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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0435
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Βαβυλώνιοι (fr. 70)

431

Verhaltensnormen für einen Symposiasten folgt, die Bdelykleon Philokleon
bei Ar. Vesp. 1214-5 (έπειτ’ έπαίνεσόν τι των χαλκωμάτων, / οροφήν θέασαι,
κρεκάδι’ αύλής θαύμασον „und dann lobe etwas von den Bronzegegenständen,
betrachte die Decke, bewundere die Wandbehänge der Halle“; vgl. dazu jetzt
Biles/Olson 2015, 437-8) empfiehlt (vgl. z.B. Fritzsche 1830, 30-1, Gunning
1882, 29, und zuletzt mit weiterer Literatur Pellegrino 2015, 71-2, der auch
Diph. fr. 61,2 [über einen Parasiten, der sich darum wenig kümmert, son-
dern nur am Essen interessiert ist] ob κατανοώ τα τρίγλυφ’ ούδέ τάς στέγας
vergleicht);* * 210 vgl. unter den unten zu ώς εύ gesammelten Parallelen besonders
Antiph. fr. 207,4-5 (an den anderen dort genannten Stellen ist die Bedeutung
des Ausrufs eher: „er hat gut daran getan, dass ...“ o.ä.; vgl. auch zu fr. 82 εύ
γ’). Zu einem ähnlichen Lob des Gastgebers mit einem Ausruf vgl. Thphr.
Char. 2,10 (über den Schmeichler) ώς μαλακώς έστιάς (und vgl. dort auch 2,12
και την οικίαν φήσαι εύ άρχιτεκτονήσθαι). Das Subjekt zu ήρεφεν könnte
der Hausherr sein211 (der aber dann nicht direkt angesprochen wird) oder
alternativ der Zimmermann, der das Dach gefertigt hat. Die geschmückte
Decke deutet auf einen gewissen Reichtum des Gastgebers,212 und es wäre
nicht undenkbar, dass entweder er selbst213 oder der hier sprechende Gast
ein habgieriger Demagoge ist. Vgl. zu dem ganzen Vers (mit εύ und έρέφω
bzw. einem Kompositum davon) Hom. Od. 23,193 καί εύ καθύπερθεν ερεψα
(seil, τον θάλαμον), und besonders Ar. Vesp. 1294-5 (wo der Sklave Xanthias
Schildkröten apostrophiert) ώς εύ κατηρέψασθε καί νουβυστικώς / κεράμω τό
νώτον, ώστε τάς πλευράς στέγειν (vgl. besonders κατηρέψασθε mit dem Dativ
κεράμω; das Vokabular klingt bewusst an den Bau eines Hausdachs an).214
Problematisch ist bei dieser Deutung des Fragments allerdings, dass hier
ήρεφεν nicht nur in der dritten Person steht (das Lob also offenbar nicht
direkt an den Gastgeber gerichtet ist, wenn dieser das Subjekt zu ήρεφεν ist),

könnte aber natürlich auch das Prytaneion als Haus des athenischen Demos dar-
gestellt worden sein).
210 Fritzsche nennt daneben (31 Anm. 23) auch Luc. De dom. 2 (über den Besucher ei-
nes Bankettsaals, der dessen Schönheit nur bewundert, ohne sie zu kommentieren)
ίδεϊν μόνον καί περιβλέψαι καί τώ όφθαλμώ περιενεγκεϊν καί προς τήν οροφήν
άνακύψαι καί τήν χεΐρα έπισεϊσαι καί καθ’ ήσυχίαν ήσθήναι.
211 Vgl. Dem. 19,265 (zitiert unten Anm. 213).
212 Vgl. Ehrenberg 1951, 242 mit Anm. 2.
213 Dem. 19,265 erwähnt einen bestechlichen Olynthier Lasthenes, der mit makedoni-
schem Holz sein Haus deckt (επειδή δε δωροδοκεϊν ήρξαντό τινες, καί... οί πολλοί
... τούτους πιστοτέρους ήχήσαντο των υπέρ αυτών λεγόντων, καί Λασθένης μέν
ήρεψε τήν οικίαν τοϊς έκ Μακεδονίας δοθεϊσι ξύλοις [...]).
214 Zum Vergleich herangezogen zuerst von Blaydes 1885, 47.
 
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