Άνάγυρος (fr. 61)
335
die harten und länglichen und miteinander verflochtenen Arten einer Kette
daktylioi und daktyloi“.
Textgestalt Aus Pollux lässt sich erschließen, dass bei Aristophanes wahr-
scheinlich beide Wörter, στόμια und πριονωτά, im selben Kontext standen und
aufeinander bezogen wurden (oder alternativ einfach das Adjektiv πριονωτός
in Bezug auf ein στόμιον verwendet wurde). Ob die Wörter dort (wie bei
Pollux) im Akkusativ Plural, in der bei Pollux überlieferten Reihenfolge und
direkt hintereinander standen, ist dagegen unklar. Wörter der metrischen
Gestalt — (wie πριονωτός) können im iambischen Trimeter direkt vor
oder nach der Penthemimeres oder direkt vor oder nach der Hephthemimeres
stehen.266 δέ gehört nicht zu Aristophanes’ Text, sondern greift das bei Pollux
vorausgehende μέν auf.
Interpretation Eines von mehreren Fragmenten aus dem Anagyros, in denen
es um Pferde geht (vgl. oben S. 229-30); vgl. besonders fr. 64 (πνιγεύς in der
Bedeutung „Pferdemaulkorb“), στόμιον (vgl. [Aesch.j Prom. 1009, Hdt. 1,215,2,
4,72,4, Eur. Hipp. 1223, IA 219, Xen. Eq. 6,7. 10,9. 10,16) bezeichnet wie sonst
auch χαλινός das (auch Trense genannte) Gebiss des Zaumzeugs von Pferden
(vgl. dazu insgesamt Anderson 1961, 40-78, Widdra 1965, 94-8 Anm. 90,
Delebecque 1978, 81-5. 88 Fig. 3,125-6). Xen. Eq. 10,6 unterscheidet zwischen
glatten und scharfen Gebissen, wobei letztere verhindern sollen, dass sich das
Pferd festbeißt und damit der Kontrolle des Reiters entzieht (Widdra 1965, 94.
96): πρώτον μέν τοίνυν χρή ού μεΐον δυοΐν χαλινοΐν κεκτήσθαι. τούτων δε
έστω ό μέν λείος, τούς τροχούς εύμεγέθεις έχων, ό δ’ έτερος τούς μέν τροχούς
καί βαρείς καί ταπεινούς, τούς δ’ έχίνους όξεϊς, ϊνα, όπόταν μέν τούτον λάβη,
άσχάλλων τή τραχύτητι διά τούτο άφίη, όταν δέ τον λεΐον μεταλάβη, τή μέν
λειότητι αύτού ήσθή, ά δ’ άν ύπό τού τραχέος παιδευθή, ταύτα δέ καί τω
λείω ποιή („Erstens also darf man nicht weniger als zwei ‘Gebisse’ besitzen,
davon sei das eine glatt, habe schön große Scheiben, das andere habe die
Scheiben schwer und niedrig, habe aber scharfe ‘Igel’ (Stachelwalzen), damit
das Pferd, wenn es dieses fasst, die Rauheit schmerzlich empfindet und deshalb
das ‘Gebiß’ losläßt, und damit es sich, wenn es dann das glatte ‘Gebiß’ nimmt,
zwar über seine Glätte freut, aber doch das, was es durch das scharfe ‘Gebiß’
gelehrt wurde, auch bei dem glatten macht“ [Übersetzung: Widdra 1965, 63]).
Vgl. zu den beiden Arten von Gebissen Anderson 1961, 56-7.
266 In den Trimetern der Acharner stehen Wörter dieser prosodischen Gestalt 19mal
vor, 15mal nach der Penthemimeres, und 5mal vor, 2mal nach der Hephthemimeres
(vgl. Orth 2015b, 109).
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die harten und länglichen und miteinander verflochtenen Arten einer Kette
daktylioi und daktyloi“.
Textgestalt Aus Pollux lässt sich erschließen, dass bei Aristophanes wahr-
scheinlich beide Wörter, στόμια und πριονωτά, im selben Kontext standen und
aufeinander bezogen wurden (oder alternativ einfach das Adjektiv πριονωτός
in Bezug auf ein στόμιον verwendet wurde). Ob die Wörter dort (wie bei
Pollux) im Akkusativ Plural, in der bei Pollux überlieferten Reihenfolge und
direkt hintereinander standen, ist dagegen unklar. Wörter der metrischen
Gestalt — (wie πριονωτός) können im iambischen Trimeter direkt vor
oder nach der Penthemimeres oder direkt vor oder nach der Hephthemimeres
stehen.266 δέ gehört nicht zu Aristophanes’ Text, sondern greift das bei Pollux
vorausgehende μέν auf.
Interpretation Eines von mehreren Fragmenten aus dem Anagyros, in denen
es um Pferde geht (vgl. oben S. 229-30); vgl. besonders fr. 64 (πνιγεύς in der
Bedeutung „Pferdemaulkorb“), στόμιον (vgl. [Aesch.j Prom. 1009, Hdt. 1,215,2,
4,72,4, Eur. Hipp. 1223, IA 219, Xen. Eq. 6,7. 10,9. 10,16) bezeichnet wie sonst
auch χαλινός das (auch Trense genannte) Gebiss des Zaumzeugs von Pferden
(vgl. dazu insgesamt Anderson 1961, 40-78, Widdra 1965, 94-8 Anm. 90,
Delebecque 1978, 81-5. 88 Fig. 3,125-6). Xen. Eq. 10,6 unterscheidet zwischen
glatten und scharfen Gebissen, wobei letztere verhindern sollen, dass sich das
Pferd festbeißt und damit der Kontrolle des Reiters entzieht (Widdra 1965, 94.
96): πρώτον μέν τοίνυν χρή ού μεΐον δυοΐν χαλινοΐν κεκτήσθαι. τούτων δε
έστω ό μέν λείος, τούς τροχούς εύμεγέθεις έχων, ό δ’ έτερος τούς μέν τροχούς
καί βαρείς καί ταπεινούς, τούς δ’ έχίνους όξεϊς, ϊνα, όπόταν μέν τούτον λάβη,
άσχάλλων τή τραχύτητι διά τούτο άφίη, όταν δέ τον λεΐον μεταλάβη, τή μέν
λειότητι αύτού ήσθή, ά δ’ άν ύπό τού τραχέος παιδευθή, ταύτα δέ καί τω
λείω ποιή („Erstens also darf man nicht weniger als zwei ‘Gebisse’ besitzen,
davon sei das eine glatt, habe schön große Scheiben, das andere habe die
Scheiben schwer und niedrig, habe aber scharfe ‘Igel’ (Stachelwalzen), damit
das Pferd, wenn es dieses fasst, die Rauheit schmerzlich empfindet und deshalb
das ‘Gebiß’ losläßt, und damit es sich, wenn es dann das glatte ‘Gebiß’ nimmt,
zwar über seine Glätte freut, aber doch das, was es durch das scharfe ‘Gebiß’
gelehrt wurde, auch bei dem glatten macht“ [Übersetzung: Widdra 1965, 63]).
Vgl. zu den beiden Arten von Gebissen Anderson 1961, 56-7.
266 In den Trimetern der Acharner stehen Wörter dieser prosodischen Gestalt 19mal
vor, 15mal nach der Penthemimeres, und 5mal vor, 2mal nach der Hephthemimeres
(vgl. Orth 2015b, 109).