122
Ar chippos
Gebet (Thuc. 6,32,1) oder vor einer Proklamation (Plut. Dio 29,1 und Ale. 30,7,
wobei letztere Stelle in einem militärischen Zusammenhang steht). In Aesch.
Eum. 566-9 (beim Prozess der Erinnyen gegen Orestes als Muttermörder)
befiehlt Athena in einer zum Teil militärischen Sprache dem Herold, die
Geschworenen des Areopags zu versammeln, und weist den Trompeter an,
laut zu spielen, s. dazu Sommerstein 1989, 185-7. Vgl. ferner den Hinweis auf
den Trompetenklang in den Anweisungen des κήρυξ in Eur. Tr. 1266-8.
1 έκήρυξεν βόαξ Beim „Schreien“ (βοάν) handelt es sich um die nor-
male Tätigkeit der κήρυκες, vgl. Hom. II. 2,97 κήρυκες βοόωντες; Dem. 19,338
δει κήρυκα μέν αν δοκιμάζητε, εϋφωνον σκοπεϊν (die δοκιμασία eines Herolds
setzt eine laute Stimme voraus); Antiph. fr. 293,2 τώ κήρυκι τον βοώντα (sc.
έξελαύνειν), im Rahmen einer Reihe von Wortpaaren, in der das eine der
eng miteinander verbundenen oder sogar identischen Glieder das andere
aufhebt;162 vgl. später auch Dion. Hal. 11,4,2 του κήρυκος βοώντος; Plut.
Cor. 25,3 ό κήρυξ πρόεισι μεγάλη φωνή βοών; Sud. ε 3804 εϋφωνον κήρυκα-
δυνάμενον μέγα βοήσαι. Außerdem ist der βόαξ (s. dazu infrd) nach Pherecr.
fr. 117,3 und Arist. fr. 301 R.3 = fr. 288,2 G. (ap. Et. gen. (AB) ß 305 Lasserre-
Livadaras) der einzige Fisch, der Laute ausstoßen kann163 und nach Athen.
7,287a (auch Zitatträger von Pherecr. fr. 117, aber in einer verkürzten Version)
ist er Hermes, dem Gott der Boten und Herolde, heilig.164
έκήρυξεν „Proklamierte wie ein Herold“ wie z. B. in Aesch. Eum. 566;
Eur. Supp. 515, wo sich das Verb ebenfalls ohne Ergänzungen findet. In Athen
standen κήρυκες (s. insgesamt Oehler 1921) der βουλή (IG I3 78a,21-2, von
der βουλή gewählte κήρυκες, 422 v. Chr.?; IG II2 145,8-10, s. infra; And. 1,112
und Dem. 18,170), der εκκλησία (Ar. Ach. 43-5 mit Olson 2002, 82, Thesm.
379 mit Austin-Olson 2004, 173; s. Rhodes 1972, 84-5), dem δικαστήριον (Ar.
Vesp. 752-3 mit Biles-Olson 2015, 320 mit weiteren Belegen; [Arist.] Ath. Pol.
66,1 mit Rhodes 1981, 715) und den στρατηγοί (Ar. Ach. 1071-7 s. dazu Olson
2002, 318-9) zur Verfügung und waren wahrscheinlich vom Staat bezahlte
Beamte, vgl. IG II2 145,8-10 (403/2 v. Chr., die μισθοφορία eines κήρυξ, deren
162 Vgl. unmittelbar davor im selben Vers σάλπιγγι τήν σάλπιγγα (sc. έξελαύνειν).
163 S. dazu Strömberg 1943, 65-6, der auch andere Fische mit solch einer Eigenschaft
nennt.
164 Nach Marchiori (in AteneoU, 782-3 Anm. 5) liege deshalb in Archippos’ Fragment
ein witziger Hinweis auf Hermes vor («nel verbo keryttein ,bandire a gran voce'
si deve rawisare un arguto riferimento ad Ermes, ehe e nello stesso tempo il dio
degli araldi (kerykes) e delle boghe»).
Ar chippos
Gebet (Thuc. 6,32,1) oder vor einer Proklamation (Plut. Dio 29,1 und Ale. 30,7,
wobei letztere Stelle in einem militärischen Zusammenhang steht). In Aesch.
Eum. 566-9 (beim Prozess der Erinnyen gegen Orestes als Muttermörder)
befiehlt Athena in einer zum Teil militärischen Sprache dem Herold, die
Geschworenen des Areopags zu versammeln, und weist den Trompeter an,
laut zu spielen, s. dazu Sommerstein 1989, 185-7. Vgl. ferner den Hinweis auf
den Trompetenklang in den Anweisungen des κήρυξ in Eur. Tr. 1266-8.
1 έκήρυξεν βόαξ Beim „Schreien“ (βοάν) handelt es sich um die nor-
male Tätigkeit der κήρυκες, vgl. Hom. II. 2,97 κήρυκες βοόωντες; Dem. 19,338
δει κήρυκα μέν αν δοκιμάζητε, εϋφωνον σκοπεϊν (die δοκιμασία eines Herolds
setzt eine laute Stimme voraus); Antiph. fr. 293,2 τώ κήρυκι τον βοώντα (sc.
έξελαύνειν), im Rahmen einer Reihe von Wortpaaren, in der das eine der
eng miteinander verbundenen oder sogar identischen Glieder das andere
aufhebt;162 vgl. später auch Dion. Hal. 11,4,2 του κήρυκος βοώντος; Plut.
Cor. 25,3 ό κήρυξ πρόεισι μεγάλη φωνή βοών; Sud. ε 3804 εϋφωνον κήρυκα-
δυνάμενον μέγα βοήσαι. Außerdem ist der βόαξ (s. dazu infrd) nach Pherecr.
fr. 117,3 und Arist. fr. 301 R.3 = fr. 288,2 G. (ap. Et. gen. (AB) ß 305 Lasserre-
Livadaras) der einzige Fisch, der Laute ausstoßen kann163 und nach Athen.
7,287a (auch Zitatträger von Pherecr. fr. 117, aber in einer verkürzten Version)
ist er Hermes, dem Gott der Boten und Herolde, heilig.164
έκήρυξεν „Proklamierte wie ein Herold“ wie z. B. in Aesch. Eum. 566;
Eur. Supp. 515, wo sich das Verb ebenfalls ohne Ergänzungen findet. In Athen
standen κήρυκες (s. insgesamt Oehler 1921) der βουλή (IG I3 78a,21-2, von
der βουλή gewählte κήρυκες, 422 v. Chr.?; IG II2 145,8-10, s. infra; And. 1,112
und Dem. 18,170), der εκκλησία (Ar. Ach. 43-5 mit Olson 2002, 82, Thesm.
379 mit Austin-Olson 2004, 173; s. Rhodes 1972, 84-5), dem δικαστήριον (Ar.
Vesp. 752-3 mit Biles-Olson 2015, 320 mit weiteren Belegen; [Arist.] Ath. Pol.
66,1 mit Rhodes 1981, 715) und den στρατηγοί (Ar. Ach. 1071-7 s. dazu Olson
2002, 318-9) zur Verfügung und waren wahrscheinlich vom Staat bezahlte
Beamte, vgl. IG II2 145,8-10 (403/2 v. Chr., die μισθοφορία eines κήρυξ, deren
162 Vgl. unmittelbar davor im selben Vers σάλπιγγι τήν σάλπιγγα (sc. έξελαύνειν).
163 S. dazu Strömberg 1943, 65-6, der auch andere Fische mit solch einer Eigenschaft
nennt.
164 Nach Marchiori (in AteneoU, 782-3 Anm. 5) liege deshalb in Archippos’ Fragment
ein witziger Hinweis auf Hermes vor («nel verbo keryttein ,bandire a gran voce'
si deve rawisare un arguto riferimento ad Ermes, ehe e nello stesso tempo il dio
degli araldi (kerykes) e delle boghe»).