Ιχθύες (fr. 16)
123
Höhe wegen einer Lücke nicht bekannt ist).165 Unter die Aufgaben der Herolde
fiel: am Anfang einer Diskussion in einer Versammlung das Wort zu erteilen
(z.B. Ar. Ach. 45, Thesm. 379; Eccl. 129-30, Dem. 18,170; zu weiteren Belegen
s. Olson 2002, 82); die βουλή in das βουλευτήριον zu berufen (Andoc. 1,36 mit
MacDowell 1962, 87-8); Mitteilungen zu geben (Ar. Eccl. 684-6 und ferner
Antiph. fr. 247,3); die Volksversammlung zur Ordnung zu rufen (Ar. Ach. 59);
öffentliche Gebete zu sprechen (Din. 2,14; IG II2 112,6-7, 362-1 v. Chr.) und
Beamte einzuberufen (IG II2 120,9-11, 358/7 oder 354/3 v. Chr.). Außerdem
wurden sie mit diplomatischen Aufgaben betraut, in andere Städte geschickt
(z.B. Hdt. 1,21,1; Aeschin. 3,63; Plut. Per. 30,3) und zu den Feinden gesandt,
z.B. um die Bestattung der Gefallenen zu besprechen (z.B. Thuc. 4,97,2; Xen.
Hell. 4,3,21). Herolde erklärten außerdem den Krieg, z.B. Paus. 4,5,8 und vgl.
ferner auch Poll. 8,139.
βόαξ Boops boops Linnaeus („Gelbstriemenbrasse“); s. dazu Thompson
1947, 36-7; Palombi-Santarelli 1969, 113; Lythgoe 1991, 117 und 121;
Garcia Soler 2001, 181 und Davidson 2002a, 83. Es handelt sich um einen
Mittelmeerfisch der Familie der Sparidae, er ist durch einen silbernen Körper
mit goldenen Zeichen (vgl. etwa Arist. fr. 297 R.3 = 195 G. νωτόγραπτα ... βώξ
ap. Athen. 7,286e-f) und großen Augen gekennzeichnet. Athenaios (7,286f-
287a) liefert zudem eine sprachliche Bemerkung über das Substantiv: Die Form
βόαξ wurde von Speusippos (fr. 15b Tarän) und οί άλλοι Αττικοί verwendet.
Unmittelbar darauf folgt Ar. fr. 491 (wo der βόαξ als Speisefisch vorkommt).
Die Form βόαξ findet sich außerdem in Pherecr. fr. 117,3; Polioch. fr. 1,2; Plat.
com. fr. 44,2 (mit Pirrotta 2009, 122); Nicom. 1,23 (Speisefisch), während sich
die kontrahierte und nicht-attische Form βώξ (vgl. Phot, ß 182 βόακας, ού
βώκας τούς ΐχθύας καλοϋσιν mit einem Verweis auf das erwähnte Pherecr.
fr. 117,3) in Epich. fr. 53,1 (Fischliste) sowie in Arist. Hist. an. 610b4 und in
dem oben erwähnten fr. 297 R.3 (= 195 G.) findet und von Athenaios (7,286e)
als Titel für den dazugehörigen Abschnitt verwendet wird.
2 σάλπης Die Verwendung der ungewöhnlichen (s. supra zum Zitat-
kontext) männlichen Form σάλπης statt der üblichen weiblichen Form
σάλπη ist wahrscheinlich dadurch zu erklären (s. bereits Kaibel 1889, 50 mit
Anm. 1 und Peppier 1918, 180), dass die Aufgabe des Trompetens (sowohl
bei den Menschen als auch bei den Fischen) einer männlichen Figur zukam,
vgl. die Vasendarstellungen, wo die Trompete normalerweise von Männern,
vor allem von Hopliten und Bogenschützen (s. Paquette 1984, 76-83 mit
Abbildungen), und nur ausnahmsweise von weiblichen Figuren geblasen
165 Zu den κήρυκες der Archonten, die für das 4. Jh. v. Chr. von [Arist.] Ath. pol. 62,2
bezeugt werden, s. Rhodes 1981, 692.
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Höhe wegen einer Lücke nicht bekannt ist).165 Unter die Aufgaben der Herolde
fiel: am Anfang einer Diskussion in einer Versammlung das Wort zu erteilen
(z.B. Ar. Ach. 45, Thesm. 379; Eccl. 129-30, Dem. 18,170; zu weiteren Belegen
s. Olson 2002, 82); die βουλή in das βουλευτήριον zu berufen (Andoc. 1,36 mit
MacDowell 1962, 87-8); Mitteilungen zu geben (Ar. Eccl. 684-6 und ferner
Antiph. fr. 247,3); die Volksversammlung zur Ordnung zu rufen (Ar. Ach. 59);
öffentliche Gebete zu sprechen (Din. 2,14; IG II2 112,6-7, 362-1 v. Chr.) und
Beamte einzuberufen (IG II2 120,9-11, 358/7 oder 354/3 v. Chr.). Außerdem
wurden sie mit diplomatischen Aufgaben betraut, in andere Städte geschickt
(z.B. Hdt. 1,21,1; Aeschin. 3,63; Plut. Per. 30,3) und zu den Feinden gesandt,
z.B. um die Bestattung der Gefallenen zu besprechen (z.B. Thuc. 4,97,2; Xen.
Hell. 4,3,21). Herolde erklärten außerdem den Krieg, z.B. Paus. 4,5,8 und vgl.
ferner auch Poll. 8,139.
βόαξ Boops boops Linnaeus („Gelbstriemenbrasse“); s. dazu Thompson
1947, 36-7; Palombi-Santarelli 1969, 113; Lythgoe 1991, 117 und 121;
Garcia Soler 2001, 181 und Davidson 2002a, 83. Es handelt sich um einen
Mittelmeerfisch der Familie der Sparidae, er ist durch einen silbernen Körper
mit goldenen Zeichen (vgl. etwa Arist. fr. 297 R.3 = 195 G. νωτόγραπτα ... βώξ
ap. Athen. 7,286e-f) und großen Augen gekennzeichnet. Athenaios (7,286f-
287a) liefert zudem eine sprachliche Bemerkung über das Substantiv: Die Form
βόαξ wurde von Speusippos (fr. 15b Tarän) und οί άλλοι Αττικοί verwendet.
Unmittelbar darauf folgt Ar. fr. 491 (wo der βόαξ als Speisefisch vorkommt).
Die Form βόαξ findet sich außerdem in Pherecr. fr. 117,3; Polioch. fr. 1,2; Plat.
com. fr. 44,2 (mit Pirrotta 2009, 122); Nicom. 1,23 (Speisefisch), während sich
die kontrahierte und nicht-attische Form βώξ (vgl. Phot, ß 182 βόακας, ού
βώκας τούς ΐχθύας καλοϋσιν mit einem Verweis auf das erwähnte Pherecr.
fr. 117,3) in Epich. fr. 53,1 (Fischliste) sowie in Arist. Hist. an. 610b4 und in
dem oben erwähnten fr. 297 R.3 (= 195 G.) findet und von Athenaios (7,286e)
als Titel für den dazugehörigen Abschnitt verwendet wird.
2 σάλπης Die Verwendung der ungewöhnlichen (s. supra zum Zitat-
kontext) männlichen Form σάλπης statt der üblichen weiblichen Form
σάλπη ist wahrscheinlich dadurch zu erklären (s. bereits Kaibel 1889, 50 mit
Anm. 1 und Peppier 1918, 180), dass die Aufgabe des Trompetens (sowohl
bei den Menschen als auch bei den Fischen) einer männlichen Figur zukam,
vgl. die Vasendarstellungen, wo die Trompete normalerweise von Männern,
vor allem von Hopliten und Bogenschützen (s. Paquette 1984, 76-83 mit
Abbildungen), und nur ausnahmsweise von weiblichen Figuren geblasen
165 Zu den κήρυκες der Archonten, die für das 4. Jh. v. Chr. von [Arist.] Ath. pol. 62,2
bezeugt werden, s. Rhodes 1981, 692.