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Άμφιτρύων aß' (fr. 2)

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beiden“ (Genitiv/Dativ Dual des Personalpronomens der 2. Person).48 Beide
Pronomina - die bei der Überlieferung sehr leicht verwechselt worden sein
könnten - würden im Fragment gut passen und es muss letztlich offenblei-
ben, welches von beiden Archippos verwendete. Was Kock bei der Setzung
von σφών nicht zufriedenstellend fand, ist wahrscheinlich die Tatsache, dass
anstelle des Personalpronomens der 3. Person im attischen Dialekt häufig
αυτός, αυτή, αυτό verwendet wird (s. KB I, 591-2 und Smyth 1956, 92). In der
attischen Komödie findet sich das Pronomen σφεΐς nur (aber mit Sicherheit) in
Pherecr. fr. 137,5 (σφών), vgl. ferner fr. 152,4 σφίσι δε <γ’> αύταϊσιν (Korrektur
von Bergk für das überlieferte φασί δ’ αύταΐσι) und Telecl. 1,7 σφας αυτούς.
Der Dual des Personalpronomens der 2. Person (σφώ, σφών) kommt hingegen
häufig vor, vgl. z.B. Ar. Eq. 1108, Pac. 1118, Av. 107, Ran. 885. Wenn man
bei Archippos σφών setzt, kann das Pronomen als Genitiv („wer von euch
beiden mischte ihn eins zu eins?“) oder Dativ gelten („wer mischte ihn euch
beiden eins zu eins?“; zu κεράννυμι + Dat. vgl. Antiph. 25,3 μόνος οίδ’ ώς
γ’ έμοί κεράννυται). In beiden Fällen muss man davon ausgehen, dass sich
mindestens zwei Personen auf der Bühne befanden und zwar der Sprecher
und eine der durch σφών bezeichneten Figuren.49 Zu den verschiedenen
Interpretationsmöglichkeiten im Falle von σφών vgl. infra zur Interpretation.
Schweighaeuser (Animadv. V, 379), der σφώϊν (nicht kontrahierter Geni-
tiv/Dativ Dual des Personalpronomens der 2. Person) anstelle des überlie-
ferten σφών annimmt, schlägt dementsprechend auch eine Korrektur des
überlieferten κακόδαιμον (Vokativ Singular) durch κακοδαίμον’ (Vokativ Dual)
vor. σφώϊν ist aber metrisch problematisch und gegen κακοδαίμον’ sprechen
die Fälle, in denen eine Frage, die an zwei Gesprächspartner gerichtet ist, im
Singular gestellt wird, vgl. die in PCG II, 539 erwähnten Ar. Ach. 259-60 ώ

48 Meineke (FCG 11.2, 715) setzt σφών. lacobi verweist in den Supplementa adden-
dorum zu Meineke FCG II.2 (ap. Meineke V.l, cxi) auf S. 989 (mit den Belegen für
σφεΐς) und S. 991 (mit den Belegen für σφών) des Comicae dictionis index, wobei
er Archippos’ Fragment nur auf S. 989 anführt.
49 Spekulativ sind die Annahmen von Osann (1834, 330 Anm. 22) σκύφος anstelle von
σφών zu lesen, und von Reinhardt (1974, 96 Anm. 6), der den Dual als einen Verweis
auf eine «Zwillingshandlung» (d. h. in Bezug auf die beiden Söhne der Alkmene)
interpretiert (contra bereits Stärk 1982, 301). Pace (1998, 105-6) scheint den Dual
mit einem möglichen «gioco dei doppi» in der Handlung von Archippos’ Stück in
Verbindung zu bringen, obwohl der von ihr gesetzte Text keinen Dual, sondern die
Genitivform des Personalpronomens der 3. Person (s. supra zur Textgestalt) enthält.
 
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