Αίολοσίκων (fr. 15)
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gefunden, und bei Aristophanes im Aiolosikön auch k l e i d i ο n („Schlüsselchen“), in
den Metoikoi des Komödiendichters Platon aber „Siegel falsche Siegel, einen Schlüssel
(klein) ein falsches Schlüsselchen (parakleidiori)“ (fr. 81).
Diskussionen Dindorf 1869, IV 193; van Herwerden 1903, 35; Kassel/Austin,
PCG III.2 (1984) 41; Pellegrino 2015, 46.
Zitatkontext Diskussion von Begriffen, die mit der Tür in Zusammenhang
stehen (Poll. 10,22-27), darunter auch von κλείδες / κληϊδες („Schlüssel“); vgl.
dazu schon Poll. 1,77 (und zu dem Zitat aus Demosthenes auch 8,96 την κλεϊν
κατεαγέναι). Pollux wendet sich hier gegen die Haltung strengerer Attizisten,
die als Akkusativ allein κλεϊν (Sg.) und κλεΐς (PI.) gelten lassen wollen (vgl. Ps.-
Hdn. Philet. 116 κλεϊν ό Δημοσθένης, ούχϊ την κλεϊδα· ‘την κλεϊν κατεαγώς’,
Phryn. Praep. soph. ρ. 82,17 κλεϊδα· τό δόκιμον κλεϊν έστίν, Moer. κ 45 κλεϊν
Αττικοί- κλεϊδα "Ελληνες, und zu Kritik dagegen Antiatt. κ 17 κλεϊν· άξιοϋσι
λέγειν, ού κλεϊδα. Δίφιλος Εύνούχω [fr. 9]). Vgl. mit weiteren Belegen Hansen
1998, 115 ad Moer. κ 45 und Valente 2015, 191.
Die Belege zu κλειδίον und παρακλείδιον am Ende tragen zu dieser Dis-
kussion direkt nichts bei, belegen aber noch zusätzlich, dass eine zu enge
Eingrenzung des Vokabulars auf nur eine Möglichkeit den Belegen in der
attischen Literatur nicht gerecht wird.
Textgestalt Dindorf 1869, IV 193 schlägt eine Korrektur zu κληδίον vor (so
auch van Herwerden 1903, 35), aber die Schreibweise mit -ει- ist die für die
Wortfamilie κλείω in der Komödie häufiger bezeugte Form (es besteht offenbar
ein Unterschied im Register zu der in der Tragödie bevorzugten älteren Form
mit -η-); vgl. Lautensach 1911, 216-7, Austin/Olson 2004, 66 ad Ar. Thesm.
39-40, und zur epigraphischen Evidenz Threatte 1980, 370, dessen Belege zei-
gen, dass in der ersten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. beide Formen nebeneinander
verwendet wurden (vgl. besonders IG II2 1414 [nach 385/4 v. Chr.], wo in Z.
44 ΚΛΗΙΣ, in Z. 47 ΚΑΕΙΣ steht).
Interpretation Das Wort κλειδίον, eine Deminutivform von κλείς (zum
Akzent vgl. Ps.-Arcad. De accent. p. 137,8-9 [aus Herodian], und vgl. ngr.
κλειδί), ist auch bei Ar. Thesm. 421 (vgl. Austin/Olson 2004, 186), Men.
Asp. 357, Arist. Mir. 832b23 und IG II2 1533,27 (339/8 v. Chr.) bezeugt; zu
Schlüsseln vgl. in der Komödie auch Ar. Thesm. 975, Plat. com. fr. 81, Men.
Misum. fr. 8 Sandb., Com. adesp. fr. 252. Bei Ar. Thesm. 421 werden Schlüssel
(κλειδιά) im Zusammenhang mit Maßnahmen genannt, die Männer - durch
die Tragödien des Euripides gewarnt - durchführen, um ihren Frauen den
Kontakt mit Ehebrechern und den Zugang zu Lebensmitteln und Wein im
Haus zu verwehren, bei Ar. Thesm. 975 κλήδας γάμου φυλάττει wird Hera in
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gefunden, und bei Aristophanes im Aiolosikön auch k l e i d i ο n („Schlüsselchen“), in
den Metoikoi des Komödiendichters Platon aber „Siegel falsche Siegel, einen Schlüssel
(klein) ein falsches Schlüsselchen (parakleidiori)“ (fr. 81).
Diskussionen Dindorf 1869, IV 193; van Herwerden 1903, 35; Kassel/Austin,
PCG III.2 (1984) 41; Pellegrino 2015, 46.
Zitatkontext Diskussion von Begriffen, die mit der Tür in Zusammenhang
stehen (Poll. 10,22-27), darunter auch von κλείδες / κληϊδες („Schlüssel“); vgl.
dazu schon Poll. 1,77 (und zu dem Zitat aus Demosthenes auch 8,96 την κλεϊν
κατεαγέναι). Pollux wendet sich hier gegen die Haltung strengerer Attizisten,
die als Akkusativ allein κλεϊν (Sg.) und κλεΐς (PI.) gelten lassen wollen (vgl. Ps.-
Hdn. Philet. 116 κλεϊν ό Δημοσθένης, ούχϊ την κλεϊδα· ‘την κλεϊν κατεαγώς’,
Phryn. Praep. soph. ρ. 82,17 κλεϊδα· τό δόκιμον κλεϊν έστίν, Moer. κ 45 κλεϊν
Αττικοί- κλεϊδα "Ελληνες, und zu Kritik dagegen Antiatt. κ 17 κλεϊν· άξιοϋσι
λέγειν, ού κλεϊδα. Δίφιλος Εύνούχω [fr. 9]). Vgl. mit weiteren Belegen Hansen
1998, 115 ad Moer. κ 45 und Valente 2015, 191.
Die Belege zu κλειδίον und παρακλείδιον am Ende tragen zu dieser Dis-
kussion direkt nichts bei, belegen aber noch zusätzlich, dass eine zu enge
Eingrenzung des Vokabulars auf nur eine Möglichkeit den Belegen in der
attischen Literatur nicht gerecht wird.
Textgestalt Dindorf 1869, IV 193 schlägt eine Korrektur zu κληδίον vor (so
auch van Herwerden 1903, 35), aber die Schreibweise mit -ει- ist die für die
Wortfamilie κλείω in der Komödie häufiger bezeugte Form (es besteht offenbar
ein Unterschied im Register zu der in der Tragödie bevorzugten älteren Form
mit -η-); vgl. Lautensach 1911, 216-7, Austin/Olson 2004, 66 ad Ar. Thesm.
39-40, und zur epigraphischen Evidenz Threatte 1980, 370, dessen Belege zei-
gen, dass in der ersten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. beide Formen nebeneinander
verwendet wurden (vgl. besonders IG II2 1414 [nach 385/4 v. Chr.], wo in Z.
44 ΚΛΗΙΣ, in Z. 47 ΚΑΕΙΣ steht).
Interpretation Das Wort κλειδίον, eine Deminutivform von κλείς (zum
Akzent vgl. Ps.-Arcad. De accent. p. 137,8-9 [aus Herodian], und vgl. ngr.
κλειδί), ist auch bei Ar. Thesm. 421 (vgl. Austin/Olson 2004, 186), Men.
Asp. 357, Arist. Mir. 832b23 und IG II2 1533,27 (339/8 v. Chr.) bezeugt; zu
Schlüsseln vgl. in der Komödie auch Ar. Thesm. 975, Plat. com. fr. 81, Men.
Misum. fr. 8 Sandb., Com. adesp. fr. 252. Bei Ar. Thesm. 421 werden Schlüssel
(κλειδιά) im Zusammenhang mit Maßnahmen genannt, die Männer - durch
die Tragödien des Euripides gewarnt - durchführen, um ihren Frauen den
Kontakt mit Ehebrechern und den Zugang zu Lebensmitteln und Wein im
Haus zu verwehren, bei Ar. Thesm. 975 κλήδας γάμου φυλάττει wird Hera in