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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (8. Band = Hessen, 1. Hälfte): Die gemeinsamen Ordnungen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.30457#0485
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Agende 1574:

Hie wird gesungen das Kyrie und Et in terra, so
auf die Ostern zu singen verordnet ist, dergleichen
mag man den sequenz singen, so hiebevor aufs
Osterfest gesetzt ist35.
Auf den Pfingstag
Introitus
[Noten]36
Der Geist37 des Herren hat erfüUet den umbkreis
der erden, alleluja, und das da all ding beschleußet,
hat die kunst der stimme, alleluja, alleluja, alleluja.
Gott, der steh auf, daß sich zustreuen seine feinde
und, die ihn verhassen, fliehen vor seinem angesicht.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen
Geiste, als es was im anfang, jetzund und immer und
von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Das Kyrie eleison
[Noten]38
Das Et in terra
[Noten]39

35 Vgl. oben S. 468.
36 Weise: Grraduale Eomanum, Dominica Pentecostes;
vgl. Handbuch I, 1 Nr. 123 S. 87.
37 Text: Übersetzung des mittelalterlichen Introitus
Spiritus Domini replevit orbem terrarum; u. a. in der
Deutschen Messe Müntzers 1524 (Sehling I, 503)
und in der Kirchenordnung Calenberg-Göttingen
1542 (Sehling VI, 2, 831); vgl. Handbuch I, 1
Nr. 123 S. 585.
38 Weise wie oben im Amt von der Geburt des Herren
Christi. Text wie oben im Amt von der heiligen
Dreifaltigkeit.

Sequenz
[Noten]40
Komm du41 tröster, heiliger Geist, aus deins lich-
tes brunn uns leist einen durchleuchtigen stral.
Komm, ein Vater der waisen, hilf uns auf dieser rei-
sen, hie aus diesem jamertal. O du allerhöchster
trost, der seelen ein süßer gast, eine süße arzenei. In
der arbeit unser rhu, im sturmwetter guter fug, im
elend dich zu uns wend. O allerseligestes licht, der
menschen herzen aufricht, die im rechten glauben
sind. Ohn dein hülf und hulde zwar ist im menschen
ganz und gar anders nicht dann schuld und pein.
Wasche, das da unrein ist, küle, das da erhitzt ist,
heiie, das da verwund ist, beuge zurecht, was streit
und strebt, bedeck, das von kelte webt, bring zu-
weg, was verirrt ist. Gib den auserwelten dein sie-
benmal gewertig sein deiner gaben miltiglick. Gib
der tugend ihren lohn, der du selber bist gar schon,
mach aus uns dein himmelreich.
Errata sic corrigantur42.

39 Text und Weise wie oben im Amt von der heiligen
Dr eifaltigkeit.
40 Mittelalterliche Weise, vgl. Handbuch I, 1 Nr. 182
S. 120. 593.
41 Text: Übersetzung der lateinischen Sequenz Veni
Sancte Spiritus et emitte coelitus (Wackernagel
I Nr. 160 S. 105), u.a. in der Deutschen Messe Münt-
zers 1524 (Sehling I, 504) und in der Kirchenord-
nung Calenberg-Göttingen 1542 (Sehling VI, 2
832f.); vgl. Handbuch I, 1 Nr. 182 S. 593.
42 Die im folgenden angeführten Errata sind bereits im
Text berücksichtigt.

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