Incertarum fabularum fragmenta (fr. 784)
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άννητος; vgl. auch Od. 33, mit Eigler-Wöhrle 1993, z. St., und Geop. VII 20,7.
XV 1,31); sie wird auch für ein Arzneimittel präpariert (Hipp. Steril. 232).
Der dominante Aspekt, wofür der aspalathos in der Literatur herangezogen
und bei den Lexikographen erklärt wird, ist allerdings seine dornige Natur: so
bereits in Theogn. 1193 (ασπάλαθοι δέ τάπησιν όμοΐον στρώμα θανόντι), auf
die Leichen bezogen, dann in Theocr. 4,56-7 (εις όρος δκχ’ έρπης, μη νήλιπος
ερχεο, Βάττε· / έν γάρ δρει ράμνοι τε και ασπάλαθοι κομόωντι) und 24,89-90
(κάγκανα δ’ άσπαλάθου ξύλ’ έτοιμάσατ’ ή παλιούρου / ή βάτου ή άνέμω
δεδονημένον αύον άχερδον); in Pher. fr. 114 [Metalles] (ύπ’ άναδενδράδων
άπαλάς άσπαλάθους πατοΰντες / έν λειμώνι λωτοφόρω κύπειρόν τε δροσώ-
δη / κάνθρύσκου μαλακών τ’ ίων λείμακα καί τριφύλλου) wird die Pflanze
merkwürdigerweise als weich bezeichnet, vielleicht mit ironischem Unterton
oder weil sie die Totenwelt evozieren mag, in der sich ihre Natur änderte (vgl.
Urios-Aparisi 1992, z. St.), was mit der Nachricht in Plat. Rep. 616a (είλκον
παρά την οδόν έκτος έπ’ άσπαλάθων κνάμπτοντες) harmoniert, sie sei als
Foltermittel für die Tyrannen im Tartaros eingesetzt worden.
Obwohl theoretisch alle dokumentierten Optionen für den Einsatz von
aspalathos bei Aristophanes in Frage kämen (aromatisch, kosmetisch, medi-
zinisch), liegt es angesichts des zwar geringen, doch aussagekräftigen lite-
rarischen und v.a. exegetischen Bestands nahe, daß der dornige Aspekt des
Gewächses in den etwaig diversen Kontexten zum Vorschein kam; daß Tod
und Totenwelt dabei eine Rolle gespielt haben mögen, wie von den Theognis-,
Pherekrates- und Platonstellen suggeriert, ist eine weitere Möglichkeit, welche
mit dem Charakter des Dornigen gewiß nicht inkompatibel ist.
fr. 784 K.-A. (750 K.)
Phryn. Praep. soph. p. 21,1
αύεσθαιπΰρκαίέναύεσθαι·Αριστοφάνης αύόμενος(αύόμενοςBlaydes),Κρατΐνος
έναύεσθαι
auesthai pyr (,Feuer holen“) und enauesthai (,anzünden“): Aristophanes auomenos
(,F e u e r holend“, Mask.), Kratinos enauesthai (,anzünden“) (Cratin. fr. 450)
Phot, (z) α 3155
αϋεσθαι πϋρ καί έναύεσθαι· Όμηρος είπεν καί Αριστοφάνης καί Κρατΐνος έναύεσθαι
(καί Αρ. καί Κρ. in marg.)
auesthai. pyr (.Feuer holen“) und enauesthai (,anzünden“): sagte Homer (cf. Hom. ε 490)
und Aristophanes und Kratinos (Cratin. fr. 450)
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άννητος; vgl. auch Od. 33, mit Eigler-Wöhrle 1993, z. St., und Geop. VII 20,7.
XV 1,31); sie wird auch für ein Arzneimittel präpariert (Hipp. Steril. 232).
Der dominante Aspekt, wofür der aspalathos in der Literatur herangezogen
und bei den Lexikographen erklärt wird, ist allerdings seine dornige Natur: so
bereits in Theogn. 1193 (ασπάλαθοι δέ τάπησιν όμοΐον στρώμα θανόντι), auf
die Leichen bezogen, dann in Theocr. 4,56-7 (εις όρος δκχ’ έρπης, μη νήλιπος
ερχεο, Βάττε· / έν γάρ δρει ράμνοι τε και ασπάλαθοι κομόωντι) und 24,89-90
(κάγκανα δ’ άσπαλάθου ξύλ’ έτοιμάσατ’ ή παλιούρου / ή βάτου ή άνέμω
δεδονημένον αύον άχερδον); in Pher. fr. 114 [Metalles] (ύπ’ άναδενδράδων
άπαλάς άσπαλάθους πατοΰντες / έν λειμώνι λωτοφόρω κύπειρόν τε δροσώ-
δη / κάνθρύσκου μαλακών τ’ ίων λείμακα καί τριφύλλου) wird die Pflanze
merkwürdigerweise als weich bezeichnet, vielleicht mit ironischem Unterton
oder weil sie die Totenwelt evozieren mag, in der sich ihre Natur änderte (vgl.
Urios-Aparisi 1992, z. St.), was mit der Nachricht in Plat. Rep. 616a (είλκον
παρά την οδόν έκτος έπ’ άσπαλάθων κνάμπτοντες) harmoniert, sie sei als
Foltermittel für die Tyrannen im Tartaros eingesetzt worden.
Obwohl theoretisch alle dokumentierten Optionen für den Einsatz von
aspalathos bei Aristophanes in Frage kämen (aromatisch, kosmetisch, medi-
zinisch), liegt es angesichts des zwar geringen, doch aussagekräftigen lite-
rarischen und v.a. exegetischen Bestands nahe, daß der dornige Aspekt des
Gewächses in den etwaig diversen Kontexten zum Vorschein kam; daß Tod
und Totenwelt dabei eine Rolle gespielt haben mögen, wie von den Theognis-,
Pherekrates- und Platonstellen suggeriert, ist eine weitere Möglichkeit, welche
mit dem Charakter des Dornigen gewiß nicht inkompatibel ist.
fr. 784 K.-A. (750 K.)
Phryn. Praep. soph. p. 21,1
αύεσθαιπΰρκαίέναύεσθαι·Αριστοφάνης αύόμενος(αύόμενοςBlaydes),Κρατΐνος
έναύεσθαι
auesthai pyr (,Feuer holen“) und enauesthai (,anzünden“): Aristophanes auomenos
(,F e u e r holend“, Mask.), Kratinos enauesthai (,anzünden“) (Cratin. fr. 450)
Phot, (z) α 3155
αϋεσθαι πϋρ καί έναύεσθαι· Όμηρος είπεν καί Αριστοφάνης καί Κρατΐνος έναύεσθαι
(καί Αρ. καί Κρ. in marg.)
auesthai. pyr (.Feuer holen“) und enauesthai (,anzünden“): sagte Homer (cf. Hom. ε 490)
und Aristophanes und Kratinos (Cratin. fr. 450)