Metadaten

Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0090
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
86

Aristophanes

häufigere δι’ ήμέρας (Telecl. fr. 30, Pherecr. fr. 70,3, Hermipp. fr. 73,6, Ar.
Nub. 1053, Pac. 56, Vesp. 485, Ran. 259. 265, Eccl. 63, Apolloph. fr. 7 [dor. δι’
άμέρας], Eub. fr. 33,2, Amph. fr. 43, Timocl. fr. 8,13; vgl. Bagordo 2013, 158-9
ad Telecl. fr. 30); in derselben Bedeutung auch δι’ ήμέρας όλης (Ar. Pac. 27,
Eub. fr. 66,2-3).
Wenn in Aristophanes’ Aiolosikön, wie der Zitatkontext bei Athenaios
zu suggerieren scheint, von einem die ganze Nacht dauernden Gastmahl die
Rede war (so Grauert 1828, 499, Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 944, Kock I
(1880) 396, Rogers 1907, xxvi, Giannini 1960,150 mit Anm. 138, Perusino 1987,
62-3;164 allerdings geht das aus dem Zitatkontext nicht sicher hervor), dann
vgl. unter den genannten Belegen besonders Apolloph. fr. 7, Amph. fr. 43 (wo
vom Trinken die Rede ist) und Eub. fr. 33,2 (wo vom Essen die Rede ist).
Als zumindest potentielles weiteres Komödienfragment (nicht zwangsläu-
fig aus Aristophanes’ Aiolosikön-, vgl. oben zur Textgestalt) verdient auch είτα
πώς δειπνήσομεν / τοσαΰτα δείπνα einige Bemerkungen: Die regelmäßige
metrische Gestalt würde auch in eine Tragödie passen; dass es sich aber in
der überlieferten Form sehr wahrscheinlich um ein Komödienzitat handelt,165
ergibt sich aus δειπνέω (einem in der Komödie häufigen, in der Tragödie dage-
gen erst ab dem späten 4. Jh. v. Chr. bei Python TrGF 91 F 1,12 und Lykophron
TrGF 100 F 2,5 bezeugten Verb). Einzelne Elemente könnten sich dennoch an
der Tragödie orientieren, so besonders der Anfang des zweiten Verses mit
τοσαΰτα im (poetischen?) Plural (in der Tragödie steht τοσαΰτα - anders als
hier ohne ein weiteres Bezugswort - als Objekt am Trimeteranfang bei Eur.
Ion. 264 τοσαΰτα κεύτυχούμεν, Soph. Ai. 831 τοσαΰτα σ’... προστρέπω, Trach.
923 τοσαΰτα φωνήσασα, OC 1645 τοσαΰτα φωνήσαντος). Zu einer Frage
mit είτα πώς und Futur vgl. Eur. Hel. 1059-60 είτα πώς άνευ νεώς / σωθησό-
μεσθα κενοταφούντ’ έμόν δέμας;, Soph. Phil. 1352-3 είτα πώς ό δύσμορος /
ές φώς τάδ’ έρξας είμι;, Ar. Ran. 138 είτα πώς περαιωθήσομαι, Com. adesp.
fr. 1014,17 είτα πώς δυ[ν]ή[σομ]αι (in den beiden Tragödienstellen und der
zweiten Komödienstelle zudem mit είτα πώς an derselben Stelle im Vers wie
hier), zu δειπνήσομεν am Trimeterende Ephipp. fr. 15,13 (und vgl. auch δειπνή-
σετε bei Ar. Eccl. 837 und δειπνήσετον bei Ar. Plut. 8 90).166 Zum inhaltlichen

164 Vgl. auch Degani 1987, 47, der das Fragment im Zusammenhang mit den kulinari-
schen Elementen im Aiolosikön nennt.
165 Eine Alternative wäre, dass hier Athenaios selbst (oder schon seine Quelle?) ein
Tragödienzitat in abgewandelter Form auf einen kulinarischen Kontext überträgt.
166 Ähnliche Trimeterenden (nur mit anderen Verben) sind auch in der Tragödie gut
bezeugt (vgl. Aesch. Pers. 296 πενθήσομεν, Eum. 82 εύρήσομεν, Soph. Ai. 1139
λυπήσομεν, El. 1020 άφήσομεν, Eur. Heraclid. 160 μεθήσομεν, Hipp. 481 εύρήσομεν,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften