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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0170
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Hessen-Darmstadt

14a. Mandat zur Beibehaltung der Confessio Augustanaa
28. Juli 1617
Unser, von Gottes gnaden Ludwigen1, landtgraven zue Hessen, graven zue Catzenelnbogen, Dietz,

Ziegenhain undt Nidda etc.
Anno
Von Gottes gnaden wir, Ludwig, landgraf zu Hes-
senn, grave zue Catzenelnbogenn, Dietz, Ziegenhain
unnd Niedda etc. entbiethenn allenn unnd yedenn
unsernn stadthaltternn, cantzlern unndt räthen,
auch ober- unnd underambttleuthen zue hoffe unnd
uff dem lande unsern gnädigen gruß unnd hiermit zu
vernehmen:
Alß wir auß hohenn unnß hierzu bewegendenn
ursachen fur eine notturfft angesehenn, eine regi-
rungsb ordtnung, wie wir unsern hoffstat, auch die
unnß vonn Gott verliehene fürstenthumb, landt
unnd leuthe regiret haben wollen, zu verfassung zu-
bringenn, daß wir solchem hochnützig- unnd -nö-
thigem werckh mit besonderem eyffer unnd fleiß
nachgesonnenn unnd endtlichen dieselbe nachfoll-
gender maaßen inn gewisse | capitull bringenn und
begreiffen lassen. Befehlenn darauf, ordtnenn und

furstliche regirungsordnung
1617 |
wöllen, daß nicht allein sie, unsere stadthalter,
cantzler unnd räthe, auch ambttleuthe derselbenn,
so viell einem yeden berühret, trewlich geleben, son-
dernn auch darob und daran sein sollen, daß dießer
unser ordnung allenthalben eyfferig, trewlich unnd
mit fleiß nachgesetzt unndt vollge gethann werde,
so lieb einem [jeden] ist, seine unnß geleistette
aidtßpflichtten trewlich zu bewahrenn, auch Gotteß
unnd unsere ungenadt zu vermeyden. Daß meinen
wir ernstlich.
In urkundt habenn wir unnß mit aigenen han-
denn underschriebenn unnd unser fürstlicheß secret
insiegell hierunther zutrücken verordnett.
So geschehen zu Darmbstadt, den 28. Julii im tau-
sent sechshundert und siebenzehenden jare.

Titul dieser furstlichen Hessischen Darmstatischen regirungsordnung

c[1. Conservation der reinen seligmachenden Reli-
gion
2. Conservation unserer fürstlichen lini erbstatuti,
auch außrichtung und bezahlung der fürstlichen
deputaten unserer beeder gebrüder2
3. Underhalt und Bestattung unserer töchtter3, auch
unserer frauw Muter4 wittumb
a Textvorlage (Handschrift): StaatsA Darmstadt, Best.
E 9 Nr. 132.
b Gestrichen: regiments.
c Die Liste ist in mehreren Exemplaren überliefert, wobei
die Reihenfolge jeweils variiert. Hier wird eine als Rein-
schrift erkennbare Fassung wiedergegeben.

1 Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (reg. 1596-1626), sie-
he oben, S. 45 Anm. 155.
2 Philipp III. von Hessen-Butzbach (1581-1643) und
Friedrich I. von Hessen-Homberg (1585-1638), vgl.

4. Geheimen raths verordnung und ambt
5. Canzley ordnung
6. Bestellung und halttung des renthcammer raths,
auch abhörung der ämbter und cammerrechnung
7. Hoffordnung
8. Sessionsordnung

Rösch, Siegfried, Landgraf Philipp v. Hessen-Butz-
bach und sein Gelehrtenkreis, in: Genealogisches Jahr-
buch 8 (1968), S. 149.
3 Elisabeth Magdalena (1600-1624), Anna Eleonore
(1601-1659), Sophie Agnes (1604-1664), Juliane
(1606-1659) und Amalie (1607-1627).
4 Magdalena, Tochter Graf Bernhards VIII. zur Lippe
(1552-1587) schloss 1572 die Ehe mit Ludwigs V. Vater
Georg I. von Hessen-Darmstadt, Steiner, Georg I.,
S. 211f.

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