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Archippos
178; Arched. fr. 2) und der prahlerische Sprecher dieser Beschreibungen ist
häufig als Koch identifizierbar (s. insgesamt Nesselrath 1990, 297-309). Die
Speisevorbereitung wird also zu einer echten Kunst und wird in manchen
Fällen mit anderen τέχναι (ironisch) verglichen. In diesem Sinne kann man die
Erwähnung der Musik im korrupten Com. adesp. fr. 1146,23 καταλαβεΐν σε δει
δε τήν πλύσιν f δειεκτος μουσικού interpretieren, vgl. Damox. fr. 2,47-61 und
Euphr. fr. 10,10 mit Kassel-Austin (PCG V, 291) mit weiteren Beispielen. Auch
für die Zubereitung von Speisen als Aufgabe, die nicht jeder ausführen kann
(vgl. Com. adesp. fr. 1146,20 ώ πόνηρ’, ού παντός άνδρός ές σίλουρον έσθ’
ό πλους, „Du Armer, die Seefahrt zum silouros ist nicht für jeden Menschen
(möglich)“), finden sich Parallelen in der Komödie des 4.-3. Jh. v. Chr., vgl. z. B.
Dion. com. fr. 2,9; Philem. Jun. fr. 1,6-9.
(b) In der Beschreibung von Speisen oder Küchenutensilien der Komödie
des 4.-3. Jh. v. Chr. findet sich häufig ein sehr hohes und kompliziertes Sprach-
niveau, das sich durch die Verwendung von hapax legomena, Metaphern und
rhetorischen Stilmitteln auszeichnet, wobei dies sogar so weit gehen kann,
dass das Verständnis des Textes gefährdet wird, vgl. z. B. Eub. frr. 75 und 108;
Antiph. fr. 51; Strato com. fr. 1. Oft hilft ein Gesprächspartner dabei, die rätsel-
haften Einsätze zu entschlüsseln, wobei er den anderen Sprecher gleichzeitig
preist oder verspottet, vgl. z. B. Antiph. frr. 55 und 180.
(c) Auf einen ursprünglich alexandrinischen Kontext des Fragments (s.
Willis 1991 [1993], 336 und PCG VIII, 477 ad fr. 1146) verweisen die mög-
lichen Anspielung auf Isis (fr. 1146,39) als das Mädchen mit einem stierför-
migen Gesicht; die Erwähnung des Harpokrates (fr. 1146,44, das Horuskind,
das in der griechischen Literatur erst in Eudox. fr. 292,23 Lasserre (4. Jh.
v. Chr.) vorkommt; s. si/pra); die Anspielung auf die Figur des διοικητής
(1146,38, eines Beamten, der im ptolemäischen Ägypten insbesondere für die
Finanzverwaltung verantwortlich war, s. dazu Rhodes 1997b) und die Nilfische
(in PCG VIII, 473 aufgezählt). Anspielungen auf Ägypten und Gottheiten
dieser Herkunft (vgl. infra zu fr. 23,1) finden sich aber auch bereits in der
Komödie des 4 Jh. v. Chr., vgl. vor allem Cratin. Jun. Gigantes fr. 2 (s. dazu
Caroli 2014, 86);137 Theophil, fr. 8,6 (Anrufung an Horus); zum Isiskult in Athen
137 Austin (ap. Willis 1991 [1993], 336) schlägt vor, die Comoedia Dukiana auf die-
se Komödie zurückzuführen. Sein Vorschlag stützt sich darauf, dass Cratin. fr.
336 (nach Kassel aber auf den jüngeren Kratinos zurückzuführen) eine ähnliche
Formulierung (γλαυκόν ού πρός παντός {άνδρός^ έστιν άρτύσαι καλώς) wie
Com. adesp. fr. 1146,20 aufweist. Das Fragment könnte daher nach Austin dem
ersten Vers von fr. 1146 vorangegangen sein. Da fr. 1146,20 und Kratinos’ Fragment
aber wahrscheinlich komische Versionen ein und desselben Sprichworts sind (ού
Archippos
178; Arched. fr. 2) und der prahlerische Sprecher dieser Beschreibungen ist
häufig als Koch identifizierbar (s. insgesamt Nesselrath 1990, 297-309). Die
Speisevorbereitung wird also zu einer echten Kunst und wird in manchen
Fällen mit anderen τέχναι (ironisch) verglichen. In diesem Sinne kann man die
Erwähnung der Musik im korrupten Com. adesp. fr. 1146,23 καταλαβεΐν σε δει
δε τήν πλύσιν f δειεκτος μουσικού interpretieren, vgl. Damox. fr. 2,47-61 und
Euphr. fr. 10,10 mit Kassel-Austin (PCG V, 291) mit weiteren Beispielen. Auch
für die Zubereitung von Speisen als Aufgabe, die nicht jeder ausführen kann
(vgl. Com. adesp. fr. 1146,20 ώ πόνηρ’, ού παντός άνδρός ές σίλουρον έσθ’
ό πλους, „Du Armer, die Seefahrt zum silouros ist nicht für jeden Menschen
(möglich)“), finden sich Parallelen in der Komödie des 4.-3. Jh. v. Chr., vgl. z. B.
Dion. com. fr. 2,9; Philem. Jun. fr. 1,6-9.
(b) In der Beschreibung von Speisen oder Küchenutensilien der Komödie
des 4.-3. Jh. v. Chr. findet sich häufig ein sehr hohes und kompliziertes Sprach-
niveau, das sich durch die Verwendung von hapax legomena, Metaphern und
rhetorischen Stilmitteln auszeichnet, wobei dies sogar so weit gehen kann,
dass das Verständnis des Textes gefährdet wird, vgl. z. B. Eub. frr. 75 und 108;
Antiph. fr. 51; Strato com. fr. 1. Oft hilft ein Gesprächspartner dabei, die rätsel-
haften Einsätze zu entschlüsseln, wobei er den anderen Sprecher gleichzeitig
preist oder verspottet, vgl. z. B. Antiph. frr. 55 und 180.
(c) Auf einen ursprünglich alexandrinischen Kontext des Fragments (s.
Willis 1991 [1993], 336 und PCG VIII, 477 ad fr. 1146) verweisen die mög-
lichen Anspielung auf Isis (fr. 1146,39) als das Mädchen mit einem stierför-
migen Gesicht; die Erwähnung des Harpokrates (fr. 1146,44, das Horuskind,
das in der griechischen Literatur erst in Eudox. fr. 292,23 Lasserre (4. Jh.
v. Chr.) vorkommt; s. si/pra); die Anspielung auf die Figur des διοικητής
(1146,38, eines Beamten, der im ptolemäischen Ägypten insbesondere für die
Finanzverwaltung verantwortlich war, s. dazu Rhodes 1997b) und die Nilfische
(in PCG VIII, 473 aufgezählt). Anspielungen auf Ägypten und Gottheiten
dieser Herkunft (vgl. infra zu fr. 23,1) finden sich aber auch bereits in der
Komödie des 4 Jh. v. Chr., vgl. vor allem Cratin. Jun. Gigantes fr. 2 (s. dazu
Caroli 2014, 86);137 Theophil, fr. 8,6 (Anrufung an Horus); zum Isiskult in Athen
137 Austin (ap. Willis 1991 [1993], 336) schlägt vor, die Comoedia Dukiana auf die-
se Komödie zurückzuführen. Sein Vorschlag stützt sich darauf, dass Cratin. fr.
336 (nach Kassel aber auf den jüngeren Kratinos zurückzuführen) eine ähnliche
Formulierung (γλαυκόν ού πρός παντός {άνδρός^ έστιν άρτύσαι καλώς) wie
Com. adesp. fr. 1146,20 aufweist. Das Fragment könnte daher nach Austin dem
ersten Vers von fr. 1146 vorangegangen sein. Da fr. 1146,20 und Kratinos’ Fragment
aber wahrscheinlich komische Versionen ein und desselben Sprichworts sind (ού