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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0218
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Waldeck

Item, es sollen die visitatores unsers gnedigen
hernn, die kastennhernn unnd pfarher samptlich uff
die schuele acht habenn unnd des jars einß die kna-
ben verhorenn, ob sie sich auch beßernn, dem
schuelmeyster schuellordenung35 fürstellenn unnd
dieselbig, auch die vicarienn unnd opfferman furfal-
lender geprechen halber zubereddenn unnd zustraf-
fenn macht habenn.
Item, die kastenhernn sollenn under zeiten uff
die Franckfurter meß36, wann es der kaste erlaidenn
kann, etzliche bucher nach bericht unnd raeth des
pfarhers uff die liberei keuffen.
[Registerführung des Kastens]
Item, mann soll zwen heubtregister uber allerlei in-
kommens des kastens habenn mit irenn alten titelnn
unnd verzeichung der bruderschafften, calandts
spende, benefitienn unnd derogleichen, damit mann

35 Eine Schulordnung für Niederwildungen scheint nicht
überliefert zu sein. Anweisungen für die Schule finden
sich in der Kirchenordnung von 1556 (unten, Nr. 15),
vgl. Pfeifer, Schulgeschichte, S. 4-8.

die schuldener desto beßer zu bescheidenn habe,
weßhalbenn sie gemaent wordenn.
Deßelbenn gleichen sollenn noch zwei ander
heubtregister gemacht werdenn, inn wilchen alle
brieve, denn kasten belangen, sampt allenn liegen-
denn gutternn der pfar, predigampt, vicarienne
unnd sunst dem kasten zustendig, als acker, wießen,
garten, summarie begriffenn unnd verfast sein. Ge-
melter register abschrifft sollenn unserm gnedigen
hern, burgermeyster unnd raedt uff ir begehr mit-
geteilt werdenn.
Item, sie sollenn auch zwei inventaria unnd zet-
telnn habenn, inn wilchen allerlei kirchenkleinott,
kleider, bucher, gefesse etc. verzeichent stehenn,
unnd sollenn dieselbigen gleich denn registernn ver-
warth werdenn, etc.
Alles mit vorbehalt, beidenn unsernn g. h. zuverbe-
ßern.

36 Die Frankfurter Frühjahrs- und Herbstmessen, siehe un-
ten, S. 471.

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