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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0042
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Aristophanes

doch muß dies nicht zwingend die Haltung des Dichters reflektieren: wenn
das Bild der pramnischen Härte/Strenge für einen bei den Komödiendichtern
nahezu unantastbaren Dichter wie Sophokles aufgerufen wird (vgl. Bagordo
2016, 68), so mag der pramnische Geschmack vielleicht als herb, nicht jedoch
zwangsläufig als schlecht empfunden werden. Auch von Aischylos’ Härte ist
in Ar. fr. 663 (οίμοα γάρ αυτόν κόλλοπι / έοικέναι, mit Bagordo 2016, ζ. St.) die
Rede, was indes der Würdigung seiner poetischen Leistung in den Fröschen als
Ihronherr im Hades mitnichten Eintrag tut, ungeachtet sein Sieg im Agon mit
Euripides letztlich primär aufgrund politisch motivierter, nicht also ästheti-
scher Kriterien erfolgt (zum Agon der Frösche vgl. Dover 1993,10-24 und Willi
2002, nach dem beide Tragiker literarisch gleichgestellt würden und Aischylos
nur von der „Gunst der Stunde“ profitierte).
τον Αθηναίων δήμον Exakt diese Formulierung erscheint auch in Ar.
Equ. 764-5 (εϊ μέν περί τον δήμον τον Αθηναίων γεγένημαι / βέλτιστος άνήρ)
und 829-31 (τί θαλαττοκοπεΐς και πλατυγίζεις, / μιαρότατος ών περί τον
δήμον / τον Αθηναίων;); vgl. auch 811-2 (οϋκουν δεινόν ταυτί σε λέγειν δήτ’
έστ’ εμέ και διαβάλλειν / προς Αθηναίους και τον δήμον); das athenische Volk,
bei Aristophanes (quantitativ v.a. in den Rittern) erwartungsgemäß zumeist im
politischen Kontext evoziert, wird nur bisweilen in literaturkritische Fragen
mehr oder weniger direkt miteinbezogen (vgl. Ran. 779-80 μά Δί’, άλλ’ ό
δήμος άνεβόα κρίσιν ποεϊν / όπότερος ε’ίη τήν τέχνην σοφότερος).
ποιηταίς ήδεσθαι σκληροΐς καί άστεμφέσιν Zur Härte in der Dich-
tung vgl. hier oben, Interpretation, άστεμφής ,fest“, ,starr' ist episch (z.B.
Hom. B 344 έχων άστεμφέα βουλήν, Hes. Theog. 811-2 ουδός, / άστεμφές
ρίζησι διηνεκέεσσιν άρηρός) und taucht erst wieder in der alexandrinischen
Dichtung auf.
πραμνίοις ο’ίνοις Der bereits in Hom. Λ 639, κ 235 erwähnte Πράμνιος
war nicht selten Gegenstand der gelehrten Diskussion sowohl hinsichtlich
seiner geographischen und etymologischen Herkunft (vgl. hier oben, Zitat-
kontext; laut Plin. Nat. hist. XIV 54 stammte die Rebsorte aus Smyrne; für die
Etymologie vgl. auch Phot, π 1135 und Et. magn. p. 686,33-4) als auch in Bezug
auf seine charakteristischen Merkmale (Farbe, Resistenz beim Altern) oder
Eigenschaften (beruhigende Wirkung; vgl. Athen, epit. I 30e οϊ δε ιδίως τον
μέλανα, ένιοι δε έν τό καθόλου τον προς παραμονήν επιτήδειον οίονεί παρα-
μόνιον όντα· οϊ δε τον πραύνοντα τό μένος, έπε'ι οί πιόντες προσηνείς), wobei
es sich um nichts anderes als paretymologische Versuche der Namensklärung
handelt; nicht ohne Widerspruch zu seiner Charakterisierung in den das Zitat
einleitenden Worten (ούτε γλυκύς ούτε παχύς) wird der Pramnier in Athen,
epit. I lOab als παχύς ,rund' und πολύτροφος ,komplex' bezeichnet; ebenso
wie bei anderen Weinsorten kennt die medizinische Tradition auch für den
 
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