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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0417
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Βαβυλώνιοι (fr. 67)

413

133 (es spricht Dikaiopolis in der Volksversammlung) υμείς δέ πρεσβεύεσθε
και κεχήνετε, Eq. 651 (Reaktion der Boule auf Worte des Wurstverkäufers)
οί δ’ άνεκρότησαν και προς έμ’ έκεχήνεσαν, 752-5 (über den personifizier-
ten Demos) ό γάρ γέρων / οίκοι μεν άνδρών έστι δεξιώτατος, / όταν δ’ έπί
ταυτησί καθήται τής πέτρας, / κέχηνεν ώσπερ έμποδίζων ίσχάδας, 1115-20
(Worte des Chors an Demos) άλλ’ εύπαράγωγος εί, / θωπευόμενός τε χαί/ρεις
κάξαπατώμενος, / προς τόν τε λέγοντ’ άεί / κέχηνας· ό νους δέ σου / παρών
αποδημεί, 1261-3 (der Wurstverkäufer zu Demos) καί μήν έγώ σ’, ώ Δήμε,
θεραπεύσω καλώς, / ώσθ’ όμολογεϊν σε μηδέν’ ανθρώπων έμοΰ / ίδεΐν άμείνω
τή Κεχηναίων πόλει); vgl. Taillardat 1965, 264-7 §472, Fois 1998, 121, Imperio
2004, 127-8.
(2) In der Parabase der Acharner rühmt sich Aristophanes, er habe (so
gut wie sicher durch die Babylönioi, vgl. oben zu test. *xi) die Athener davon
abgebracht, sich von ξενικοί λόγοι täuschen zu lassen und χαυνοπολΐται zu
sein (Ar. Ach. 633-5 φησίν δ’ είναι πολλών αγαθών αίτιος ύμΐν ό ποητής /
παύσας υμάς ξενικοΐσι λόγοις μή λίαν έξαπατάσθαι, / μηδ’ ήδεσθαι θωπευ-
ομένους, μηδ’ είναι χαυνοπολίτας). Auf welche Elemente der Babylönioi sich
diese Aussage bezieht, ist unklar, aber die thematische Ähnlichkeit mit fr. 67
ist wohl nicht zufällig und eröffnet die Möglichkeit, dass das Fragment aus
derselben Passage (oder einer der Passagen) der Babylönioi stammt, auf die
bei Ar. Ach. 633-5 angespielt wird.* 168
Ganz unsicher bleibt dagegen die Annahme, dass in dem Fragment die
Reaktion der Athener auf Gorgias’ Rhetorik beschrieben wird (so Bothe 1844b,
28 Anm. * und Rennie 1909, 186 ad Ar. Ach. 634; vgl. auch O’Sullivan 1992,
127)169; zu der Frage, ob in den Babylönioi auch auf die Gesandtschaft der
Leontiner unter Gorgias’ Leitung 427 v. Chr. Bezug genommen wurde, vgl.
oben zu test. *xi, ξενικοΐσι λόγοις.
Um was für eine Versammlung es sich handelt, und wer der Sprecher ist,
der von ihr berichtet, bleibt unklar. Plausible Vermutungen sind, dass hier
Dionysos von einer Gerichtsverhandlung berichtet, an der er nach fr. 75 teil-
genommen hat (das nur in paraphrasierter Form erhaltene fr. 75 könnte selbst
Elemente desselben Berichts enthalten),170 oder jemand (vielleicht ebenfalls

108 Vgl. Fois 1998, 121 (die Anm. 51 die Möglichkeit nennt, dass Ar. Ach. 635 χαυνο-
πολίτας direkt άνέχασκον aus dem Vers der Babylönioi aufgreift).
169 Anders als u.a. von Kock 1409 und O’Sullivan 1992,127 angegeben bezieht dagegen
Bergk das Fragment nicht direkt auf die Bewunderung von Gorgias’ Redekunst
durch die Athener (vgl. schon Schrader 1883, 815).
170 So Fritzsche 1830, 53 (und 1831, 122) und Gunning 1882, 26, und vgl. auch Kraus
1985, 106.
 
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