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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0279
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15. Kirchenordnung 1556

unsterbligkeyt, Dann wirt erfüllet werden das wort,
das geschrieben stehet: Der todt ist verschlungen in
dem sieg. Todt, wo ist dein stachel, Helle, wo ist
dein sieg? Aber der stachel des todes ist die sünde.
Die krafft aber der sünde ist das Gesetz. Gott aber
sei danck, der uns den Sieg gegeben hat durch un-
sern Herrn Jesum Christump.
qOder auß der 1. Thessal. 4 [13-18]:
Wir wöllen euch aber, lieben brüder, nicht ver-
halten von denen, die da schlaffen, Auff das ir nicht
traurig seit wie die andern, die keyne hoffnung ha-
ben. Dann so wir gleuben, das Jesus gestorben unnd
aufferstanden ist, also wirt Gott auch, die da ent-
schlaffen seind, durch Jesum mit im180 führen. | I4r |
Denn das sagen wir euch als eyn wort des Herrn,
Das wir, die wir leben und uberbleiben, in der zu-
kunfft181 des Herrn werden denen nicht zuvorkom-
men, die da schlaffen. Denn er selbs, der Herr, wirt
mit eynem feltgeschrey und Stimmen des Ertzengels
und mit der Posaunen Gots erniderkommen vom
hymel, und die todten inn Christo werden auff-
erstehen zuerst, Darnach wir, die wir leben unnd
uberbleiben, werden zugleich mit denselbigen hin-
geruckt werden in den wolcken, dem Herrn entge-
gen in der lufft, und werden also bei dem Herrn sein
alle zeit. So tröstet euch mit diesen worten unter-
eynanderq182.
rOder Joan. 5 [21-29]:
Denn wie der Vatter die todten aufferweckt
unnd machet sie lebendig, also auch der Sohn ma-
chet lebendig, welche er will. Denn der Vatter rich-
tet niemandt, sondern alles gericht hat er dem Sohn
gegeben, auff das sie alle den Sohn ehren, wie sie den
vatter ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret
den vatter nicht, der in gesandt hat. Warlich, war-
lich, sage ich euch, Wer mein wort höret und gleubt
dem, der mich gesant hat, der hat das ewig leben
und kompt nicht inn das Gerichte, Sondern er ist
vom tode zum leben hindurchgedrungen.

q-q Dieser Abschnitt
fol. 47v-48r.
stammt
aus
Hefentregers
Agende,
r-r Dieser Abschnitt
fol. 48r-48v.
stammt
aus
Hefentregers
Agende,
s-s Dieser Abschnitt
fol. 48v-49r.
stammt
aus
Hefentregers
Agende,

Warlich, warlich, ich sage euch, Es kompt die
stunde und ist schon ytzt, das die todten werden die
stim-| I4v | me des Sohns Gottes hören, Und die sie
hören werden, die werden leben. Dann wie der Vat-
ter das leben hat in im selber, also hat er dem Sohn
gegeben, das leben zuhaben in im selber, Unnd hat
im maacht [!] gegeben, auch das Gericht zuhalten
Darumb, das er des menschen Sohn ist. Verwundert
euch des nicht, denn es kompt die stund, in welcher
alle, die inn den grebern sind, werden sein stim
hören und werden herfürgehen, die da guts gethon
haben, zur aufferstehung des lebens, Die aber ubels
gethon haben, zur aufferstehung des Gerichtesr.
sOder Joan. 11 [21-27]:
Da sprach Martha zu Jesu: Herr, werestu hie
gewesen, mein bruder were nicht gestorben. Aber
ich weyß auch noch das: Was du bittest von Gott,
das wirt dir Gott geben. Jesus spricht zu ir: Dein
bruder soll aufferstehen. Martha spricht zu im: Ich
weyß wol, das er aufferstehen wirdt inn der auff-
erstehung am jüngsten tage. Jesus spricht zu ir: Ich
bin die aufferstehung und das leben, wer an mich
gleubet, der wirdt leben, ob er gleich stürbe. Unnd
wer da lebet und gleubet an mich, der wirdt nim-
mermehr sterben. Gleubstu das? Sie spricht zu im:
Herr, Ja, Ich gleube, Das du bist Christus, der Sohn
Gottes, der in die welt kommen ists.
Oder Ezechielis 37 [7-10]:
Und ich weissagte, wie mir befolhen war, Und
sihe, Da rauschet es, als ich weißsagte, unnd sihe, es
regete | K1r | sich unnd die gebeyne kamen widder
zusammen, eyn yeglichs zu seinem gebeyn. Und ich
sahe, unnd sihe, es wuchsen adern und fleysch
drauff, und er uberzoge sie mit haut. Es war aber
noch keyn odem in inen, Und er sprach zu mir:
tWeissage zum windet, weissage, du menschenkindt,
und sprich zum winde: So spricht der Herr: Windt,
kom herzu auß den vier winden und blase diese ge-
180 Sich.
181 Wiederkehr.
182 Vgl. 1Kor 15,20.23.

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