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Ar chippos

Amphitryon in Szenen mit Alkmene und dem kleinen Herakles, der die von
Hera geschickten Schlangen erdrosselt.
Αμφιτρύων «und Αμφιτρύων ß' Während POxy. 2659 (= test. 3) ledig-
lich den Titel Αμφι[τρύων belegt, bezeugen die Quellen der Fragmente zwei
Fassungen des Stücks.31 Von den sieben erhaltenen Fragmenten werden vier
dem zweiten Amphitryon zugeschrieben und diese vier Fragmente werden
von Athenaios (3,95e, fr. 1; 10,426b, fr. 2), der Synagoge B (a 2241, fr. 4)32 und
Hesychios (ε 4416, fr. 5) überliefert. Der einfache Titel Αμφιτρύων ist für
frr. 3 und 6 bezeugt, die sich beim Antiattizisten (a 146 und κ 101) finden, s.
Meineke FCG I, 208. Ihre Zuweisung ist aber unsicher, da das Lexikon nicht
durchgängig auf die verschiedenen Fassungen der in ihm erwähnten Stücke
hinweist, vgl. z.B. die einfache Zuschreibung von Men. fr. 134 (ap. Antiatt.
cc 99) zum Επίκληρος, obwohl zwei Versionen dieser Komödie bekannt sind
(Men. Επίκληρος α ß’ T ii).33 Man kann annehmen, dass auch - wie bei
den anderen Zitatträgern - die beim Antiattizisten erwähnten Stellen aus der
zweiten Fassung stammen, s. bereits Kaibel ap. PCG II, 539. Ferner scheint
Meinekes Ergänzung έν Αμφιτρύωνι <δευτέρω> ούδετέρως ε’ίρηκε beim
Zitatträger des fr. 7 plausibel (Athen. 11,499b), s. dazu infra. Photios schreibt
außerdem das von ihm überlieferte fr. 4 (ap. a 2973) dem Αμφιτρύων zu,
obwohl aus der Parallelüberlieferung in Synag. B a 2241 hervorgeht, dass es
zur zweiten Fassung der Komödie gehörte.34

31 Zu Stücken, für die zwei Fassungen bezeugt werden (eine ausführliche Liste mit
Hinweisen auf andere Gattungen der griechischen und lateinischen Literatur fin-
det sich in Emonds 1941, 306-84; s. auch Orth 2014, 36 Anm. 54 in Bezug auf die
Komödie), vgl. z.B. Magnes’ Διόνυσος (frr. 1-2), Eupolis’ Άυτόλυκος (frr. 48-75);
Aristophanes’IVoZken, Frieden, Fhesmophoriazusen, Plutos, Αίολοσίκων (frr. 1-16)
und Menanders Επίκληρος (frr. 129-36); für die Tragödie vgl. z.B. Sophokles’
Λήμνιαι (frr. 384-9) und Euripides’ Hippolytos.
32 Zur Auslassung der Angabe über die zitierte Fassung des Dramas beim weiteren
Zitatträger Photios s. infra.
33 Interessant ist zudem der Fall der Überlieferung einiger aristophanischer Frag-
mente beim Antiattizisten: Wenn die Texte der zweiten Wolken, der ersten Thesmo-
phoriazusen und des zweiten Plutos nicht erhalten wären, könnte man anhand
der vom Lexikographen erwähnten Zuschreibungen Αριστοφάνης Νεφέλαις
(für Ar. frr. 398 und 400), Αριστοφάνης Πλούτω (für frr. 460-1, 463 und 465) und
Αριστοφάνης Θεσμοφοριαζούσαις (für frr. 353, 356-7) nicht feststellen, dass diese
Fragmente aus den verlorenen Fassungen der erwähnten Komödien herangezogen
worden waren; zum abweichenden Zitieren von Titeln s. supra zu test. 4 und die
Diskussion zum Titel Όνου σκιά.
34 Photios überliefert außerdem fr. 5 als Lemma in ε 1420, aber ohne jeglichen Hin-
weis auf Archippos als Nachweisstelle, s. dazu infra. Im Gegensatz dazu bezeugt
 
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