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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0061
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 695)

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oder aber erst auf die bereits akustisch signalisierte Einladung der Freunde hin
realisieren, daß es bereits spät ist (in diesem Fall wäre ώς kausal).
Die Junktur ό χορός ό φιλοτήσιος ist einmalig und könnte weit hinaus
über die allgemeine Bedeutung von Freundschaftskreis hinausgehen; eine
Gruppe als Chor zu bezeichnen, mag den Unterton einer jovialen Gesellschaft
evozieren, in der unter Umständen Vergnügen und Unterhaltung eine ge-
wisse Rolle spielen; φιλοτήσιος ist in mancher Kombination nahezu ein
Fachbegriff des Symposions; da in der für die griech. Kultur der archaischen
und klassischen Zeit zentralen Institution des Symposions die sympotai nicht
nur als eng verbunden und gleichgesinnt auftreten, sondern dort ebenso ly-
rische Gedichte vortragen bzw. singen (zur Komödie als Zeugnis für diesen
Sachverhalt vgl. Kugelmeier 1996, 44-72), liegt es nahe, daß die durch den
Sprecher des Fragments (den Chor?) angedeutete Einladung zu einem deipnon
(Hauptmahlzeit des Tages) auch für das darauf folgende Symposion gilt, das
jedoch etwas eher als üblich, vielleicht am frühen statt am späten Nachmittag
beginnt (d.h. etwa um die in Ar. Eccl. 652 empfohlene Zeit; vgl. hier unten);
weiter reichende Schlüsse indessen dürften im Bereich der Spekulation bleiben
(so etwa Fisher 2000, 370: „he is presumably a member of a group of friends,
association or chorus which dines a bit early. The time indicated is apparently
mid-afternoon, which might be time for the baths, so this particular debauch-
ery would have seem less excessive“).
Relevant für den frühzeitigen Beginn eines deipnon ist Ar. fr. 360 [Kökalos]
(άλλ’ έστίν, ώ πάτερ, κομιδή μεσημβρία, / ήνίκα γε τούς νεωτέρους δειπνειν
χρεών), mit Bezug auf die Sitte der zeitgenössischen Jugend, während in
Eup. fr. 385,3 (ος δε πρώτος έξεύρεν τό πρώ ’πιπίνειν) ein unidentifizierbarer
Sprecher die Erfindung des morgendlichen Trinkens für sich beansprucht
(vgl. Olson 2014, z. St., der überdies zu Recht gegen die Identifikation des
Sprechers mit Alkibiades plädiert: „The verb ought to mean “drink afterward”
or “drink in addition”; here the intended sense is presumably “drinking early
in the day as well as (late)” and thus virtually “around the clock”“); in Pher. fr.
34 [Automoloi] (πίνειν άει καί μεθύειν πριν αγοράν πεπληθέναι) wird wohl
die Gewohnheit kritisiert, bereits am Morgen zu trinken und sich zu berau-
schen; in Bat. fr. 5,3-4 [Synexapatön] (και πάτους εωθινούς / πίνει διά σε νΰν,
πρότερον ούκ είθισμένος) wirft ein Vater dem epikureisch gesinnten Lehrer
seines jungen Sohnes u. a. vor, ihn dazu getrieben zu haben, auch morgendlich
zu trinken.
Eine ähnliche Situation, in der jemand um eine bestimmte Zeit (vgl. hier
unten, zu έπτάπους) sich zum deipnon begibt bzw. dazu eingeladen wird, findet
sich an drei weiteren Komikerstellen: in Ar. Eccl. 651-2 (σοί δε μελήσει, /
όταν ή δεκάπουν τό στοιχεΐον, λιπαρόν χωρεΐν επί δειπνον; Ussher 1973,
 
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