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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0048
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Aristophanes

Metrum ia+ba (v. 1), cr+ia (v. 2) (?):

Zitatkontext Das direkt vor Aristophanes zitierte Soph. fr. 737 R. (μισώ μέν
όστις τάφανή περισκοπών) eröffnet die sog. Isagoga excerpta, Auszüge aus einer
Einleitung zu Arats Phainomena (Των Αράτου Φαινομένων προς εισαγωγήν
έκ των Άχιλλέως Περί τοΰ παντός) des astronomischen Schriftstellers Achilles
Tatios (3. Jh. n. Chr., vielleicht aus Alexandria; vgl. Maass 1898, XVI-XVIII;
nicht zu verwechseln mit dem berühmteren gleichnamigen Autor des Romans
Leukippe und Kleitophon, aus dem 2. Jh. n. Chr.); die beiden klassischen Zitate
sind durch den Anspruch veranlaßt, den Gegenstand des kommentierten
Werks, die φαινόμενα, den αφανή, d. h. den undurchschaubaren Dingen ent-
gegenzusetzen, von denen sowohl bei Sophokles als auch bei Aristophanes
die Rede ist. Als Vertreter der Astronomen will sich Achilles auf diese Weise
offenbar von den spekulierenden Philosophen absetzen.
Textgestalt Aufgrund des in M überlieferten τον αφανή versucht Bergk in
Meineke II.2 1190 mit τά μέν αφανή einen 4trA wiederherzustellen (δς τά μέν
άφανή μεριμνά τά δέ χαμάθεν έσθίει =; vgl.
Kaibel in Kassel-Austin z. St.: „sed possunt etiam iambici fuisse, ut v. 2 τά δ’
αύ χαμάθεν conicias“). Zum unmetrischen χαμάθεν (V) als Banalisierung von
χαμάθεν (restituiert von Bergk in Meineke II.2 1190; M hat χαμάθεν) vgl. hier
unten, zum Wort.
Interpretation Bezogen auf einen bestimmten Philosophen (wohl Sokrates
oder Protagoras; für ersteren - oder irgendeinen anderen Philosophen - Bergk
in Meineke Π.2 1190, für einen der beiden Kock I 557 und Kassel-Austin z. St.),
betrifft die vom Chor ausgeprochene Kritik (wenn die metr. Skansion korrekt
ist) die ganze Kategorie der Intellektuellen/Philosophen des zeitgenössischen
Athen, die zwar tief in ihre Gedanken versunken ständig auf der Suche nach
unsichtbaren, d. h. spekulativen Dingen sind, dabei aber durchaus materielle
Bedürfnisse haben. Wenn τά δέ χαμάθεν έσθίει etwas pointierter verstanden
wird, dürften diese Bedürfnisse weit über die normalen Lebensstandards hin-
ausgehen: dem hier verspotteten Denker würde somit eine gewisse Habgier
beigemessen.
Ein identisch formulierter Vorwurf scheint in Eup. fr. 157,2-3 [Kolakes]
(δς άλαζονεύεται μέν άλιτήριος / περί των μετεώρων, τά δέ χαμάθεν έσθίει,
mit Olson 2016, z. St. [fr. *157b]: „The basic joke seems to be the same as at Ar.
fr. 691 (of some unidentified thinker; cited by Kassel-Austin)“) auf den hier
als άλιτήριος beschimpften Protagoras zugeschnitten zu sein, wobei sich τά
μετέωρα und τά άφανή nur insofern gleichsetzen lassen, als ersterem außer
 
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