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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Contr.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0232
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228

Aristophanes

βαμβαίνειν, βαμβαλύζειν bzw. βαμβακύζειν ,Zähneklappern haben“ - aus idg.
*babal-, *bambal- ,stammeln“ muß das Subst. allerdings gesondert werden;
vgl. Pokorny IEW, s.v. baba-; ebenso wenig kommt das lakon. Lallwort βάβα-
λον ,Schreihals“ in Hsch. ß 7 βάβαλον· κραύγασαν [Akk.]. Λάκωνες für die
Etymologie in Frage; zu diesen onomatopoetischen Wörtern vgl. Tichy 1983,
210-11 mit A. 4. 244).
Das Material in Hsch. ß 176 (vgl. hier oben, Zitatkontext), das eine zusätz-
liche Bedeutung (,Genitalien“) und eine Herkunftsangabe (Phrygien) für das
Wort liefert, kompliziert die Interpretation: da sich die Bedeutungen Mantel
und Genitalien nur schwer vereinbaren lassen, wurde an zwei verschiedene
Wörter gedacht (vgl. etwa Chantraine DELG, s.v.: „II doit s’agir de deux mots
differents, dont le premier peut etre difficilement mis en rapport avec βαμβα-
λύζω [...] et dont l’autre est un mot familier“); βά[μ]βαλον· αίδοΐον könnte
mit βαλλίον ,Phallos“ und somit mit φαλλός und dem thrak. Τρίβαλλοι Zu-
sammenhängen, was eine thrakisch-phrygische Herkunft des Wortes plausibel
machte (vgl. Frisk GEW, s.v.; vgl. auch Robert 1963, 152 A. 5), wohingegen
βάμβαλον· ίμάτιον tatsächlich ein nicht-idg. Wort sein könnte.

fr. 792 K.-A. (752 K.)
Poll. IV 63
καί τά ρήματα λυρίζειν, κιθαρίζειν, ψάλλειν, ύποβάλλειν και ώς Αριστοφάνης
βαρβιτίζειν
und die Verben lyrizein (,Lyra spielen“), kitharizein (,Kithara spielen“), psallein
(,[die Saiten] zupfen“), hypoballein (,[die Finger auf die Flöte] aufsetzen“) und, wie
Aristophanes, barbitizein (,B a r b i t o s spielen“)
Metrum Ungewiß (—^—).
Zitatkontext In einem Buch von Pollux’ Onomastikon, das verschiedenen
Wissenschaften und Künsten gewidmet ist (etwa Grammatik, Rhetorik,
Philosophie, Poesie, Musik, Tanz, Theater, Astronomie, Geometrie, Arithmetik,
Metrik), geht es in der musikalischen Sektion (Poll. IV 57-90) u. a. um Saiten-
instrumente: zur darauf bezogenen Terminologie gehören Verben wie Lyra-,
Kithara- und eben Barbitos-Spielen; hinzu kommen allgemeinere Begriffe
wie ψάλλειν (,eine Saite bzw. eine Bogensehne mit den Fingern schnellen,
zupfen“; vgl. hier unten, Interpretation) und ύποβάλλειν (vgl. Luc. Harm. 1
ύποβάλλειν τούς δακτύλους εύαφώς ύπό πυκνή τή άρσει και θέσει, von einem
Flötenspieler).
 
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