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Aristophanes
fr. 815 K.-A.
Phot, (z) ε 919
ένηντιοϋντο λέγουσί ποτέ, ούκ ήναντιοϋντο (έν- cod., corr. V. Schmidt). Αριστο-
φάνης
enentiounto (,sie widersetzten sich“, Impf.) sagen sie manchmal, nicht enan-
tiounto (,sie widersetzten sich“, Impf.). Aristophanes
Metrum Ungewiß (iambisch?) (^—^).
Zitatkontext Die Glosse steht zwar in dieser Gestalt isoliert, sie reflektiert
indes eine auch anderswo diskutierte grammatische Frage über die Augment-
bildung der sog. Parasyntheta (vgl. hier unten, Interpretation), die in der lexi-
kographischen Tradition namentlich für diese Form sonst nur beiläufig tan-
giert wird (vgl. etwa Hsch. η 623 ήντησεν· άπήντησεν. ίκέτευσε. Θουκυδίδης
[Thuc. II 40,4; vgl. hier unten, Interpretation] δέ τό ήντιώμεθα [ήναντιώμεθα
codd., ένηντιώμεθα Cobet] έπί τω έναντιώμεθα und Eust. in II. ρ. 193,16 οϋτω
και τό ήνάλωτο έκ τοϋ άνήλωτο μετηλλάγη τω χρόνω και τό ήναντιοΰτο
άπό τοΰ ένηντιοϋτο, anhand dessen das έναντιούντο des Zavordensis von V.
Schmidt in Kassel-Austin z. St. in ήναντιοϋντο emendiert wurde).
Interpretation Als denominal von ενάντιος (< έν + άντα) gehört das Verb
έναντιοϋσθαι zu den sogenannten verba decomposita oder Parasyntheta mit
Präpositionen, d.h. unter diejenige Klasse von Verben, die von einem mit einer
Präposition zusammengesetzten Wort abgeleitet sind (wie z.B. έπιστατειν <
επιστάτης, έπικουρεϊν < επίκουρος, διακονεϊν < διάκονος, άπειλεϊν < άπειλή);
obschon diese Verben theoretisch nur eine korrekte Augmentbildung vorse-
hen (in diesem Fall ήναντ-; die Form ήναντιοϋντο etwa kommt tatsächlich in
der att. Prosa vor: Thuc. IV 114,5. V 16,1. 51,2, Andoc. 2,4, Isocr. 19,14; vgl. aber
Thuc. II 40,4 ένηντιώμεθα, VF 89,3 ένηντιούμην, VII 50,3 ένηντιοϋτο), wirkt bei
den meisten die Analogie zu den mit einer Präposition zusammengesetzten
Verben (in ένηντ- wird sonach die Präposition έν- als Präverb mißdeutet und
das Verb falsch de-komponiert: denn auch άντιοΰσθαι existiert, z. B. Aesch.
Suppl. 389; zu dieser Kategorie vgl. Lautensach 1899, 141-6); so auch im Perf.,
wie in Ar. Av. 385 (άλλα μήν ούδ’ άλλο σοί πω πράγμ’ ένηντιώμεθα [ήναντ-
codd., corr. Bentley]; hier aus metrischen Gründen wiederhergestellt; vgl. auch
Rutherford 1881, 81: „It is very probable that in many more passages forms
of έναντιούμαι with post-prepositional augment were originally read, but it
is now quite impossible to detect the blunder. The comparison of these two
passages with others from Demosthenes and the Orators, in which the verb
certainly augments on the first syllable, clearly proves that the two elements
Aristophanes
fr. 815 K.-A.
Phot, (z) ε 919
ένηντιοϋντο λέγουσί ποτέ, ούκ ήναντιοϋντο (έν- cod., corr. V. Schmidt). Αριστο-
φάνης
enentiounto (,sie widersetzten sich“, Impf.) sagen sie manchmal, nicht enan-
tiounto (,sie widersetzten sich“, Impf.). Aristophanes
Metrum Ungewiß (iambisch?) (^—^).
Zitatkontext Die Glosse steht zwar in dieser Gestalt isoliert, sie reflektiert
indes eine auch anderswo diskutierte grammatische Frage über die Augment-
bildung der sog. Parasyntheta (vgl. hier unten, Interpretation), die in der lexi-
kographischen Tradition namentlich für diese Form sonst nur beiläufig tan-
giert wird (vgl. etwa Hsch. η 623 ήντησεν· άπήντησεν. ίκέτευσε. Θουκυδίδης
[Thuc. II 40,4; vgl. hier unten, Interpretation] δέ τό ήντιώμεθα [ήναντιώμεθα
codd., ένηντιώμεθα Cobet] έπί τω έναντιώμεθα und Eust. in II. ρ. 193,16 οϋτω
και τό ήνάλωτο έκ τοϋ άνήλωτο μετηλλάγη τω χρόνω και τό ήναντιοΰτο
άπό τοΰ ένηντιοϋτο, anhand dessen das έναντιούντο des Zavordensis von V.
Schmidt in Kassel-Austin z. St. in ήναντιοϋντο emendiert wurde).
Interpretation Als denominal von ενάντιος (< έν + άντα) gehört das Verb
έναντιοϋσθαι zu den sogenannten verba decomposita oder Parasyntheta mit
Präpositionen, d.h. unter diejenige Klasse von Verben, die von einem mit einer
Präposition zusammengesetzten Wort abgeleitet sind (wie z.B. έπιστατειν <
επιστάτης, έπικουρεϊν < επίκουρος, διακονεϊν < διάκονος, άπειλεϊν < άπειλή);
obschon diese Verben theoretisch nur eine korrekte Augmentbildung vorse-
hen (in diesem Fall ήναντ-; die Form ήναντιοϋντο etwa kommt tatsächlich in
der att. Prosa vor: Thuc. IV 114,5. V 16,1. 51,2, Andoc. 2,4, Isocr. 19,14; vgl. aber
Thuc. II 40,4 ένηντιώμεθα, VF 89,3 ένηντιούμην, VII 50,3 ένηντιοϋτο), wirkt bei
den meisten die Analogie zu den mit einer Präposition zusammengesetzten
Verben (in ένηντ- wird sonach die Präposition έν- als Präverb mißdeutet und
das Verb falsch de-komponiert: denn auch άντιοΰσθαι existiert, z. B. Aesch.
Suppl. 389; zu dieser Kategorie vgl. Lautensach 1899, 141-6); so auch im Perf.,
wie in Ar. Av. 385 (άλλα μήν ούδ’ άλλο σοί πω πράγμ’ ένηντιώμεθα [ήναντ-
codd., corr. Bentley]; hier aus metrischen Gründen wiederhergestellt; vgl. auch
Rutherford 1881, 81: „It is very probable that in many more passages forms
of έναντιούμαι with post-prepositional augment were originally read, but it
is now quite impossible to detect the blunder. The comparison of these two
passages with others from Demosthenes and the Orators, in which the verb
certainly augments on the first syllable, clearly proves that the two elements