11. Kastenordnung für Korbach 1543
12. Wilche zeit auch die benefitiaten (so itzo inn
der poßeßionn sein) toedts halber abgehen werdenn
t(alle beneficien sollen in den casten fallen nach ab-
gang der beneficiaten)t, alß dann soll die ander helfft
der verleddigten beneficii gleich der ersten helfftu
allein dem casten unnd sunst niemandts heimgestor-
benn14 seinv.
13. Item, wenn der casten durch absterbenn der
itzigen beneficiaten also gebeßert wurde, das mann
einw, zwehenn oder meher knaben inn einer lobli-
chen, berumbten hochenn schuell15 zum studio hal-
ten mochte, alßdann soll man dieselbigen mit
xwißenn wolgemelter meyner gnedigen hernn ober-
stenn visitators (so ire gnaden uffs vorderlichst
unnd ansehenlich verordenn werdenn), deßgleichen
burgermeisters unnd raeths unnd des pfarhersx nach
anweißung desy schuelmeisters auß denn burgers
kindernn, sonderlich denn geschlechten, so solche le-
henn gestifftet | oder aber, woh der nit vorhandenn,
sonsten geschickte knabenn im lande erwelenn unnd
mit zemlichen gutenn stipendiis oderz steuer inn ei-
ner namhafftigen academien halten.
Doch sollenn dieselbigen knaben zuvor zu Cor-
bach ethliche jaer inn die schuell gegangen unnd irer
geschicklicheit unnd guten wandels vonn irem
schuelmeyster, pfarhern und andernn gelerten guth
gezeugnuß habenn, auch durch dieselbigen zuvor
verhort werden, ob sie die grammatica unnd artes
triviales zemlich woll konnenn unnd zuverschicken
tuglich sein, damit der kaste mit unzeitigen unnd
vergeblichen costenn unbeschwert pleibe. Nachdem
sie aber also examinirt sein, alßdann sollenn sie zu
kunsten gethain werdenn, zu wilchenn sie nach rath
der gelarten am tuglichsten seyn wollen. Woh
t-t Fehlt B.
u Fehlt B.
v B: sein. In gleichem sollen die beneficia, so itzo unver-
teilt, gentzlich gebraucht werden, uf denn fall, wie bil-
lich, auch thuen.
w Fehlt B.
x-x B: rathe unnd wißen burgermeisters unnd des raeths.
y B: des pastors unnd.
z B: unnd.
a-a B: aber mitler zeitt ires studii.
b B: obstet.
c Fehlt B.
d-d B: (im fall des noit) auch kastenmeister.
aauch mitler zeita die verschickten knabenn untug-
lich, unvleißig sein oder der stipendiis durch leicht-
fertigkeit mißbrauchen wurden, alßdann sollenn ih-
nenn dieselbigen uffgesagt unnd abgenohmenn unnd
andernn tuglichen zugestelt werdenn.
14. Das mann aber tugliche knaben zuverschik-
ken (wie oberzeltb) habenn muge, so soll allzeit ein
gelarter, erbar, tugentsamer schuelmeister mit ey-
nem oder zweienn geschickten mithelffernn zu Cor-
bach auß dem kasten underhalten werdenn. | Unnd
dweill kein beßer cleinot16 inn gemeinenn nutz ist
dann gutte kinder schullen, darauß alle ampte inn
geistlichen unnd welthlichen sachen bestelt werdenn
mußen, so soll burgermeister unnd raeth, pfarher
unnd kastenmeister ein besonderlich vleißigs uffse-
hens unnd sorge habenn unnd tragen, das dieselbig
uffs best mann magck versehenn werde. Unndc sol-
len die visitatores dmeyner g. h. die kastenhernn
unnd pfarherd samptlich uff die schuele acht habenn
unnd des jars eins die knabenn verhorenn unnd cen-
suram haltene, ob sie sich auch beßernn, auchf dem
schuelmeister schuellordnungeg nach rath der gelar-
ten vorstellenn.
15. Itemh sollenn die visitatoresi, pfarher und
kastenmeister macht habenn, die vicarien unnd opf-
ferman furfallender gebrechen halbenn, so offt das
noit, mit wißenn burgermeisters unnd rathsj zube-
reddenn unnd zustraffenn.
Zum 16. sollenn die kastenhernn zu zeiten, wann
ehs der kasten erwindenn magck17, etliche bucher
nach rath unnd bericht des pfarhers uff die Franck-
furter meß18 keuffenn unnd uff der liberei zu behuff
der kirchen verwahrlich halten.
e B: halten laßen.
f B: unnd.
g B: ordnunge (wo er die nit albereits hette).
h B: Item, es.
i Fehlt B.
j B: raths in kirchensachen.
14 Anheimgefallen.
15 Universität.
16 Siehe oben, S. 195 Anm. 16.
17 Zulässt, hergibt.
18 Siehe unten, S. 478.
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12. Wilche zeit auch die benefitiaten (so itzo inn
der poßeßionn sein) toedts halber abgehen werdenn
t(alle beneficien sollen in den casten fallen nach ab-
gang der beneficiaten)t, alß dann soll die ander helfft
der verleddigten beneficii gleich der ersten helfftu
allein dem casten unnd sunst niemandts heimgestor-
benn14 seinv.
13. Item, wenn der casten durch absterbenn der
itzigen beneficiaten also gebeßert wurde, das mann
einw, zwehenn oder meher knaben inn einer lobli-
chen, berumbten hochenn schuell15 zum studio hal-
ten mochte, alßdann soll man dieselbigen mit
xwißenn wolgemelter meyner gnedigen hernn ober-
stenn visitators (so ire gnaden uffs vorderlichst
unnd ansehenlich verordenn werdenn), deßgleichen
burgermeisters unnd raeths unnd des pfarhersx nach
anweißung desy schuelmeisters auß denn burgers
kindernn, sonderlich denn geschlechten, so solche le-
henn gestifftet | oder aber, woh der nit vorhandenn,
sonsten geschickte knabenn im lande erwelenn unnd
mit zemlichen gutenn stipendiis oderz steuer inn ei-
ner namhafftigen academien halten.
Doch sollenn dieselbigen knaben zuvor zu Cor-
bach ethliche jaer inn die schuell gegangen unnd irer
geschicklicheit unnd guten wandels vonn irem
schuelmeyster, pfarhern und andernn gelerten guth
gezeugnuß habenn, auch durch dieselbigen zuvor
verhort werden, ob sie die grammatica unnd artes
triviales zemlich woll konnenn unnd zuverschicken
tuglich sein, damit der kaste mit unzeitigen unnd
vergeblichen costenn unbeschwert pleibe. Nachdem
sie aber also examinirt sein, alßdann sollenn sie zu
kunsten gethain werdenn, zu wilchenn sie nach rath
der gelarten am tuglichsten seyn wollen. Woh
t-t Fehlt B.
u Fehlt B.
v B: sein. In gleichem sollen die beneficia, so itzo unver-
teilt, gentzlich gebraucht werden, uf denn fall, wie bil-
lich, auch thuen.
w Fehlt B.
x-x B: rathe unnd wißen burgermeisters unnd des raeths.
y B: des pastors unnd.
z B: unnd.
a-a B: aber mitler zeitt ires studii.
b B: obstet.
c Fehlt B.
d-d B: (im fall des noit) auch kastenmeister.
aauch mitler zeita die verschickten knabenn untug-
lich, unvleißig sein oder der stipendiis durch leicht-
fertigkeit mißbrauchen wurden, alßdann sollenn ih-
nenn dieselbigen uffgesagt unnd abgenohmenn unnd
andernn tuglichen zugestelt werdenn.
14. Das mann aber tugliche knaben zuverschik-
ken (wie oberzeltb) habenn muge, so soll allzeit ein
gelarter, erbar, tugentsamer schuelmeister mit ey-
nem oder zweienn geschickten mithelffernn zu Cor-
bach auß dem kasten underhalten werdenn. | Unnd
dweill kein beßer cleinot16 inn gemeinenn nutz ist
dann gutte kinder schullen, darauß alle ampte inn
geistlichen unnd welthlichen sachen bestelt werdenn
mußen, so soll burgermeister unnd raeth, pfarher
unnd kastenmeister ein besonderlich vleißigs uffse-
hens unnd sorge habenn unnd tragen, das dieselbig
uffs best mann magck versehenn werde. Unndc sol-
len die visitatores dmeyner g. h. die kastenhernn
unnd pfarherd samptlich uff die schuele acht habenn
unnd des jars eins die knabenn verhorenn unnd cen-
suram haltene, ob sie sich auch beßernn, auchf dem
schuelmeister schuellordnungeg nach rath der gelar-
ten vorstellenn.
15. Itemh sollenn die visitatoresi, pfarher und
kastenmeister macht habenn, die vicarien unnd opf-
ferman furfallender gebrechen halbenn, so offt das
noit, mit wißenn burgermeisters unnd rathsj zube-
reddenn unnd zustraffenn.
Zum 16. sollenn die kastenhernn zu zeiten, wann
ehs der kasten erwindenn magck17, etliche bucher
nach rath unnd bericht des pfarhers uff die Franck-
furter meß18 keuffenn unnd uff der liberei zu behuff
der kirchen verwahrlich halten.
e B: halten laßen.
f B: unnd.
g B: ordnunge (wo er die nit albereits hette).
h B: Item, es.
i Fehlt B.
j B: raths in kirchensachen.
14 Anheimgefallen.
15 Universität.
16 Siehe oben, S. 195 Anm. 16.
17 Zulässt, hergibt.
18 Siehe unten, S. 478.
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