfraduale Eomanum.
19 Text: Bek. Schr. S. 26f.; vgl. Handbuch I, 1
Nr. 63 S. 575.
20 Weise und Text: Handbuch I, 1 Nr. 340 S. 248.
Vgl. auch aaO. S. 615: ,,Eine vorreformatorische
Vorlage der Weise ist nicht vorhanden, es handelt
sich hier um ein richtiges Psalm-Lied mit Gloria-
jungfrauwen Maria und mensch worden, auch für
uns gekreuziget unter Pontio Pilato, gelitten, und
begraben, und am dritten tag auferstanden nach der
schrift und ist aufgefaren gen himmel, sitzet zur
rechten des Vaters und wird widerkommen mit her-
ligkeit zu richten die lebendigen und die toten, des
reich kein ende haben wird. Und an den Herren, den
heiligen Geist, der da lebendig machet, der vom
Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und
dem Sohn zugleich angebetet und zugleich geehret
wird, der durch die propheten geredt hat. Und ein
einige heilige christliche apostolische kirche. Ich
bekenn ein einige taufe zu vergebung der sünden und
wart auf die auferstehung der toten und ein leben
der zukünftigen welt. Amen.
[Noten]20
Lobet den Herren, alle heiden, preiset ihn, alle
völker; dann seine gnade und warheit walten über
uns in ewigkeit. Hafleluja. Ehr sei dem Vater und
dem Sohne, darzu dem heilgen Geiste, als es im an-
fang war und nun bleibet bis in ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Von der geburt des Herren Christi
Introitus
[Noten]21
Uns ist22 ein kind geboren und ein Sohn ist uns
geschenket, welcher sein gewalt tregt auf seinen
schultern, und ist genant ein mundbot eins großen
rats. Darumb verkünd ich euch große freud, die al-
lem volk widerfaren wird; denn euch ist heut der
heiland geboren, welcher ist der Herre Cliristus.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heilgen
Geiste, als es war im anfang, jetzund und immer und
von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Strophe, das dementsprechend vor allem in den re-
formierten Gebieten Südwestdeutschlands gesungen
wurde.“
21 Weise: Graduale Romanum ad tertiam missam in
die Nativitatis Domini; vgl. Handbuch I, 1 Nr. 111
und - für den Vers - 111 a S. 75.
22 Text: Übersetzung des mittelalterlichen Introitus
Puer natus est nobis mit der im Kirchenamt Erfurt
1525 bezeugten Abweichung, dem sich auch die Kir-
chenordnung Calenberg-Göttingen 1542 (Sehling
VI, 2, 819) anschließt; vgl. Handbuch I, 1 Nr. 111.
111 a S. 583.
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des Vaters des allmechtigen. Von dannen er künf-
tig ist zu richten die lebendigen und die toten. Ich
glaube in den heilgen Geist, ein heilige christliche
kirche, gemeinschaft der heilgen, ablaß der sünden,
auferstehung des fleisch und das ewig leben. Amen.
[Noten]17
Wir glauben all an einen Gott, Vater, aflmechti-
gen, schöpfer himmels und der erden. Und an Jesum
Christum seinen Sohn, unsern heiligen Herren, der
entpfangen ist vom heiligen Geiste, geboren aus
Maria der jungfrauwen, gelitten hat unter Pontio
Pilato, gekreuziget, gestorben und begraben und
steig zu der hehen. Am dritten tag auferstand von
toten und fuhr gen himmel, sitzt zu der rechten Got-
tes des aUmechtigen Vaters, von dannen er zukünftig
ist zu richten die lebendigen und die toten. Wir
glaubn an heilgen Geiste, ein heilige christehche
kirche, gemeinschaft der heiligen, ablaß der sünd,
auferstehns des fleisches, naeh diesem leben ein
ewiges leben. Amen.
Das symbolum oder bekantnus,
das man das Nicenische nennet
[Noten]18
Ich glaub19 an einen einigen aUmechtigen Gott
den Vater, schöpfer himmels und der erden, alles das
sichtbar und unsichtbar ist. Und an einen einigen
Herren Jesum Christum, Gottes einigen Sohne, der
vom Vater geborn ist vor der ganzen welt, Gott von
Gott, Uecht von liecht, warhaftiger Gott vom war-
haftigen Gott, geborn, nicht geschaffen, mit dem
Vater in einerlei wesen, durch welchen alles geschaf-
fen ist, welcher umb uns menschen und umb unser
seligkeit willen vom himmel kommen ist und leib-
haftig worden durch den heiligen Geist von der
17 Weise des 15. Jh. mit dem Text Deum verum coli-
mus. Luther hat diesen Text trinitarisch hearbeitet,
während die Agende der Weise den Prosatext des
Symbolum apostolicum unterlegt; vgl. Handbuch
I, 1 Nr. 65 S. 576.
18 Weise: Gesangbüchlein Straßburg 1559 in Anleh-
nung an das Gfraduale Eomanum.
19 Text: Bek. Schr. S. 26f.; vgl. Handbuch I, 1
Nr. 63 S. 575.
20 Weise und Text: Handbuch I, 1 Nr. 340 S. 248.
Vgl. auch aaO. S. 615: ,,Eine vorreformatorische
Vorlage der Weise ist nicht vorhanden, es handelt
sich hier um ein richtiges Psalm-Lied mit Gloria-
jungfrauwen Maria und mensch worden, auch für
uns gekreuziget unter Pontio Pilato, gelitten, und
begraben, und am dritten tag auferstanden nach der
schrift und ist aufgefaren gen himmel, sitzet zur
rechten des Vaters und wird widerkommen mit her-
ligkeit zu richten die lebendigen und die toten, des
reich kein ende haben wird. Und an den Herren, den
heiligen Geist, der da lebendig machet, der vom
Vater und dem Sohn ausgeht, der mit dem Vater und
dem Sohn zugleich angebetet und zugleich geehret
wird, der durch die propheten geredt hat. Und ein
einige heilige christliche apostolische kirche. Ich
bekenn ein einige taufe zu vergebung der sünden und
wart auf die auferstehung der toten und ein leben
der zukünftigen welt. Amen.
[Noten]20
Lobet den Herren, alle heiden, preiset ihn, alle
völker; dann seine gnade und warheit walten über
uns in ewigkeit. Hafleluja. Ehr sei dem Vater und
dem Sohne, darzu dem heilgen Geiste, als es im an-
fang war und nun bleibet bis in ewigkeit. Amen.
Halleluja.
Von der geburt des Herren Christi
Introitus
[Noten]21
Uns ist22 ein kind geboren und ein Sohn ist uns
geschenket, welcher sein gewalt tregt auf seinen
schultern, und ist genant ein mundbot eins großen
rats. Darumb verkünd ich euch große freud, die al-
lem volk widerfaren wird; denn euch ist heut der
heiland geboren, welcher ist der Herre Cliristus.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heilgen
Geiste, als es war im anfang, jetzund und immer und
von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Strophe, das dementsprechend vor allem in den re-
formierten Gebieten Südwestdeutschlands gesungen
wurde.“
21 Weise: Graduale Romanum ad tertiam missam in
die Nativitatis Domini; vgl. Handbuch I, 1 Nr. 111
und - für den Vers - 111 a S. 75.
22 Text: Übersetzung des mittelalterlichen Introitus
Puer natus est nobis mit der im Kirchenamt Erfurt
1525 bezeugten Abweichung, dem sich auch die Kir-
chenordnung Calenberg-Göttingen 1542 (Sehling
VI, 2, 819) anschließt; vgl. Handbuch I, 1 Nr. 111.
111 a S. 583.
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